Der Innsbrucker Tivoli war am heutigen Tag der Schauplatz zwischen der Begegnung in der Hpybet 2. Liga zwischen dem FC Wacker Innsbruck und dem KSV 1919. Die Partie wurde von Arnes Talic geleitet, ihm zur Seite standen Markus Reichholf II und Manuel Undesser. Die Gastgeber aus der Tiroler Landeshauptstadt legten im bisherigen Frühjahrsverlauf eine makellose Bilanz hin, holten sechs Punkte aus zwei Spielen und erhielten bis dato noch kein Gegentor. Auf der Gegenseite waren die Darbietungen der Kapfenberger durchwachsen, nach einem Sieg zu Beginn folgte eine Niederlage in der letzten Runde. Innsbruck wollte dieses Spiel unbedingt gewinnen, um die Chance auf den Aufstieg noch nicht ad acta legen zu müssen. Aber auch beim KSV ging es um sehr viel - die Falken rangieren nur zwei Punkte von den Abstiegsrängen entfernt. Ein Spiel mit vielen Tormöglichkeiten auf seiten der Gastgeber und einem verschossenem Strafstoß derselben endete mit 1:1. Ein erfreuliches Ergebnis für Kapfenberg - für die Gastgeber war heute mehr drinnen. 

Wacker Innsbruck konnte die  spielerische Überlegenheit nicht nutzen - Fabio Viteritti verschoß einen Elfmeter

Der FC Wacker Innsbruck wollte von Beginn an seiner Favoritenrolle gerecht werden. Die Elf von Daniel Bierofka begann sehr druckvoll und führte Regie am Fußballfeld. Der KSV tat sich sehr schwer, das Team von Coach Abdulah Ibrakovic musste einige Leistungsträger verletzungsbedingt vorgeben. Das Spiel war von zwei völlig unterschiedlichen Taktiken geprägt, Innsbruck wollte schnell zum Abschluss kommen, die Steirer verlegten sich aufs Kontern. Obwohl Innsbruck die Falken zunehmend in der eigenen Hälfte einschnürte  –  blieben richtig gefährliche Strafraumszenen aber Mangelware – der KSV stand hinten sehr kompakt. Die beste Chance hatten die Gastgeber wohl in der 27. Minute. Fabio Viteritti tankte sich am rechten Flügel durch und bediente seinen kongenialen Partner Ronivaldo. Der Innsbrucker Stürmer brachte die wunderschöne Hereingabe aber nicht im Tor unter – es blieb beim 0:0. In der 36. Minute sah der Unparteiische ein Handspiel eines Kapfenberger Verteidigers und zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Fabio Viteriti übernahm Verantwortung und trat zum Strafstoß an. Sein Schuss war aber dermaßen schwach ausgeführt, dass KSV-Goalie Franz Stolz keine Probleme hatte und den Elfer problemlos parierte. Mit 56 % zu 44 % Ballbesitzanteil aus Sicht der Gastgeber ging es dann in der 45. Spielminute pünktlich mit 0:0 in die Kabine. Fazit des ersten Durchganges: Innsbruck konnte seinen spielerischen Vorteil nicht ausspielen und die Kapfenberger wurde für ihre Mühen mit dem 0:0 belohnt.

Der KSV ging trotz Unterzahl in Führung - Innsbruck konnte nur mehr den Ausgleichstreffer erzielen

