Am 21. und zugleich ersten Frühjahrs-Spieltag der Saison 17/18 kam es in der Sky Go Erste Liga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des TSV Prolactal Hartberg mit dem FC Wacker Innsbruck.  Und dabei gab es für beide Teams die Möglichkeit ordentlich Boden in der Tabelle gutzumachen. Denn bei den Spielen zuvor musste sich Ried zuhause gegen den FAC Wien mit einem Punkt begnügen bzw. kassierten die Wiener Neustädter in Lustenau eine Lastminute-Niederlage. Bei guten Bodenverhältnissen, der Platz wurde von den Fans in Eigenregie vom Schnee befreit, hatten dann aber die Tiroler die Nase knapp aber doch vorne. Was dann nach sich zieht, dass sich die Innsbrucker nun, punktegleich mit den Riedern, auf dem zweiten Tabellenplatz wiederfinden. Aber wer die Hartberger kennt, der kann davon ausgehen, dass sich diese von dieser Startpleite nicht einschüchtern lassen. Wie TSV-Präsidentin Brigitte Annerl wissen ließ, verfolgt man in Hartberg sehr ehrgeizige Pläne bzw. ist man vollends gewillt die Profertil-Arena Bundesligatauglich herzurichten.

 

Es kommt zum erwarteten Kampf auf Biegen & Brechen

Der Aufsteiger aus der Oststeiermark war das Überraschungsteam schlechthin in der Hinrunde. Und die Hartberger wollen es nun wissen bzw. hat man Lunte gerochen, möglicherweise erstmalig Bundesligaluft schnuppern zu können. Aber auch die Innsbrucker haben die Fühler danach ausgestreckt, in der Spielzeit 18/19 der neuen „Zwölferliga“ anzugehören. Entsprechend spannungsgeladen war die Begegnung dann in der Profertil-Arena auch vom Start weg. Mit dem erkrankten Roko Mislov bzw. dem verletzten Stefan Rakowitz fehlten da wie dort zwei wichtige Akteure. Besser in die Begegnung finden dann vorerst die Hartberger, die durch einen abgefälschten Sprangler-Fernschuss in der 4. Minute für erstmalige Torgefahr sorgen. Aber die Antwort der Daxbacher-Truppe folgt dann postwendend: 9. Minute: Daniele Gabriele hat das Auge für Kapitän Christoph Freitag, der cool und clever aus 20 Metern zum raschen 0:1 trifft, zugleich auch dessen 2. Saisontor. Was den Gäste dann doch den entscheideten Rückhalt verleiht. 19. Minute: Innerhalb weniger Augenblicke hätte es zweimal gut und gerne 0:2 stehen können/müssen. Zlatko Dedic, der einen Meusburger-Ausrutscher nicht nützen kann bzw. Gabriele, der aus bester Position nicht ins Objekt der Begierde trifft, ersparen den Oststeirern aber vorerst weiteren Ärger. Die Hartberger sind zwar sehr bemüht den Spielrytmus zu finden, die Tiroler lassen aber in der Defensive nur ganz wenig bis nichts anbrennen. Wenngleich die Ilzer-Mannen gegen Ende des ersten Durchgangs doch erkennen lassen, dass da durchaus noch etwas zählbares drinnen liegen könnte. Mit der knappen Innsbrucker Eintoreführung geht es dann für die beiden Teams ab zum wohlverdienten Pausentee.

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Innsbruck-Keeper Christopher Knett konnte den Kasten reinhalten bzw. kann er sich über einen vollen Punktezuwachs freuen.

