Am 24. Spieltag der Saison 17/18 kam es in der Sky Go Erste Liga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen der SV Guntamatic Ried mit dem FC Wacker Innsbruck.  Und dabei kommt es zu zwei grundverschieden Halbzeiten. Während die ersten 45 Minuten von beiden Seiten sehr vorsichtig angelegt wurden geht es nach dem Seitenwechsel so richtig zur Sache. Und die Innviertler scheinen dabei auch in Richtung Siegerstraße abzubiegen. Mitnichten - denn die Innsbrucker zeigen sich vom Verlusttor völlig unbeeindruckt und legen gleich drei Stück drauf. Klar sah man dann lange Gesichter bei den Rieder Spielern, Verantwortlichen und Zuseher. Noch sind 12 Partien zu spielen - während die Tiroler weiter auf Kurs in Richtung Bundesliga sind, könnte das für die Innviertler noch eine ganz enge Kiste werden.

 

Die erste Halbzeit verläuft chancenarm

Beim Duell des Tabellendritten mit dem Leader aus Innsbruck stehen die Innviertler schon ordentlich in der Pflicht. Denn nach einem suboptimalen Frühjahrsstart mit drei Unentschieden ist für die Rieder verlieren praktisch schon verboten. Denn sonst könnten die in der Rückrunde bislang bärenstark agierenden Tiroler bereits außer Sichtweite geraten. Die Stimmung in der Keine Sorgen Arena ist bestens, die Erwartungshaltung der Innviertler Daumendrücker ebenso. Und die Rieder beginnen diesen Rundenschlager dann auch entsprechend offensiv orientiert. So kommt es bereits in den Anfangsminuten zu einigen brenzlingen Situationen in der Box der Tiroler. Aber die Innsbrucker deuten schon früh an, dass man bereit ist auf die Konterchance warten zu können bzw. dann auch nötigenfalls zuzuschlagen. 17. Minute: Daniele Gabriele versucht es aus der Distanz findet aber in Ried-Schlussmann Thomas Gebauer seinen Meister. In weiterer Folge erleben die 3.950 Zuseher eine gefällige Partie, der aber doch die "Magic Moments" fehlen. So geht es dann auch wenig überraschend mit dem torlosen Unentschieden in die Halbzeitpause.

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Thomas Gebauer & die Rieder mussten gegen den Mitkonkurrenten aus Innsbruck ganz wichtige Punkte abgeben.

 

Jetzt nimmt das Spiel ordentlich Fahrt auf

Welche der beiden Mannschaften verfügt nun noch über die nötigen Pfeile im Köcher um nun im zweiten Durchgang noch entsprechend nachzulegen bzw. wichtige Punkte ins Trockene zu bringen. Und die Innviertler starten dann wie aus der Pistole geschossen. 49. Minute: Der neu auf das Spielfeld gekommene Ilkay Durmus bringt das Spielgerät zur Mitte - dort ist es dann Julian Wießmeier der mit seinem 6. Saisontor die SV Ried mit 1:0 in Führung ballert. Aber die Antwort der Daxbacher-Truppe folgt praktisch postwendend. 58. Minute: Durmus legt Schimpelsberger im Strafraum - den Strafstoß versenkt Florian Jamnig ganz cool zum 1:1-Ausgleich. 120 Sekunden später dann das 1:2: Über den eingewechselten Imbongo und Freitag kommt das Leder zu Zlatko Dedic der wenig Mühe hat die Tiroler erstmalig in dieser Partie in Führung zu bringen. Jetzt sind Lösungen gefragt aufseiten der Rieder, die aufgrund der Tabellensituation eine Niederlage doch tunlichst vermeiden sollten. Dann die 79. Minute: Florian probiert es einfach aus knapp 30 Metern - Gebauer lässt zum Entsetzen seiner Mitspieler den Ball passieren - 1:3. Das war es dann gewesen - Wacker Innsbruck setzt damit ein ganz dickes Ausrufezeichen in Richtung tipico Bundesliga 18/19. Nach der Länderspielpause gastieren die Rieder am Freitag, 30. März um 20:30 Uhr in Hartberg. Die Innsbrucker empfangen bereits um 18:30 Uhr den FC Liefering.

