Nach 10 Jahren Zugehörigkeit in der ADMIRAL Bundesliga folgte für den FC Flyeralarm Admira auf der Zielgeraden der vergangenen Saison der bittere Abstieg in die ADMIRAL 2. Liga. In den neuen Gefilden fanden sich die Panther mehr schlecht als recht zurecht, schnupperten hin und wieder mal an den Top5-Rängen, fanden sich ein Mal als beste Herbst-Platzierung auf Rang 3 wieder, um am Ende mit Platz 9 in die 3-monatige Winterpause zu gehen. Apropos gehen...: Das musste nach der 0:4-Heimpleite gegen den FC Blau-Weiß Linz auch Chefcoach Roberto Pätzold, der erst im Sommer kam. Nachfolgend das Herbst-Fazit.

Große Sprünge, abgesehen davon in dieser Szene Schlussmann-Sommerneuzugang Christoph Haas (kehrte zur Admira retour), machten die Panther im Herbst nicht wirklich. Da ist noch viel Optimierungs-Bedarf beim letztjährigen ADMIRAL Bundesligisten, der allerdings auch eine hohe Personal-Fluktuation hatte bei 17 Neuzugüngen und 14 Abgängen!

Im August unbesiegt mit Wechselspiel Heimsieg und Auswärts-Remis

Die Rückkehr nach über einem Jahrzehnt in Liga 2 fiel den Südstädtern schwer, was allerdings auch dem großen personellen Umbruch im Sommer geschuldet war (17 Zugänge/14 Abgänge!). Empfangen wurden die Panther zum Saison-Auftakt vom eingespielten und 2. Liga-erfahrenen Vorjahres-Vierten SV Lafnitz, der dem FC Flyeralarm Admira beim 2:1-Heimsieg erstmal eine "Bauchlandung" in der neuen Spielklasse verpasste.

Worauf die Elf von Neo-Coach Roberto Pätzold allerdings eine Woche darauf und im ersten Heimspiel eine Reaktion zeigte und in einem packenden, spannenden Match den GAK 1902 mit 4:3 nach Hause in die Steiermark schickte. Bereits nach 14 Minuten führten die Südstädter mit 2:0, um am Ende den knappen Sieg, zu dem der Eisenstäder und Admira-Rückkehrer Patrick Schmidt einen Doppelpack beisteuerte, ins Ziel zu bringen.

Auch in den nächsten vier Partien und damit im gesamten August blieb der Bundesliga-Absteiger unbesiegt, wobei sich stets Siege daheim und Remis auswärts abwechselten. Hier ein 1:1 im NÖ-Duell in Amstetten, da ein erneut motion invest Arena ein hartumkämpftes 3:2 gegen die Young Violets. Hernach wieder ein 1:1 in der Fremde, hier: bei Aufsteiger First Vienna FC 1894, ehe zum August-Abschluss ein 1:0-Heimsieg gegen den SKN St. Pölten, der ein Jahr vor der Admira aus der Bundesliga abgestiegen war, und damit verbunden der Sprung der Panther auf Rang 3 zuversichtlich stimmten.

Hatte sich das sicher auch anders vorgestellt: Roberto Pätzold. Der 43-jährige Berliner löste im Sommer Vorgänger Andreas Herzog als Cheftrainer ab, um 4 Monate später und nach 5 Siegen, 3 Remis und 6 Niederlagen aus 14 Zweitliga-Partien wieder entlassen zu werden beim FC Flyeralarm Admira.

Cup-Coup und "späte Revanche" gegen Bundesligist SCR Altach

Was weiter genährt wurde durch den Cup-Coup in der 2. Runde gegen Bundesligist SCR Altach. Jenem Klub aus Vorarlberg, der den Südstädtern in der abgelaufenen Saison gerade noch quasi last minute die lange Zeit selbst innegehabte "Rote Laterne" abgab und somit sich noch selbst rettete. Doch mit 3:0 durch Tore von Rasner (17.), Badji (22.) und Ristanic (41.) machten die Gastgeber bei der "Revanche" und im "deutschen Trainer-Duell" - Robert Pätzold kontra Miroslav Klose - bereits vor der Pause alles klar und setzten ein Statement.

Dem allerdings mit September Ernüchterung & Tristesse pur folgte. In Form von gleich zwei 1:2-Niederlagen gegen jeweilige Außenseiter-Teams. Erst rang der SK BMD Vorwärts Steyr die Panther nieder und eine Woche später die "jungen Wilden" von Aufsteiger SK Sturm Graz II, die den Südstädtern die erste Heim-Niederlage - von insgesamt zwei Niederlagen zuhause - zufügte.

Doch noch vor der länderspielbedingten, zweiwöchigen Pause Mitte September meldeten sich Kapitän Stephan Zwierschitz und Co. zurück, wobei als Gegner das abgeschlagene Schlusslicht KSV 1919 gerade recht kam. Mit 4:2 kehrte man aus Kapfenberg zurück, wobei Marco Wagner mit seinem 1. Saisontor erst in der 87. Minute alles klar machte. Auch im nächsten Spiel gegen den FC Liefering - wie Kapfenberg in einer Formkrise - verbuchte die Admira einen Dreier, beim diesmal ungefährdeten 3:1-Heimsieg.

