Die überhaupt erste Saison der neuen 2.  Liga mit insgesamt 16 Mannschaften steht vor dem Anpfiff. Am kommenden Freitag wird es wieder spannend, denn es gibt viele neue Mannschaften in der Liga. Dabei sind viele Oberösterreicher und einige Jugendmannschaften, die die Liga mit viel Schwung auf Trab halten werden. Auch der Spielmodus hat sich etwas geändert wie die Bundesliga offiziell beschreibt: "In der Zweiten Liga spielen 16 Klubs mit Hin- und Rückrunde jeweils zweimal gegeneinander. Nach insgesamt 30 Runden steigt der bestplatzierte Klub in die Bundesliga auf und die drei Letztplatzierten in die Regionalligen ab." Das birgt besonders für die hinteren Regionen ordentlich Spannungspotenzial. 

Was hat sich geändert in der neuen Liga? 

Viele neue Lieferings? 

Eine Neuerung die den Nachwuchsfußball als Vorstufe zum Profitum fördert erfährt ab dieser Saison die 2. Liga. Denn es werden erstmals mehr als eine (Liefering) zweite Mannschaft eines Bundesligaklubs am Spielbetrieb teilnehmen. Mit den Young Violets Austria Wien, den LASK Juniors, Wacker Innsbruck II und natürlich Liefering selbst sind gleich vier Teams in der neuen Liga vertreten. Einerseits könnte dieser Aspekt als Sprungbrett in die Bundesliga dienen, sowie als Präsentierteller für Scouts national wie möglicherweise auch international. In der Vergangenheit wurde Liefering aber immer als "Wundertüte" oder "Wettbewerbsverzerrung" kritisiert. Oft wurden Spieler zwischen Bundesligist und zweiter Mannschaft hin- und her geschoben. Neue Regeln im Hinblick auf Kooperationsspieler sollen ein Debakel wie es bei der Bundesliga-Relegation zwischen Wiener Neustadt und Sankt Pölten unter der Causa "Atanga" stattfand künftig vermeiden. Unterm Strich zählt für den neutralen Beobachter aber schlussendlich die Qualität der Spiele und da hat der FC Liefering immer wieder mit erfrischendem Offensivfußball für Furore gesorgt.  Sieht man sich den Spielstil der Young Violets an, darf festgehalten werden, dass die Austrianer in ihrer zweiten Mannschaft ebenso aus einer gesicherten Defensive heraus agieren. Dennoch erzielten die Violetten vorige Saison 59 Tore, bei 36 Gegentoren. Beide Werte stellen den 4. Platz in der Regionalliga Ost dar. Mit Spannung erwartet werden die Amateure des LASK. Die Linzer haben sich ebenso wie die Young Violets auf dem Transfermarkt vornehm zurückgehalten. In der abgelaufenen Saison erzielte man 54 Treffer, erhielt allerdings auch ganze 46 Stück. Diese Tordifferenz ist gemeinsam mit Wacker Innsbruck II die schlechteste aller Aufsteiger. Bei im Vergleich zu den anderen Teams wenig Kaderveränderung darf nun auf eine stabilere Abwehr gehofft werden. Innsbruck hatte derlei sogar eine negative Tordifferenz. 48 erzielten Toren stehen 50 Gegentore gegenüber. Die Tiroler waren auf dem Transfermarkt daher fleißig. Man lässt mit prominenten Namen der zweiten Liga aufhorchen. So kehrt Gründler von Wiener Neustadt zurück in die Landeshauptstadt Tirols. Mit Alex Joppich und Juhani Pikkarainen verpflichten die Grün-Schwarzen auch noch zwei weitere Spieler der vormaligen Erste Liga. 

Schwieriges Pflaster für alte Bekannte

Der Wegbruch eines Großteils der TV-Einnahmen schmerzt besonders die Mannschaften die in der Liga schon lange damit kalkulieren konnte, also die Teams die am längsten in dieser Liga ausharren. Bei Kapfenberg, Lustenau, Wiener Neustadt und beim FAC zeigt sich der Wegfall des TV-Geldes teils massiv an der Kaderzusammenstellung. Die "Falken" holten zwar mit Kurt Russ ihren Erfolgscoach aus Mattersburg zurück, strichen beim Kader aber einige Kostenstellen. So verließen den Verein in diesem Transferfenster bereits mehrere Stammspieler wie Manuel Haas, Daniel Geissler oder Rangel. Ob der Versuch sich mit Spielern aus der eigenen Akademie aufzufrischen aufgeht wird sich erst zeigen. Bei Austria Lustenau war bereits im letzten Drittel der abgelaufenen Saison massiv erkennbar, dass hier ein Umbruch vollzogen wird. Stammspieler wie Drazan kamen kaum noch zu Einsatzzeiten. Die Liste der Abgänge ist auch hier lange. Spieler wie Dossou und Drazan konnten nicht gehalten werden. Die Jugend soll es hier nun richten, denn auch in Sachen Neuzugängen war bislang noch kein typischer "Kracher" dabei, wenngleich den Transfers durchaus Potenzial bescheinigt werden darf. Beim FAC ist der jährliche oder halbjährliche Kadertausch fast schon Usus, in diesem Sommer fiel er aber noch merklich brutaler aus. Mit Sahanek, Lubega und Fraisl verlassen echte Stützen den Verein. Ersatz holte man sich beinahe durchwegs aus unteren Ligen. Letztlich bleibt von den alten Größen der Liga nur noch Wiener Neustadt. Beim Titelanwärter der abgelaufenen Saison sitzt der Frust über den Nicht-Aufstieg noch tief. Über den kolportierten Wechsel auf der Trainerposition wird und wurde diskutiert. Erfolgscoach Roman Mählich bemängelte bereits zum Abschluss der Saison die schwierigen Rahmenbedingungen der neuen Liga in mehreren Interviews. So wurde auch bei Wiener Neustadt der Kader kräftig umgerührt. Mit Ljubic und Diarra verlassen wichtige Leihspieler den Verein wieder, Ebenhofer und Kobald haben mit einer bärenstarken Saison auf sich aufmerksam gemacht und verlassen den Verein ebenso. Bei Neuzugängen hielt man sich zurück. Der Kader wurde verkleinert und verjüngt. Zusammen gefasst: Die finanziellen Rahmenbedingungen drücken besonders den altgedienten Klubs der Liga schwer aufs Gemüt. Bei der Kaderzusammenstellung musste jeder Cent mehrfach umgedreht werden. Das bietet einerseits Chancen für die Jugend, könnte aber auch den Ambitionen der Klubs schaden auf den großen Coup zu spitzen. Das bringt den Titelkampf ins Spiel. 

Wer geht beim Titel in die Vollen? Wer sind die Zugpferde der neuen Liga? 

Damit beschäftigen wir uns im zweiten Teil. 

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