Am 19. Spieltag der Saison 17/18 kam es in der Sky Go Erste Liga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen der SV Guntamatic Ried mit dem SC Wiener Neustadt.  Und dabei stellten die Neustädter einmal mehr unter Beweis, dass man bereit ist in dieser Spielzeit etwas Großes zu erreichen. Denn die Gäste steckten einen raschen Zweitore-Rückstand schier spielend weg und sicherten sich dann in der Nachspielzeit noch einen völlig verdienten Punktegewinn. Damit ist für die "Wikinger" auch das "Thema Winterkönig" erst einmal vom Tisch. Um diesen "Titel ohne Mittel" werden sich dann in der letzten Herbstrunde noch mehrere Teams bemühen. Mit diesem Ergebnis bleibt für den neutralen Beobachter aber die Spannung vollends erhalten. Es hat voll und ganz den Anschein, dass es keinem Team gelingt sich entscheidend abzusetzen.

 

Die Rieder starten wie von der Tarantel gestochen

Tabellenführer gegen den Zweiten! Die Rieder, die schnurstracks dabei sind den Wiederaufstieg zu bewerkstelligen, haben dabei die Möglichkeit sich mit einem Sieg die „Winterkrone“ aufzusetzen. Aber die Wiener Neustädter präsentierten sich zuletzt in der Fremde als ganz harte Nuss. So musste man in den bislang neun Partien erst sechsmal einen Gegentreffer hinnehmen. Der Gastgeber ist dann aber vom Start weg am arbeiten um den Niederösterreichern in der Defensive entsprechend beizukommen. Mit dem nötigen Esprit bzw. Variantenreichtum soll die Neustädter Hintermannschaft frühest möglich aus den Angeln gehoben werden. 9. Minute: Manuel Kerhe versucht es aus der Distanz - Torhüter Domenik Schierl kann den Ball nicht bändigen - Seifedin Chabbi ist mit seinem 15. Saisontor zur Stelle - 1:0. Was die Angelegenheit für die Mählich-Truppe dann nicht wirklich einfacher gestaltet. Und die "Wikinger" verstehen es nachzusetzen. 16. Minute: Thomas Fröschl nimmt aus 16 Metern Maß und trifft per Bogenlampe punktgenau in den Winkel - 2:0, zugleich auch dessen 9. Treffer in dieser Spielzeit. Damit werden die Gäste dann doch ganz gehörig überrumpelt bzw. braucht man dann etwas Zeit sich wieder zu finden. Dann aber gelingt in der 36. Minute das Anschlusstor. Schnörkellos wird das Leder dabei über mehrere Stationen nach vorne befördert - in letzter Instanz ist es dann Fabian Miesenböck der das 2:1 erzielt - zugleich dann auch der Halbzeitstand.

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Wiener Neustadt-Trainer Roman Mählich surft mit dem Unentschieden in Ried mit seiner Truppe weiterhin auf der Erfolgswelle.

 

Markus Rusek mit dem Lastminute-Treffer

Hat das Wiener Neustädter Tor die Rieder jetzt aus dem Ryhtmus gebracht oder aber können die "Wikinger" jetzt weiterhin die Flotte in Richtung Heimsieg steuern. Ersteres sollte zutreffen, denn nun präsentieren sich die Gäste von ihrer hellwachen Seite bzw. gelangen diese auch zu Ausgleichs-Möglichkeiten. So sind es Hamdi Salihi per Kopf (51.) und Mario Stefel mit einem gut angetragenen Schuss (53.) die die Chancen auf das 2:2 vorfinden. In weiterer Folge sind die Oberösterreicher dann aber doch wieder imstande, das Heft an sich zu reißen. Aber die spielerische Leichtigkeit des ersten Durchgangs ist nicht mehr wirklich vorhanden. So setzt man dann auch verstärkt aus Standarts gefährlich vor das Tor zu gelangen. Aber die Neustädter verstehen es nun wesentlich besser sich den Rieder Angriffsbemühungen entgegen zu stemmen. Als dann Christoph Kobald und Fabian Miesenböck tolle Gelegenheiten in der Schlussphase in den Sand setzen scheint es das gewesen sein für die Gäste. Dann aber die 92. Minute: Sargon Duran befördert das Leder mit einem weiten Einwurf in die Rieder Box. Dort steht Markus Rusek bereit zum einköpfen - 2:2, zugleich dann auch der Spielendstand. Am letzten Spieltag im Herbst gastieren die Rieder am Freitag, 1. Dezember mit Spielbeginn um 20:30 Uhr bei der Lustenauer Austria. Wiener Neustadt besitzt mit der Startzeit um 18:30 Uhr das Heimrecht gegen den FC BW Linz.

 

SV RIED/INNKREIS - SC WIENER NEUSTADT 2:2 (2:1)

Keine Sorgen Arena, 3780 Zuseher, SR: Christian Ciochirca (Stmk)

Torfolge: 1:0 (9. Chabbi), 2:0 (16. Fröschl), 2:1 (36. Miesenböck), 2:2 (92. Rusek)

SV Ried: Gebauer, Marcos, Haring, Chabbi, Wießmeier, Kerhe, Boateng, Fröschl (78. Mayer), Grgic, Grabher, Durmus

SC Wiener Neustadt: Schierl, Rusek, Ljubic, Miesenböck, Stefel (79. Ebenhofer), Duran, Prada-Vega, Salihi, Kobald, Cancola (91. Zivotic), Yavuz (77. Gründler)

gelbe Karten: Chabbi, Haring bzw. Kobald, Cancula, Stefel

Stimmen zum Spiel:

Lassaad Chabbi, Trainer Ried:

"Die Begegnung war auf einem guten Niveau bzw. waren wir in der ersten halben Stunde sehr gut im Spiel. Dann hatten wir die Partie nicht mehr entscheidend unter Kontrolle. Natürlich ist das Ausgleichstor in der 92. Minute nach einem Outeinwurf sehr ärgerlich."

Seifedin Chabbi, Torschütze Ried:

"Normalerweise hätten wir ein 5:0 herausschießen müssen, so aber war letztlich auch das 2:2 soweit in Ordnung. Wir kassieren einfach nur dumme Tore, in der Defensive stellen wir uns phasenweise echt schülerhaft an."

Roman Mählich, Trainer Wiener Neustadt:

"Wir waren vom Start weg gut im Spiel bzw. haben wir den Ball gegen einen sehr starken Gegner gut behauptet. Der Punkt geht meiner Meinung nach in Ordnung. Trotzdem zählen wir nicht zu den Favoriten - es gilt den Ball weiterhin flach zu halten."

Markus Rusek, Torschütze Wiener Neustadt:

"Der Ausgleichstreffer war ein unglaublich emotionaler Moment. Es hat niemand mehr gerechnet damit, umso schöner war das Tor dann. Diesen Treffer möchte ich meinem noch ungeborenen Sohn widmen."

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Bild: Harald Dostal

Robert Tafeit