Die bei vielen Vereinen obligatorische und bei Vereinen im Profifußball verpflichtende Jahres-Generalversammlung geht zumeist ohne größere Überraschungen über die Bühne. Lange Jahre geschah dies auch bei Austria Lustenau. In diesem Jahr jedoch brodelte die Fan-Seele.

 

Vom Fanklub "Nordtribüne" wurde der Antrag auf eine geheime Abstimmung eingebracht, in der die Mitglieder über Präsident Nagl abstimmen sollten. Gedacht war der Antrag eigentlich um Nagl zu einer geordneten Übergabe an einen Nachfolger zu bewegen. 

Lustenau führungslos! 

Zwar wird Nagl mit 119 zu 107 Stimmen wiedergewählt. Der nunmehrige Ex-Präsident nahm die Wahl allerdings nicht an und löste damit eine Schockstarre bei den Versammelten aus. Mitsamt dem Präsidenten legten auch die Vizepräsidenten Reinhard Bösch, sowie Christian Ortner gemeinsam mit weiteren Vorständen wie Olivia Lerch, Hannes Baur, Patrick Baur, Erich Lerch, Albert Lingg und Florian Matt ihre Ämter nieder. 

Unrühmliches Ende? 

Ex-Präsident Nagl lässt dem führungslosen Verein über der "Neuen" ausrichten: "Wenn nur die Hälfte hinter mir steht, mache ich nicht weiter. So sehr hänge ich auch nicht an diesem Amt. Mit Dankbarkeit hat es wenig zu tun was hier passiert ist." Heute legt Nagl in den "VN" nach: Die Enttäuschung ist riesengroß und mir fehlen im Moment einfach die Worte. Mehr als das, was ich in den letzten Jahren für die Austria geleistet habe geht eigentlich nicht." 

Finanzielle Schwierigkeiten? 

Nach Nagls 31-jähriger Funktion bei Austria Lustenau herrscht nun Katerstimmung, vor allem da die Lizenzierung des Vereins für die 2. Liga vor der Türe steht. Offenbar schuldet der Verein Nagl noch 200.000,00 EUR. Weiters wurde von Präsident Nagl eine Bankgarantie über 400.000,00 EUR für die kommende Saison hinterlegt. Um die Finanzierung müssen sich allerdings die neuen Funktionäre kümmern wie Nagl meint. Nach übereinstimmenden Expertenmeinungen wird Lustenau nun nicht mehr um eine außerordentliche Generalversammlung herumkommen.