Zum Topspiel des Freitagabends empfing der SC Austria Lustenau den Tabellenführer SV Licht-Loidl Lafnitz im heimischen Planet Pure Stadion. Lange sah es aus, als würden starke Lustenauer einen lockeren Heimtriumph einfahren. Zwei Minuten sollten das Spiel jedoch komplett auf den Kopf stellen, Cissokho flog mit Gelb-Rot vom Platz, Lustenau kassierte noch zwei Treffer. In der Schlussphase drehte Mario Kröpfl die Partie und sorgte spät für den 2:3-Endstand. 

Tabakovic baut die Serie aus

Beide Teams starteten munter in die Partie, pressten früh und versuchten, den schnellen Weg in die Spitze zu suchen. Ein erstes Mal wurde die Lustenauer Austria dabei in der 17. Minute wirklich gefährlich. Neuzugang Jan Stefanon hinterlief die gegnerische Defensive, wäre anschließend alleine auf den Goalie zumarschiert. Der Linienrichter entschied aber auf Abseits, ein Fehlentscheidung. Die Austria ließ sich aber nicht entmutigen, spielte munter weiter und kam zu weiteren Chancen. So bezwang Wallace Lafnitz-Torhüter Zingl in der 21. Spielminute ein erstes Mal. Der Ball, der bereits durch die Beine des Goalies rauschte, konnte aber von Umjenovic noch auf der Linie geklärt werden. Bei der nächsten Aktion klingelte es dann aber zum ersten Mal im Lafnitzer Kasten: Baiye legte den Ball aus linker Position in die Mitte, wo Tabakovic goldrichtig stand. Der Austrian-Stürmer touchierte den Ball, dieser kullerte unerreichbar für den Goalie in's lange Eck - die Führung für die Grün-Weißen (21.). Tabakovic baute dadurch seine Torserie aus, der Angreifer traf jeweils in den vergangenen fünf Spielen. Lafnitz hingegen fand nur schwer in die Partie, die beste Möglichkeit der Gäste ergab sich in einer Phase, in der Lustenau sich weniger dominant zeigte: Fabian Wohlmuth zog im Rückraum ab, Schierl machte sich jedoch lang und parierte den Ball in's Toraus (32.).

 

Zwei Minuten zum Turnaround

Auch nach dem Seitenwechsel war Lustenau sofort wieder am Drücker, presste wieder stark. Und erhöhte auch rasch auf 2:0. Lustenau-Neuzugang Jan Stefanon, der im Winter vom VfB Hohenems verpflichtet wurde, ließ bei seinem Startelfdebüt ein erstes Mal seine Klasse in der 2. Liga aufblitzen. Der 22-Jährige marschierte mit dem Ball an drei Gegenspielern vorbei, blieb vor dem Tor cool und schob an Zingl vorbei zum 2:0 ein (49.). Dann aber wurde es turbulent. Denn Cissokho foulte Wendler im Mittelfeld, sah Gelb. Den folgenden Standard trat Mario Kröpfl gefährlich in den Fünfer, am langen Pfosten lief Tomka durch und versenkte den Ball im Tor - das 2:1 (61.). Keine Minute später stießen die Lafnitzer erneut in den Lustenauer Sechzehner durch, Cissokho brachte einen Gegenspieler zu Fall - Schiedsrichter Ebner zeigte sofort auf den Elferpunkt. Und es kam noch schlimmer für die Grün-Weißen: Innenverteidiger Cissokho sah innert weniger als 120 Sekunden seine zweite Gelbe - Lustenau war nur mehr zu Zehnt. Patrick Bürger nahm die Einladung zudem dankend an, verwandelte den Strafstoß überlegen zum 2:2 (63.). Anschließend verpassten es die Steirer aber lange, nachzulegen. Die beste Chance auf das 2:3 ließ Mario Kröpfl in der 85. Minute liegen, sein Lupfer landete neben dem langen Pfosten. Eine Zeigerumdrehung später war es dann aber soweit: Kröpfl eroberte einen verlorenen Ball im Lustenauer Strafraum glücklich zurück, setzte sich gegen Baiye durch und zirkelte die Kugel wunderschön über Schierl in's Tor. Der Schlusspunkt in einem verrückten Spiel, in dem die Lafnitzer eigentlich schon geschlagen waren.

 

2. Liga, 15. Runde

SC Austria Lustenau - SV Licht-Loidl Lafnitz  2:3 (1:0)

Planet Pure Stadion; 0 Zuschauer; SR Ebner

Tore: 21. Haris Tabakovic, 49. Jan Stefanon bzw. 61. Julian Tomka, 63. Patrick Bürger, 86. Mario Kröpfl

Gelb-Rot: 62. Till Cissokho (Lustenau, wiederholtes Foulspiel)

Startelf Lustenau (4-2-3-1): Schierl - Lageder, Maak, Cissokho, Gmeiner; Baiye, Freitag; Stefanon, Grabher, Wallace; Tabakovic

Startelf Lafnitz (4-1-4-1): Zingl - Wohlmuth, Tomka, Umjenovic, Grasser; Siegl; Gremsl, Schriebl, C. Kröpfl, M. Kröpfl; Wendler

 

Geschrieben von Fabian Beer/Fotos: Attila Farkas