Das erste Viertel dieser Saison ist seit gestern Geschichte und etwas überraschend steht der SK Sturm an der Tabellenspitze. Bereits 4 Punkte dahinter lauern die roten Bullen, gefolgt von Rapid, Altach und Austria. Ried, Wolfsberg und Admira stehen im Tabellenmittelfeld. Am Tabellenende befinden sich derzeit St. Pölten (9.) und Mattersburg (10.).

 

SK Sturm Graz

Die „Blackies“ legten einen überragenden Saisonstart hin und liegen nach 9 Runden mit 22 Punkten auf Platz 1 der Tabelle. Mit insgesamt 9 Toren leistete, der von Rapid aussortierte, Deni Alar einen großen Beitrag zu dieser beeindruckenden Punktzahl. Der neue Sportdirektor Kreissl bewies bei den Transfers ein glückliches Händchen und holte einige ablösefreie Spieler, die sofort einschlugen. Mit Uros Matic (Bruder von Chelsea-Star Nemanja Matic) holte er einen Mittelfeldstrategen, der vom ersten Spieltag an geschickt die Fäden im Spiel der Grazer zog. Im zweiten Saisonviertel warten allerdings einige schwierige Auswärtsspiele auf die Schwarz-Weißen (Salzburg, Rapid, Altach, Austria, WAC).

Eine Einheit: Sturm präsentierte sich als effizientes Team. Foto: Richard Purgstaller

Red Bull Salzburg

Mit 5 Siegen aus 9 Spielen und nur einer Niederlage könnte man normalerweise von einem passablen Saisonstart der roten Bullen sprechen. Wäre da nicht die Aufregung um den Bernardo-Transfer zu Leipzig und der alljährliche Rückschlag in der Champions League-Quali gewesen. Trainer Oscar-Garcia sprach nach der Europa League-Pleite gegen Krasnodar sogar von „Kinderfußball“. Bei den Salzburgern überwogen also mehr die Aufreger und Rückschläge im internationalen Geschäft, als die Erfolge in der Bundesliga und im Cup.

SK Rapid Wien

Die Grün-Weißen sind die „Remis-Könige“ der tipico Bundesliga. Gleich viermal spielten die Wiener Unentschieden und ließen vor allem gegen die vermeintlich kleinen Gegner wieder einige Punkte liegen. Dies erinnert stark an die Saisonen unter Zoran Barisic, in denen die Rapidler „den Titel gegen die Kleinen verloren haben“. Im Europacup feierte Rapid, nach einer sensationellen zweiten Halbzeit, gegen Genk einen 3:2-Auftaktsieg. Im Ligaalltag müssen sie vor allem die Auswärtsschwäche in den Griff bekommen (6 von 15 möglichen Punkten). Unschöne Aktionen gab es gegen Neuzugang Max Entrup, der von den Fans mit einem Droh-Transparent gegen Ried „empfangen“ wurde. Das ehemalige Inferno-Mitglied (Inferno=Austria-Fanklub) wurde nach dem EL-Quali-Spiel gegen Zhodino von einem Böller knapp verfehlt.

SCR Altach

Nach einem fulminanten Start von 4 Siegen in Folge, kam der Motor der Altacher etwas ins stottern. Dennoch steht man mit 16 Punkten auf Platz 4 und hat um 7 Punkte mehr als in der vergangenen Saison (9 Punkte nach 9 Spielen). Altach-Trainer Damir Canadi spielt mit einem 5-3-2 ein Kontersystem, das dem schnellen Stürmer Oberlin in die Karten spielt. Er ist Altachs Toptorschütze mit insgesamt 6 Treffern. Vor allem zuhause lassen die Vorarlberger nichts anbrennen und gaben bisher nur 2 Punkte ab.

