Der FC Liefering setzt seine gute Form in der Erste Liga nach dem Sieg gegen Wacker Innsbruck am Montag auch gegen Austria Lustenau fort. Die Salzburger entführen durch einen 2:4 Auswärtserfolg drei Punkte aus Lustenau. Zwar schoss Willian die Heimischen in Führung (6'), Daka (34') und Szoboszlai (68') drehten die Partie aber schlussendlich für die Lieferinger. Mwepu (77') und erneut Szoboszlai machten den Deckel drauf (80'). Sobkova gelang aus einem Elfmeter nur noch Ergebniskosmetik (87'). Im steirischen "Kernöl"-Derby reüssierte Hartberg erneut und holte durch Tore von Mislov (35') und Gollner (58') einen ungefährdenten 0:2 Auswärtssieg. Kapfenberg beendete das Match aufgrund einer Tätlichkeit von Sencar in Unterzahl (53'). Liefering und Hartberg bleiben damit weiter an der Spitze dran, während Lustenau und Kapfenberg wieder etwas an Boden verlieren. 

Liefering drückt aufs Tempo! 

Mit dem heutigen 4:2-Auswärtssieg bei Austria Lustenau beendet der FC Liefering eine lange Durststrecke im Ländle und fährt erstmals seit Sommer 2015 wieder mit drei Punkten im Gepäck zurück nach Salzburg. Nach frühem Rückstand drehen unsere Jungs die Partie in beeindruckender Manier. 

Die Jungbullen erwischten gegen Austria Lustenau, die schnell aufs Tempo drückten, keinen guten Start. Bereits nach wenigen Minuten fiel eine Faustabwehr von Carlos Miguel Coronel zu kurz aus, William ließ sich nicht zwei Mal bitten und brachte die Vorarlberger mit einem Dropkick in Führung. Atanga & Co. ließen sich jedoch nicht verunsichern, hatten fortan mehr Ballbesitz, doch die letzte Durchschlagskraft fehlte in der Angriffszone noch. Nach etwas mehr als 20 Minuten fanden die Salzburger die erste gute Möglichkeit vor: Enock Mwepu spielte sich auf der linken Seite durch den Strafraum und brachte die Kugel ideal in den Rückraum. Dort lauerte bereits Romano Schmid, der den Ball leider nicht richtig traf, sodass der Abschluss schlussendlich deutlich am Tor vorbeiging. In der 34. Minute konnte sich unsere Mannschaft dann für den Aufwand belohnen. Enock Mwepu mit dem Traumpass über 35 Meter in die Schnittstelle auf Patson Daka. Der Sambier machte sich alleine auf den Weg Richtung Lustenauer Tor und lupfte das Spielgerät abgebrüht zum Ausgleich in die Maschen. In der Nachspielzeit hatten die Hausherren noch eine gute Möglichkeit, aber Jodel Dossou verzog doch deutlich. 

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Jungbullen feiern Torfestival! (Foto: GEPA/Red Bull)

Die Anfangsphase der zweiten Spielhälfte begann ereignisreich. Zuerst reklamierte Austria Lustenau Strafstoß, nachdem Christopher Drazan im Duell mit Mahamadou Dembele zu Boden gegangen war – die Pfeife des Unparteiischen blieb richtigerweise stumm. Im Gegenzug brannte es auf der anderen Seite im Strafraum: Patson Daka setzte sich über die rechte Seite durch und brachte den Ball zur Mitte, Jodel Dossou fälschte jedoch gefährlich ab und das Spielgerät ging knapp am Tor vorbei. Die Mannschaft von Janusz Gora und Gerhard Struber erarbeitete sich in dieser Phase ein Chancenplus und war das klar spielbestimmende Team. Lustenau beschränkte sich nur noch aufs Kontern, was den Hausherren zum Verhängnis wurde. Dembele & Co. gewannen in der eigenen Hälfte den Ball und drückten ordentlich aufs Tempo. Nach einer tollen Kombination und Atanga-Assist schloss der eingewechselte Dominik Szoboszlai überlegt von der Strafraumgrenze ab und traf zum mehr als verdienten 2:1. Der FC Liefering versuchte, sofort nachzulegen und kam zur nächsten guten Einschussmöglichkeit, doch Rodrigo setzte das Leder nur wenige Zentimeter am langen Eck vorbei. Es dauerte nicht lange, ehe Enock Mwepu nach Assist von Nicolas Meister mit dem dritten Treffer die Weichen für den Salzburger Auswärtsdreier stellte. In der Schlussphase gelang erneut Dominik Szoboszlai mit einem strammen Schuss aus 20 Metern das 4:1, ehe Daniel Sobkova durch einen fragwürdigen Strafstoß noch auf 2:4 verkürzen konnte. Das sollte es jedoch gewesen sein, und der FC Liefering feierte einen verdienten Auswärtssieg im Ländle.

Gerhard Struber, FC Liefering: "Wir sind heute schwer ins Spiel gekommen und hatten nach dem Rückstand Probleme. Nach etwa 20 Minuten haben wir einen Schlüssel gefunden und viele Balleroberungen erzielen können. Wir haben uns intensiv in die Partie gearbeitet und Lustenau nach dem Ausgleich leistungsmäßig an die Wand gespielt. Die Vorarlberger waren nur ab und an nach hohen Bällen gefährlich. Eine äußerst starke Leistung, gepaart mit der richtigen Mentalität unserer Mannschaft, und ein toller Abschluss einer mehr als erfolgreichen Woche." 

