Am 28. Spieltag der Saison 17/18 kam es in der Sky Go Erste Liga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des SC Wiener Neustadt mit dem SV Guntamatic Ried.  Und dabei sah es doch lange Zeit danach aus, es kommt soweit zu einer leistungsgerechten Punkteteilung. Aber in der 80. Minute befördert "Joker" Mario Ebenhofer gegen numerisch geschwächte Rieder das Leder über die Torlinie und sichert seinen Farben damit einen enorm wichtigen Dreipunkter. Damit liegt Wiener Neustadt zumindest auf Kurs in Richtung Relegationsplatz. Wobei da durchaus auch noch eine Rangverbesserung möglich ist. Sind doch immerhin noch acht Spieltage ausständig. Was dann auch für die Rieder gilt. Wenngleich die Innviertler um einiges mehr unter Druck stehen. Denn will man den begehrten Aufstiegsplatz noch ergattern, gilt es nun im Finish der Meisterschaft doch einen gehörigen Zahn zuzulegen.

 

Die Rieder mit den besseren Gelegenheiten

Beim gegebenen Tabellenstand geht es für beide Mannschaft sprichwörtlich um die „Wurst“. Denn so war hüben wie drüben ein voller Punktezuwachs angesagt, um im Aufstiegsrennen weiterhin gute Karten zu besitzen. Aber weder bei den Wiener Neustädtern noch bei den Innviertlern läuft es in der Rückrunde wunschgemäß. So sind dann auch beide Teams mit einer bescheidenen Punkteausbeute im hinteren Tabellenbereich zu finden. Das Spiel beginnt dann beiderseits sehr engagiert bzw. ist doch zu merken, dass da hüben wie drüben einiges am Spiel steht. Aber dieser Angriffselan weicht dann sehr bald einem vorsichtig angelegten Spiel. Man neutralisiert sich weitgehenst, wonach dann auch nichts aufregendes in den Strafräumen passiert. Erst in der 24. Minute kommt der Rieder Philipp Prosenik in Schussposition. Er knallt das Leder aber über das Gehäuse des Gastgebers. Nur vier Minuten später dann eine tolle Chance für Seifedin Chabbi, der aber alleinstehend am bestens postierten Domenik Schierl im Wiener Neustädter scheitert. Die Innviertler bleiben dann zwar am Drücker, die Hausherren bewerkstelligen es dann aber, dieses torlose Unentschieden in die Halbzeitpause zu bringen.

MarioEbenhoferNeustadt Bildgröße ändern

Mario Ebenhofer markierte in der 80. Minute gegen den SV Ried das siegbringende Tor für Wiener Neustadt.

 

Mario Ebenhofer trifft ins Schwarze

Die Mählich-Truppe wird nun im zweiten Durchgang wohl einen Zahn zulegen müssen, will man bei diesem "Sechspunkte-Spiel" letztlich nicht den Kürzeren ziehen. Das passiert dann auch, aber Mario Stefel scheitert mit seinem Schuss aus vielversprechender Position an Ried-Schlussmann Thomas Gebauer. Dann kommt es aber doch wieder dazu, dass die Gäste das Zepter in die Hand nehmen. In der 71. Minute greift dann der Unparteiische ein in das Spielgeschehen. Denn die knallrote Karte an Julian Wießmeier nach einem Foulvergehen, dass desöfteren so vorkommt in einem Spiel, war einfach zu überzogen. Und sie sollte dann eintreffen, die Wende in dieser Partie. Nachdem Hamdi Salihi sein Ziel noch knapp verfehlt, kommt es in der 80. Minute zum 1:0. Ivan Ljubic glänzt dabei als Vorbereiter, der eingewechselte Mario Ebenhofer finalisiert dann aus kurzer Distanz. Was dann auch die Entscheidung war - Wiener Neustadt befördert die Rieder damit ein Stück weit tiefer in die Krise. In der nächsten Runde gastiert Wiener Neustadt am Freitag, 20. April um 18:30 Uhr beim FC BW Linz. Die Rieder besitzen zur selben Zeit das Heimrecht gegen die Lustenauer Austria.

 

SC WIENER NEUSTADT - SV RIED 1:0 (0:0)

Reisner-Bad-Arena, 880 Zuseher, SR: Christopher Jäger (Szbg.)

SC Wiener Neustadt: Schierl, Rusek, Ljubic (83. Yavuz), Miesenböck (93. Kienast), Stefel (59. Ebenhofer), Prada-Vega, Diarra, Salihi, Kobald, Adjei, Hager

SV Ried: Gebauer, Ziegl (60. Walch), Haring, Chabbi, Wießmeier, Kerhe, Boateng, Prosenik (76. Fröschl), Schilling, Grabher, Durmus (82. Mayer)

Tor: 1:0 (80. Ebenhofer)

gelbe Karten: Diarra, Hager, Miesenböck, Yavuz bzw. Haring, Chabbi

rote Karte: Wießmeier (71. Ried)

Stimmen zum Spiel:

Roman Mählich, Trainer Wiener Neustadt:

„Befreiungsschlag möchte ich es nicht nennen, weil es nur ein Spiel war, aber mich freut es besonders, dass wir heute das verhaltene Spiel der ersten Runde abgelegt haben. Wir waren gehemmt, aber heute hat es „klick“ gemacht. Wir waren mutig, haben nach vorne gespielt, haben Druck gemacht, waren läuferisch da und es war dann eine hervorragende Leistung. Die Burschen wissen jetzt, was möglich ist im Fußball.“

Mario Ebenhofer, Torschütze Wr. Neustadt:

"Es ist ein unglaubliches Gefühl, das Siegestor markiert zu haben. Der Trainer hat mich beim Wechsel entsprechend ermutigt. Wir sind weiterhin voll im Rennen bzw. wollen wir diesen Aufstieg nach Möglichkeit dann auch schaffen."

Franz Schiemer, Trainer Ried:

„Wiener Neustadt hat es in der ersten Halbzeit gut gemacht. Sie haben uns viel laufen lassen über die Flügel. Wir hatten zwei Riesenchancen. In der zweiten Halbzeit haben wir auch das Spiel unter Kontrolle bekommen, haben keine Chancen zugelassen, aber schlussendlich sind wir durch dubiose rote Karten – unfassbar, was da eigentlich passiert – benachteiligt worden. Es geht um die Summe an roten Karten und Elfmetersituationen in den den letzten Spielen, durch die wir benachteiligt waren. Es ist aber keine Ausrede. Wir haben die Torchancen nicht genutzt und wenn wir vorne nicht treffen wird es irgendwann hinten schwierig.“

Seifedin Chabbi, Angreifer Ried:

"Wir können nur weiterarbeiten und versuchen das Glück zu erzwingen. Die Situation ist entsprechend heikel. Die Fans sind auch zurecht sauer. Mir fehlen einfach die Worte."

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Bild: Harald Dostal

 

Robert Tafeit