7 Siege - zwei weniger als zum gleichen Zeitraum des Vorjahres - bejubelten die Blau-Weißen in der Herbstsaison in der ADMIRAL 2. Liga. Legen Kapitän Bećirović & Co. im Frühjahr nochmal zu? In der abgelaufenen Saison 2021/2022 war der FAC die Nr. 1 in der Frühjahrs-Tabel

Zum Jahresende hin wurde es inferior

Konstant blieb weiter die Inkonstanz bei den Schwarz-Weiß-Roten. Es war ein ständiges Auf und Ab. So folgte auf die je 2 Niederlagen und Siege am 9. Oktober nach 1:0-Führung durch Vorsager ein 1:2 beim späteren Herbstmeister SV Horn. Eine Woche später sollte es zum letzten Pflichtpartie-Sieg im Herbst kommen: dem 1:0-Heimerfolg über den FC Dornbirn 1913, "Goldtorschütze: Patrick Schmidt. 

Doch von nun an folgte für den Rest des Jahres eine Unserie. Zunächst wurden die Panther im heimischen Gehege im ÖFB-Cup-Achtelfinale von den Roten Bullen überrollt und kassierten gegen den Double-Sieger des Vorjahres, FC Red Bull Salzburg, vor 1.650 Zuschauern ein 1:6. Zwar zeigten sich die Südstädter in der darauffolgenden Sonntags-Matinee in der Liga gegen den FAC einigermaßen erholt und retten ein 1:1, ehe die schlechtest Saisonphase mit 3 Niederlagen en suite über die Südstädter herein brach: 2:1 beim SK Rapid II in Hütteldorf, dann die 0:4-Heimklatsche gegen Aufstiegs-Aspirant FC Blau-Weiß Linz und zum Abschluss des Kalenderjahres auch noch eine 0:1-Niederlage beim FC Liefering.

In Grödig coachte bereits Rolf Landerl, der zu Saisonbeginn noch beim SV Horn das Trainer-Zepter und zuvor fünf Jahre in Deutschland beim VfB Lübeck (2016 - 2021) schwang. Auf den 47-jährigen Wiener, der die österreichische und finnische Staatsbürgerschaft besitzt und ja bereits mal beim FC Admira II und der AKA Admira U18 Trainer war, wartet eine Challenge im Frühjahr.

Primär gilt es erstmal Kontinuität und den Glauben an die eigene Stärke der Mannschaft rein zu bringen, in der ja nachwievor bei aller "Jugend forscht" auch einige bundesliga-erfahrene Akteure sind. Auch die Auswärts-Bilanz mit nur einem Sieg gilt es aufzupolieren. Zu Hause wurden immerhin fünf von acht möglichen Dreiern, bei einem Remis und 2 Niederlagen geholt.

Diskrepanz Auswärts- kontra Heim-Bilanz / 2 Spieler in allen 16 Partien dabei!

STATUS-QUO FC Flyeralarm Admira Wacker: Platz 9, 16 Spiele; 6S, 3U, 7N; 24:26 Tore, 21 Punkte.

HEIM: 4. Platz, 8 Spiele; 5S, 1U, 2N; 14:13 Tore, 16 Punkte. AUSWÄRTS: 13. Platz, 8 Spiele, 1S, 2U, 5N; 10:13 Tore, 5 Punkte.

Auftaktprogramm 2023: SV Lafnitz (H), GAK 1902 (A), SK Rapid Wien II (H), FAC (A), SV Horn (H), FC Blau-Weiß Linz (A), KSV 1919 (H).

Eingesetzte Spieler: 25. Einsätze: Gallè & Krienzer (je 16), Rasner (15), Vorsager (14), Zwierschitz (13), Buchta, Keckeisen, Puchegger, P. Schmidt (je 12), Badji, Gattermayer, Lukačević, Tranziska (je 11), Ebner, Haas, Malicsek (je 10), Schöller (9), Ristanic (7), Jenčiragić, Kostić, Nikolov, Wagner (je 6), Araz & Stevanović (je 4), Ajanovic (2).

Einwechslungen: Badji (9), Keckeisen (8), Nikolov (6), Buchta, Kostić, Tranziska, Wagner (je 5), Araz & Stevanović (je 4), P. Schmidt (3), Ajanovic, Ebner, Malicsek, Puchegger, Ristanic (je 2), Gallé, Gattermayer, Krienzer, Lukačević, Schöller, Vorsager (je 1). 

Tore: 24; Torschützen (12): P. Schmidt (4), Gattermayer & Ristanic (je 3), Keckeisen, Krienzer, Tranziska (je 2), Buchta, Gallé, Rasner, Vorsager, Wagner, Zwierschitz (je 1) plus 2 Eigentore von Gegnern. 

Rote Karten (3): Badji, Buchta, Vorsager. Gelb-Rote Karte (1): Keckeisen. Gelbe Karten (38): Rasner (6), Malicsek & Vorsager (je 4), Lukačević & Zwierschitz (je 3), Ebner, Gallé, Gattermayer, Haas, Tranziska (je 2), Badji, Buchta, Jenčiragić, Keckeisen, Kostić, Puchegger, Schöller, Wagner (je 1). 

Neuzugänge (18): Araz, Badji, Buchta, Davies (ab 06.01.2023), Gallé, Haas, Keckeisen, Kostić, Krienzer, Y. Maierhofer, Marlovics, Marth, Puchegger, Rasner, P. Schmidt, Sulzer, Tranziska, Wagner. 

Abgänge (14): Babuscu, Bauer, Ecker, Elmkies, Ganda, Kerschbaum, Leite, Major, Mustapha, Schmiedl, Starkl, Surdanovic, Vastic, Vodháněl.

Fotocredit: Josef Parak