 

Innsbruck ist mit dem nötigen Killerinstinkt ausgestattet

Welcher der beiden Mannschaften hat nun in der zweiten Spielhälfte bei eisigen Temperaturen noch die nötigen Pfeile im Köcher um letztendlich nicht mit leeren Händen dazustehen. Die Oststeirer, die mit dem nicht gegebenen Elfmeter, nach Pichler-Foul an Gollner, im Finish der ersten 45 Minuten, etwas hadern, starten dann ambitioniert bzw. voller Tatendrang. Vor allem Zakaria Sanogo kann sich dabei immer wieder in den Mittelpunkt des Cup-Viertelfinalisten, am 27. Feber gastieren die Hartberger in Mattersburg, stellen. Aber es kommt dann doch wieder so, dass sich der Gast mit Fortdauer wiederum mehr Spielanteile verschafft. 59. Minute: Torschütze Christoph Freitag will es auf das Neue wissen, diesmal aber pariert Schlussmann Rene Swete dessen Fernschuss. Den Oststeirern ihrerseits fehlt dann der nötige Ideenreichtum um die Tiroler auch wirklich in Verlegenheit zu bringen. Mit Ausnahme der 79. Minute, da kommt es nach einem Eckball zu tumultartigen Szenen in der Innsbrucker Box. Dario Tadic, der völlig farblos agiert und der eingewechselte Marcel Holzer lassen gute Möglichkeiten aber ungenützt. In der 85. Minute kommt es dann zur endgültigen Entscheidung: Einmal mehr glänzt dabei Daniele Gabriele als Vorbereiter - Florian Jamnig marschiert auf und davon und versenkt das Leder gekonnt im langen Eck - 0:2. Als dann der neue Mann Alen Ozbolt die Topchance auf das 1:2 verstreichen lässt (89.) war der Innsbrucker Auswärtssieg endgültig in Stein gemeißelt - Spielendstand 0:2. Am nächsten Spieltag gastieren die Hartberger am Freitag, 2. März um 20:30 Uhr beim SC Wiener Neustadt. Die Innsbrucker besitzen beim „Westderby“ mit Spielbeginn um 18:30 Uhr das Heimrecht gegen die Lustenauer Austria.

 

TSV HARTBERG - FC WACKER INNSBRUCK  0:2 (0:1)

Profertil-Arena, 800 Zuseher, SR: Manuel Schüttengruber (OÖ)

TSV Hartberg: Swete, Meusburger, Gollner, Rasswalder, Kröpfl (83. Ozbolt), Sprangler, Fischer, Tadic, Sanogo, Heil (63. Holzer), Gölles (88. Siegl)

Wacker Innsbruck: Knett, Jamnig (90. Harrer), Kerschbaum, Dedic, Maak, Freitag (75. Baumgartner), Schimpelsberger, Imbongo, Gabriele (87. Hamzic), Vallci, Pichler

Tor: 0:1 (9. Freitag), 0:2 (85. Jamnig)

gelbe Karten: Imbongo, Freitag, Vallci (alle Innsbruck)

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer, Trainer Hartberg:

"Der Sieg geht soweit in Ordnung, wir waren einfach im Zentrum zu wenig präsent bzw. waren wir erst nach einer halben Stunde wirklich im Spiel. Wir werden aber den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken bzw. hart weiterarbeiten.

Karl Daxbacher, Trainer Innsbruck:

"Der Start war vielversprechend, dann aber hat uns Hartberg stark unter Druck gesetzt. Bei der Strafraumszene kann bzw. muss der Schiri eigentlich Elfmeter für Hartberg geben. Das war dann doch auch wieder Glück für uns. Auch das Auftreten von Vallci gegenüber Sanogo hat mir überhaupt nicht gefallen. Da gibt es doch einiges zum besprechen."

Florian Jamnig, Torschütze Innsbruck:

"Wir waren auf aggressiv agierende Hartberger eingestellt. Uns ist es gelungen kompakt zu stehen bzw. die Räume eng zu machen. Das war schon einmal eine wichtige Standortbestimmung. Jetzt gilt es gleich beim nächsten Spiel entsprechend nachzulegen."

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Bild: Richard Purgstaller

 

Robert Tafeit