Der zweite Durchgang zeigte in der Anfangsphase wenig Spielszenen, die Partie wirkte sehr zerfahren und viele kleine Fouls hemmten den Spielfluss. In der 56. Minute versuchte es der Innsbrucker Neuzugang Okan Aydin mit einem Weitschuss vom 16er – mit diesem Ball hätte Liedermacher Reinhard Mey vermutlich seine Freude gehabt – er landete nämlich über den Wolken. Unmittelbar danach setzte Lukas Fridrikas einen Chipball in den Lauf von Ronivaldo – die Kugel landete aber etwas zu weit – Torhüter Stolz passte auf und schnappte sich die Kugel vor dem Brasilianer. Jetzt ging es rund am Tivoli, der Kapfenberger Yao Olivier Juslin N'zi attackierte im Mittelfeld zu ungestüm und Schiedsrichter Arnes Talic musste den Ivorer für diesen Einstieg mit der Gelb-Roten Karte vom Platz verweisen. Ab der 62. Minute musste Kapfenberg somit mit einem Mann weniger auskommen. Im Überzahlspiel wollten jetzt die Innsbrucker schnell zum Torerfolg gelangen, der KSV war zum Kontern verdammt. In der 65. Minute setze sich Aydin nochmal in den Fokus des Geschehens. Ronivaldo legte den Ball per Kopf zurück vor's Tor - der Innsbrucker wollte das Spielgerät mit einem Seitrückzieher in die Maschen setzten - doch der Ball landete zentral vor Schlussmann Stolz, der in letztendlich sicher parieren konnte. Doch urplötzlich nahm die Begegnung einen völlig anderen Verlauf. Leo Mikic dribbelte sich auf der rechten Seite durch die gesamte Tiroler Verteidigung, setzte am Fünfmeterraum zum Schuß an – ein Verteidiger wehrte nur kurz ab und Paul Mensah bedankte sich für seine Einwechslung mit der 0:1 Führung für den Kapfenberger SV. Die Gastgeber gaben aber nicht auf und zogen ein Powerplay auf – dies wurde in der 80. Minute belohnt. Nach einem Gestocher gelangte der kurz zuvor eingewechselte Alexander Gründler zum Ball – er fasste sich ein Herz und zog vom 16er ab und es klingelte zum 1:1 im Kasten - der Ball landete im Kreuzeck, KSV-Torhüter Franz Stolz hatte keine Chance. Nur wenige Augenblicke später setzte Lukas Fridrikas einen Schuss ab, Stolz streckte sich und faustete den Ball weg. Das Unentschieden hielt bis zum Schluss - in der 94. Minute waren die Gäste erlöst und freuten sich über den gewonnenen Punkt am Tivoli. Der FC Wacker bleibt zwar ungeschlagen, lässt aber wichtige Punkte im Aufstiegskampf liegen.

 

FC WACKER INNSBRUCK - KSV 1909 1:1 (0:0)

Torfolge: 0:1 (73. Mensah), 1:1 (80. Gründler)

Tivoli; neu; Talic - Reichholf II - Undesser

 

Aufstellungen:

Wacker Innsbruck: Marco Knaller - Darijo Grujcic, Lukas Hupfauf (K), Alexander Joppich, Thomas Kofler (76.  Jamnig) - Okan Aydin (76. Gründler), Fabio Viteritti, Atsushi Zaizen (66. Wallner), Marco Holz - Lukas Fridrikas, Ronivaldo Bernardo Sales

Kapfenberger SV: Franz Valentin Stolz - Amar Kvakic, Alexander Steinlechner, Yao Olivier Juslin N'zi - Mario Grgic (K), Sekou Sylla, Paul Sarac, Tobias Mandler - Levan Eloshvili (86. Sarac), Leo Mikic (90. Amoah), Marvin Hernaus (59. Mensah)

 

Stimmen zum Spiel:

 

Daniel Bierofka, Trainer Wacker Innsbruck:

"Uns hat heute die Effizienz gefehlt, Kapfenberg hat aus einem Torschuss den Treffer erzielt. Das ist bitter! Positiv war sicher, dass wir trotz des Rückstandes nicht aufgehört haben Fussball zu spielen. Wir müssen die Köpfe wieder hoch bekommen und gegen den FAC drei Punkte holen."

David Sencar, Co-Trainer KSV:

"Im Gegensatz zum letzten Spiel war die Defensivleistung heute um einiges besser. Wir wussten, dass es in Innsbruck nicht leicht wird. Aufgrund der Gelb-Rote Karte und der numerischen Unterlegenheit mussten wir das Spiel dann zu Ende mauern. Der Punkt war verdient, gegen Steyr gilt es jetzt an diese Leistung anzuknüpfen."

 

 

by René Dretnik

Fotocredit: Daniel Schönherr

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