 

FK Austria Wien

Europa top, Liga flop! Zuerst das Positive: Die Austria qualifizierte sich endlich wieder für die Europa-League und startete mit einem wichtigen Auswärtssieg in Bukarest gegen Giurgiu. In der Liga starteten die Veilchen auch gut. Nämlich mit zwei Siegen aus den ersten zwei Partien. Doch dann folgten einige Patzer der Violetten: 1:4 im Derby gegen Rapid, 1:3 gegen Tabellenführer Sturm, 1:4 gegen Salzburg und am vergangenen Wochenende eine 1:2-Blamage gegen die Admira im Happel-Stadion. Dramatisch auch die Torbilanz: 17:18 Tore! Damit hat die Austria die zweitmeisten Gegentore aller Teams erhalten. Der Abstand zu Tabellenführer Sturm beträgt schon 9! Punkte.

Eine bittere Pleite mussten die Veilchen im Derby (1:4) hinnehmen. Foto: Josef Parak

 

SV Guntamatic Ried

Die Rieder mussten bereits in der ersten Runde eine 0:5-Klatsche bei Rapid hinnehmen. Auf einen Heimsieg gegen Sturm in Runde 2 folgten 3 Niederlagen ohne Torerfolg. 7 von 11 Punkten holten die Innviertler im eigenen Stadion. Im Vergleich zur Vorsaison haben sie im Moment 3 Punkte mehr.

Wolfsberger AC

Die Kärntner liegen nach dem ersten Saisonviertel auf Platz 7 mit 9 Punkten. Und wieder einmal spielten die Wolfsberger ihre Heimstärke aus. Von insgesamt 4 Heimspielen konnten die Wölfe 2 gewinnen und spielten zweimal Unentschieden. Auswärts zeigen die Kärntner ein ganz anderes Gesicht. Ein Punkt aus 5 Spielen ist eine schlechte Bilanz. Auch bei Wolfsberg steht ein Ex-Rapidler auf dem Platz der sich derzeit in einer guten Form befindet: Philipp Prosenik. Der 23-Jährige hält derzeit bei 5 Saisontoren.

Admira Wacker

Die Überraschungsmannschaft der Saison 2015/16 hat nach 9 Runden um 8 Punkte weniger als in der Vorsaison. Interessante Statistik: Die Südstädter sind in der Fremde besser als im eigenen Zuhause (6 Punkte auswärts, 3 Punkte zuhause). Die Torbilanz der Admira ist allerdings erschreckend (6:21). Die bitteren Pleiten in Wien (0:4 gegen Rapid), Wolfsberg (0:5) und zuhause gegen Salzburg (0:4) zeigten eklatante Schwächen in der Defensive der Niederösterreicher.

 

SKN St. Pölten

Die Niederösterreicher sind nach 9 Runden der schlechteste Aufsteiger seit 2008. Allerdings brodelte es gewaltig bei den St. Pöltnern. Die Causa Wisio/Beichler brachte Unruhe in den Verein und dies wirkte sich auf die Ergebnisse in der Meisterschaft aus. SKN-Trainer Daxbacher wollte davon aber nichts wissen und suchte die Schuld eher bei sich selbst. Er stellte auf ein 4-4-2-System um und änderte die Taktik. Die spielerische Note ist ihm nicht mehr wichtig, er möchte lediglich den Klassenerhalt schaffen. Derzeit stehen die St. Pöltner mit nur 6 Punkten auf Platz 9.

SV Mattersburg

Die Mattersburger legten einen Absturz. In der vergangenen Saison lagen die Burgenländer nach 9 Spielen mit 16 Punkten auf Platz 3 in der Tabelle. Diese Saison sieht es für sie ganz düster aus. 5 Punkte bedeutet Platz 10 in der Tabelle der tipico Bundesliga. Allerdings spielten die Burgenländer in den Heimspielen oft sehr gut, verwandelten ihre Torchancen aber nicht und mussten Punkte abgeben. In den letzten zwei Runden hatte man auch noch Pech mit den Schiedsrichtern. Fehlentscheidungen im Allianz Stadion gegen Rapid und ein strittiger Elferpfiff gegen Ried kostete den Burgenländern mögliche 5 Punkte.

Pech: Ein reguläres Röcher-Tor zählte gegen Rapid nicht. Foto: GEPA Wien Energie