 

SV RIED - FC WACKER INNSBRUCK  1:3 (0:0)

Keine Sorgen Arena, 3.950 Zuseher, SR: Julian Weinberger (Wien)

SV Ried: Gebauer, Marcos, Haring, Chabbi (64. Grabher), Wießmeier, Kerhe, Fröschl, Grgic, Reifeltshammer, Takougnadi (46. Durmus), Walch (69. Prosenik)

Wacker Innsbruck: Knett, Jamnig, Kerschbaum, Dedic (89. Yilmaz), Rakowitz (58. Imbongo), Maak, Freitag, Schimpelsberger, Baumgartner, Gabriele (81. Rieder) Vallci

Torfolge: 1:0 (49. Wießmeier), 1:1 (58. Jamnig/Elfer), 1:2 (60. Dedic), 1:3 (79. Jamnig)

gelbe Karten: Walch, Grgic, Chabbi, Gebauer, Haring bzw. Maak, Jamnig, Imbongo, Dedic

Stimmen zum Spiel:

(Quelle: Sky Sport Austria)

Lassaad Chabbi, Trainer Ried:

„Wir haben nicht genug aufgepasst. Durmus hätte nicht unbedingt die Hand am Rücken haben müssen, dann wäre es kein Elfmeter. Wir haben großteils nicht gut gespielt. Wir hätten das 2:0 machen können. Nach dem Elfmeter war die Konzentration in der Defensive nicht mehr vorhanden, dann haben wir schlecht reagiert. Auf lange Sicht ist es problematisch, wenn du vorne nicht triffst, in der Länderspielpause haben wir Zeit daran zu arbeiten. Ich bin lange in dem Geschäft und weiß, dass ich so schnell wie möglich Ergebnisse liefern muss. Jetzt müssen wir schauen, dass wir die Tore schießen und die Spiele gewinnen.“

Ilkay Durmus, SV Ried:

"Wir haben ein wichtiges Spiel verloren - müssen aber aber aus den Fehlern lernen. Jetzt gilt es diese Partie entsprechend zu analysieren und dann nach vorne zu blicken. Wir werden gestärkt wieder zurückkommen."

Franz Schiemer, Manager Ried:

„Die Geschichten wiederholen sich bei uns, man kann von keinem Zufall sprechen. Es gibt irgendein Problem, das es zu suchen gilt. Wir müssen das aus den Köpfen bekommen, um den notwendigen Dreier einzufahren. Es ist noch immer sehr eng und nichts verloren, wir hätten schon oft genug die Möglichkeit gehabt uns abzusetzen. Ich bin schon beunruhigt, warum wir nach Führungen Spiele aus der Hand geben. Wir werden uns mit dem Trainer zusammensetzen und darüber sprechen, was wir anders machen können. Fußball ist ein Ergebnissport. Nach einer Führung muss man Sicherheit gewinnen. Ganz klar, dass sich das ganze Trainerteam mit mir zusammensetzen wird und wir das analysieren werden. Ich bin überzeugt von dieser Mannschaft, der Trainer arbeitet Tag für Tag hart und gibt alles dafür. Trotzdem müssen wir uns wieder belohnen.“

Karl Daxbacher, Trainer Innsbruck:

„Man muss ehrlich zugeben, dass im Moment alles für uns läuft. Wenn man dreimal hintereinander ein Spiel umdreht und nicht so souverän spielt, das wissen wir schon. Wir sind demütig genug und müssen aufpassen, dass wir nicht abheben. Wir müssen die Leistung beurteilen und nicht nur die Resultate. Wenn man, so wie Ried, immer wieder in Führung geht und den Ausgleich bekommt, geht das an die Psyche. Wir haben versucht dagegen zu halten, dass die Null steht, ab dem Rückstand haben wir besser Fußball gespielt. In einigen Szenen haben wir Nerven gezeigt. Die Lockerheit war bei Ried weg, sie spielen nicht mehr den Fußball, den sie im Herbst gespielt haben. Man hat gemerkt, dass wir lockerer sind.“

Michael Schimpelsberger, Wacker Innsbruck:

"Der Vorsprung sieht zwar toll aus - entschieden ist aber noch lange nichts. Wir müssen weiter konzentriert weiterarbeiten und demütig bleiben. Nur dann können wir unser großes Ziel auch erreichen."

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Bild: Harald Dostal

 

Robert Tafeit