Am 10. Spieltag kam es in der Sky Go Erste Liga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des SC Wiener Neustadt mit der SV Guntamatic Ried/Innkreis. Und bei Beginn des zweiten Meisterschaftsviertels, das erste Spiel konnten die Blauweißen mit 1:0 für sich entscheiden, konnten die "Wikinger" nach einer zuletzt dürftigen Vorstellung in Kapfenberg, jetzt beim Leader wiederum soweit vollends überzeugen. Was dann vor allem die neutralen Beobachter wieder freuen wird. Denn ein Sololauf der Wiener Neustädter scheint für das Erste einmal eingedämmt zu sein. Wenn der "FC Bayern der Liga" - wie oftmals behauptet, jetzt endlich zur nötigen Konstanz findet, dann sollte der Titel eigentlich nur über die SV Ried führen. Aber noch wird viel Fußball gespielt bzw. sollte man da auch Hartberg oder Innsbruck mit am Zettel der Aufstiegskanditaten haben.

 

Gebauer pariert einen Salihi-Strafstoß

Der Tabellenführer, der das Nonplusultra in der Liga darstellt bzw. konnte man mit einer solchen eindrucksvollen Performance der Niederösterreicher ganz und gar nicht rechnen, hatte jetzt die Möglichkeit einen der Verfolger schon ordentlich abzuschütteln. So sollte bei den Innviertlern eine Leermeldung tunlichst vermieden werden. Denn dann hätte man sich bereits einen Elfpunkte-Rückstand aufgerissen. Gegenüber der letzten Partie ist bei der Mählich-Truppe, Alberto Prada, der sein Startdebüt gibt, mit von der Partie. Bei den Riedern sind Clemens Walch und Pius Grabher, neu unter den ersten elf Akteuren zu finden. Das Spiel beginnt dann damit, dass die Chabbi-Schützlinge, vehement darum bemüht sind, möglichst früh schon ein Erfolgserlebnis zu verbuchen. Genau das ist dann jener Zustand am grünen Rasen, der den Hausherren auf den Leib geschneidert ist. Nämlich das Gegenüber anrennen zu lassen und dann blitzschnell umzuschalten bzw. blitzschnell für Torgefahr zu sorgen. 6. Minute: Nach einem Eckball stellt Ronny Marcos, seinen eigenen Keeper Thomas Gebauer mit einem Kopfball auf den Prüfstand. Aber Ried weiß eine Antwort darauf zu geben und gleich in dreifacher Ausfertigung. 12. Minute: Nach einer Kerhe-Vorlage, bietet sich Thomas Fröschl die Einschussgelegenheit, er agiert dabei aber zu überhastet. 14. Minute: Nach einem Grabher-Corner gelangt Lukas Grgic aus wenigen Metern zum Abschluss - Endstation Torhüter Schierl. 15. Minute: Wießmeier bzw. dann Fröschl haben das Auge für den freilaufenden Clemens Walch, der dann trocken zum 0:1 vollstreckt. Dann Minute 21: Hamdi Salihi "täuscht" den Unparteiischen bei einer harmlosen Marcos-Attacke im Strafraum. Beim dafür diktierten Elfmeter findet selbiger dann in Schlussmann Gebauer seinen Meister - klarer Fall von gegebener Gerechtigkeit. Was dann zurfolge hat, dass die Rieder die Begegnung doch soweit unter Kontrolle bringen bzw. die Fehlpassquote des Gastgebers, doch ungewohnt hoch ist - Halbzeitstand 0:1.

RomanMählichNeustadt Bildgröße ändern

Wiener Neustadt-Trainer Roman Mählich bleibt zwar Tabellenführer, musste mit seiner Truppe aber die erste Heimpleite hinnehmen.

 

Die Rieder lassen nun Ball und Gegner laufen

Aufgrund des Gebotenen in den ersten 45 Minuten, war nun aufseiten des Leaders doch Handlungsbedarf gegeben. Ansonsten könnte die Angelegenheit vorne an in der Tabelle ganz schnell, zu einem Mordsgedränge werden. Bei "Salzburger Schnürlregen" beginnt der zweite Durchgang dann vorerst damit, dass man sich weitgehenst auf Augenhöhe begegnet bzw. keines der beiden Teams, sich einen entscheidenden Vorteil verschaffen kann. Dann aber Minute 50: Ilkay Durmus mit viel Speed auf der linken Außenbahn, seine scharfe Hereingeabe versenkt dann der Ex-Rieder Alberto Prada, unhaltbar im eigenen Kasten - 0:2. Jetzt beginnt das Werkl der "Wikinger" dann mehr und mehr zu laufen bzw. erhöht man dann doch merklich die Taktzahl. Die Heimischen sind bemüht von der Bank aus noch etwas zu bewegen, in Minute 63 ist deren Austauschkontigent bereits erschöpft. Aber die SV Ried lässt sich nicht mehr aus der Reserve locken bzw. erweisen sich die vagen Angriffsbemühungen der Hausherren als sehr zahnlos. 73. Minute: Julian Wießmeier legt ab für den gerade eingewechselte Seifedin Chabbi, der punktgenau ins lange Eck trifft - 0:3. Damit ist die ohnedies sehr wenig vorhandene Luft im Spiel der Wiener Neustädter endgültig draußen. Die SV Ried fährt einen hochverdienten, in dieser Höhe auch gerechtfertigen 3:0-Auswärtssieg ein. In der nächsten Runde gastiert Wiener Neustadt am Freitag, 15. September um 20:30 Uhr beim FC BW Linz. Die Rieder empfangen bereits um 18:30 Uhr die Lustenauer Austria.

 

SC WIENER NEUSTADT - SV RIED 0:3 (0:1)

Stadion Wiener Neustadt, 1010 Zuseher, SR: Gerhard Grobelnik (Wien)

Torfolge: 0:1 (15. Walch), 0:2 (50. Prada/ET), 0:3 (73. Chabbi)

SC Wiener Neustadt: Schierl, Rusek (63. Cancola), Harrer, Ljubic, Gründler (53. Stefel), Miesenböck, Prada, Salihi, Kobald, Ebenhofer (63. Mosböck), Hager

SV Ried: Gebauer, Marcos, Haring, Wießmeier, Kerhe, Boateng, Fröschl (81. Stankovic), Grgic, Grabher, Durmus (89. Mayer), Walch (66. Chabbi)

gelbe Karten: Prada, Schierl bzw. Fröschl, Marcos

Stimmen zum Spiel:

Hamdi Salihi, Angreifer Wiener Neustadt:

"Wir waren eingestellt auf einen spielstarken Gegner, der dann letztlich verdient gewonnen hat. Das war wahrlich nicht unser Tag, auch mein Elfmeter war viel zu inkonsequent geschossen."

Clemens Walch, Torschütze Ried:

"Mein Treffer war, was das Selbstvertrauen anbelangt, von enormer Wichtigkeit. Dieser Sieg kann dann doch einiges bewirken bzw. müssen wir weiterhin daran glauben, dass alles möglich ist."

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Bild: Richard Purgstaller

geschrieben von: Robert Tafeit