Die Aufstellung des SC Austria Lustenau: 

01 Alexander Sebald
05 William Rodrigues de Freitas
09 Ronivaldo Bernardo Sales
13 Christoph Kobleder (K)
15 Martin Grasegger
16 Pius Dorn
18 Kürsat Güclü
20 Jodel Dossou
27 Marco Krainz
33 Daniel Tiefenbach
77 Christopher Drazan 

Die Aufstellung des FC Liefering: 

01 Carlos Miguel Coronel (K)
19 Emir Karic
23 Maximilian Schuster
26 Dominik Stumberger
27 Mahamadou Dembélé
28 Romano Schmid
29 Rodrigo Luiz Angelotti
37 David Atanga
40 Patson Daka
44 Igor Julio Dos Santos De Paulo
45 Enock Mwepu 

Schiedsrichter der Partie: 

Christian-Petru Ciochirca

Hartberg hält mit Sieg Platz 3!  

Das "Kernöl-Derby" am Freitagabend in Kapfenberg startete wenig kernig. Das Heimteam aus Kapfenberg machte es sich in den Anfangsminuten mit vielen Fehlpässen und laschem Zweikampfverhalten selbst schwer. Gleich zu Beginn setzte Hartberg-Verteidiger und Ex-KSV-Spieler Manfred Gollner die Kugel nach einem Freistoß an die Stange. Von dort prallte das Leder allerdings ins Toraus (8'). 75% Zweikampfquote und über 60% Ballbesitz erzielen schlussendlich aber keine Tore. Kapfenberg wurde im Spielverlauf etwas besser, versuchte den Abwehrriegel der Hartberger mit hohen Bällen auszuhebeln. Gerade als das Spiel zu Gunsten der Falken drehen wollte gingen die Gäste aus Hartberg plötzlich in Führung, bedingt durch eine kuriose Aktion. Tadic spielte einen Freistoß kurz auf Ilic ab, dessen Pass in den Rückraum schloss Gölles aufs Tor ab. KSV-Keeper Gartler wehrte den Schuss zwar nach vorne ab, traf damit aber Mislov am Kopf von wo aus das Spielgerät wie bei Pinball ins Tor flog (35'). Die Partie entschied sich schlussendlich komplett innerhalb von nur fünf Minuten im zweiten Durchgang. Denn in Minute 53 sah Sencar aufgrund einer Tätlichkeit (Ellbogenschlag gegen Sprangler) die rote Karte (53'). Wenig später nutzten die Hartberger die zahlenmäßige Überlegenheit eiskalt aus. Ex-Falke Manfred Gollner verwertete einen Tadic-Eckball per Kopf völlig alleinstehend aus fünf Metern zur 0:2 Führung (58'). Die Falken konnten numerisch unterlegen Hartberg nicht mehr zusetzen und hatten bei einem Gremsl-Abschluss Glück nicht noch den dritten Treffer zu kassieren (81').  

Stefan Rapp, KSV bei "Sky": "Die Tatsache, dass wir verloren haben, ist bitter. Ich denke, dass wir uns sehr gut präsentiert haben. Leider haben wir die Situationen nicht konsequent fertig gespielt. Dann bekommen wir einen fragwürdigen Pfiff gegen uns, aus dem dann das 1:0 resultiert. Fakt ist, wir haben verloren, weil wir zwei Standards kassiert haben. Trotz numerischer Unterlegenheit haben wir in der zweiten Halbzeit trotzdem gut gespielt. Die Mannschaft hat alles gegeben und das ist sehr lobenswert. Hartberg steht nicht umsonst so weit oben. Wir brauchen uns nicht für den heutigen Abend schämen."

Christian Ilzer, TSV Hartberg bei "Sky": "Es war von Anfang an ein schwieriges Spiel. Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Das Spiel war nicht das Schönste, aber die drei Punkte nehmen wir natürlich sehr gerne mit. Man hat schon gemerkt, dass das Spiel am Dienstag sehr viel Substanz gekostet hat. Wir haben dann immer besser in die Partie gefunden und mit dem Ausschluss haben wir auch das Momentum gehabt. Nach dem 2:0 war dann die Partie eigentlich entschieden. Die Standardsituationen waren heute der Schlüssel. Aber ich denke, wir waren auch im Spiel die bessere Mannschaft, obwohl wir heute nicht unser bestes Spiel gezeigt haben."

Die Aufstellung des KSV 1919: 

01 Paul Gartler
03 Sebastian Feyrer
04 Mladen Jutric
06 Jorge Gonzalez Moral
07 Daniel Rosenbichler
10 David Sencar (K)
11 Benjamin Rosenberger
13 Davor Bratic
16 Manuel Haas
17 Lucas Rangel Nunes Goncalves
31 Tobias Kainz

Die Aufstellung des TSV Prolactal Hartberg: 

01 Rene Swete
03 Stefan Meusburger
06 Manfred Gollner (K)
08 Christoph Kröpfl
16 Christian Ilic
18 Roko Mislov
19 Sven Sprangler
20 Manfred Fischer
24 Dario Tadic
27 Zakaria Sanogo
39 Stefan Gölles 

Schiedsrichter der Partie: 

Andreas Heiss