An einem angenehmen und schönen Vormittag im Franz-Fekete-Stadion fand die Begegnung zwischen dem KSV 1919 und Austria Klagenfurt in der 2. Liga statt. Nach dem völlig überraschenden 5:0 Auswärtserfolg bei den Juniors OÖ waren die Gastgeber auch bei diesem Spiel auf drei Punkte aus. Die Steirer lagen vor diesem Spiel auf dem siebenten Tabellenplatz und hielten bei sieben Punkten. Die Austria aus Klagenfurt verlor in der letzten Runde mit 1:2 in Lafnitz und gab auch die Tabellenführung ab. Die Klagenfurter waren der klare Favorit, taten sich aber gegen kompakt stehende und offensiv agierende Kapfenberger sehr schwer. Am Ende gaben die Gäste einen sicher geglaubten Sieg noch her. Der KSV traf in der Nachspielzeit zum verdienten 1:1 Ausgleich und hätte auch noch mehr Tore schießen können. Das Schiedsrichtergespann wurde angeführt von Arnes Talic (Sbg), ihm zur Seite standen die Assistenten Roland Riedel (SBG) und Daniel Trampusch (KTN).

Komolafe Purgstaller

Der Kapfenberger Paul Seun Komolafe hatte eine dicke Ausgleichschance auf den Beinen. 

Das Spiel war in den Anfangsminuten sehr zerfahren, keines der Teams konnte Impulse setzen. Beide Seiten wirkten nervös und agierten im Spielaufbau sehr fehleranfällig, das Spiel plätscherte weitgehend ereignislos so vor sich hin. Den ersten Torschuss in diesem Spiel gab die Klagenfurter Austria ab. In der 20. Minute versuchte Markus Pink einen Drehschuss aus knapp 16 Metern. Der Ball kam aber zu zentral auf die Kiste und KSV-Keeper Franz Stolz ganz locker zupacken. Nach einer Eckballserie der Kapfenberger kam Amar Kvakić aus der zweiten Reihe zum Torabschluss. Der Ball wurde noch leicht abgefälscht ging aber knapp vorbei. Nach 25 Minuten sahen die Besucher die erste wirklich gefährliche Tormöglichkeit. Der Kärnter Spieler Oliver Markoutz setzte sich gut links im gegnerischen Strafraum durch. Der Stanglpass in die Mitte kam genau an und fand Patrick Greil, dieser setzte das Leder aber unter großer Bedrängnis knapp am Tor vorbei. Das Tempo wurde jetzt zwar höher, trotzdem fanden sich beide Mannschaften selten in der gegnerischen Gefahrenzone vor. In der 38. Minute hatte dann die Austria großes Glück. Der KSV schaltete schnell um, Matija Horvat brachte einen guten flachen Ball von links halbrechts. Leo Mikić kam völlig alleine an das Leder und hatte jetzt eigentlich nur mehr Keeper Menzel vor sich.  Der 23jährige legte sich aber die Kugel viel zu weit vor und die Chance war damit dahin. Nach 45 Minuten erlöste der Unparteiische die beiden Teams und schickte sie in die Kabine.

Die Austria Klagenfurt verschenkt in der letzten Minute den sicher geglaubten Sieg

Auch die ersten Minuten nach dem Seitenwechsel verliefen sehr zerfahren. Klagenfurt hatte weiterhin mehr vom Spiel, doch die Kapfenberger Abwehr stand fehlerlos, sodass die Austria im Vorwärtsgang immer wieder den Ball nicht unter Kontrolle bringen konnte. Nach zehn gespielten Minuten im zweiten Durchgang begannen die Kapfenberger sich aktiver in das Spielgeschehen einzubringen und übten mehr Druck auf die Gäste aus. In der 59. Minute gelangte ein hoher Ball in die Spitze. Leo Mikić nahm sich die Kugel elegant herunter und zog aus der Drehung ab. Sein Schussversuch ging ins Leere, das runde Leder landete knapp neben dem Gehäuse. Jetzt ging es Schlag auf Schlag, das Spiel wurde immer rasanter und spannender. In der 63. Minute kam ein Eckball der Klagenfurter von rechts kam halbhoch auf die erste Stange und wurde per Kopf auf Herbert Paul verlängert. Dieser suchte den Abschluss, seine Gegenüber KSV-Keeper Franz Stolz hatte aber mit diesem Schussversuch keine Probleme. Postwenden folgte der Gegenschlag der Gastgeber, Paul Mensah setzte sich an der linken Strafraumkante gut durch. Der Torschuss wurde aber abgefälscht und landete ganz knapp neben dem Kasten. In der 71. Minute war es dann endlich soweit und die Besucher sahen das erste Tor. Florian Jaritz wurde links im gegnerischen Strafraum regelwidrig gelegt. Schiedsrichter Arnes Talic stand aber sehr gut und zeigte sofort auf den Punkt und entschied auf Strafstoß für die Klagenfurter Austria. Klare Sache für Markus Pink, er legte sich den Ball zurecht, schaute kurz auf und versenkte die Kugel zum 0:1 in den Maschen. Jetzt wurde das Spiel hektischer, teilweise gingen die Emotionen hoch. Der Unparteiische hatte die Partie aber gut im Griff und ließ nichts anbrennen. In den Schlussminuten warfen die Gastgeber noch einmal alles nach vorne und wurden für ihren Mut auch fast belohnt. In der 86. Minute landete ein eigentlich harmloser hoher Ball direkt in der Spitze. Die Kärtner Abwehr wirkte schläfrig und plötzlich tauchte der kurz zuvor eingewechselte Paul Seun Komolafe ganz alleine vor Keeper Phillip Menzel auf. Der Austria-Torhüter parierte aber diesen Schuss und rettete somit sein Team vor dem Ausgleichstreffer. Doch wer bis zum Schluss kämpft, wird meistens auch belohnt - so geschehen auch in Kapfenberg. In der 91. Minute konnte Keeper Philip Menzel einen eigentlich harmlosen Freistoß der Hausherren nicht festhalten. Amar Kvakić kam aus halb-rechter Position, wenige Meter vor dem Gäste-Tor, zum Abschluss - und es klingelte im Kasten. Das Spiel endete mit 1:1, ein gewonnener Punkt für den KSV aufgrund des späten Tores. Der SK Austria Klagenfurt ärgerte sich über den verlorenen Sieg.

 

KSV 1919 - AUSTRIA KLAGENFURT

Torfolge: 0:1 (72. Pink), 1:1 (91. Kvakić)

Franz-Fekete-Stadion; 550 Zuseher; Talic - Riedel - Trampusch

 

Aufstellung:

KSV 1919: Franz Valentin Stolz - Amar Kvakic, Martin Gschiel (77. Dino Musija), Mario Cetina, Michael Lang - Mario Grgic (65. Alexander Steinlechner), Elvedin Heric, Winfred Amoah (HZ Levan Eloshvili), Leo Mikic (83. Seun Paul Komolafe), Matija Horvat (K) - Marvin Hernaus (HZ Paul Mensah)

Austria Klagenfurt: Phillip Menzel - Maximiliano Moreira Romero, Herbert Paul, Thorsten Mahrer, Ivan Saravanja - Patrick Greil (66. Philipp Hütter), Florian Jaritz (K), Christopher Cvetko, Simon Straudi - Oliver Markoutz  (HZ Darijo Pecirep), Markus Pink

 

Stimmen zum Spiel:

Karl Heinz Kubesch, Sportmanager KSV:

"Der Ausgleich war verdient, wir waren in der zweiten Hälfte klar überlegen. Man hat heute den Platzierungsunterschied in der Tabelle nicht bemerkt."

Robert Micheu, Trainer Austria Klagenfurt:

"Wir haben die Führung nicht über die Zeit gebracht. Das Gegentore resultierte aus einem individuellen Fehler, die sich in letzter Zeit bei uns häufen. Deshalb haben wir heute auch nur Unentschieden gespielt."

 

by René Dretnik

Foto: Ligaportal/Purgstaller