WAC-Boss Dietmar Riegler sprach vor dieser Bundesliga-Begegnung vom Spiel der Spiele. Um dieser Ansprache auch gerecht zu werden, wurde von Seiten des WACs alles versucht, um für gebührende Rahmenbedingungen zu sorgen. Die größte aller Maßnahmen stellte der Standortwechsel von Wolfsberg auf Klagenfurt dar. Präsident Riegler rechnete mit einem Fanansturm, den die Lavanttal Arena nicht mehr decken hätte können. Knapp 20.000 Zuseher gaben den Vermutungen des Präsidenten recht und sorgten für eine tolle und würdige Kulisse. Die Mannschaft von Adi Hütter hatte hingegen etwas Zeit die Wunden der letzten Niederlagen zu lecken. Erwarten durfte man ein interessantes Spiel.

Salzburg startet stark

Salzburg schien die Länderspielpause gut genutzt zu haben und startete mit vollem Elan in diese Begegnung. Die Mannschaft überzeugte als Kollektiv, wies durch die Bank hervorragende Zweikampfwerte auf und sorgte mit reichlich schönen Kombinationen für ein hervorragendes Offensivspiel, das einem das Gefühl verlieh, der Führungstreffer sei nur noch eine Frage der Zeit. Als man dann aber letztlich wenig Kapital aus dieser Feldüberlegenheit schlagen konnte, gab das den Kärntnern etwas Vertrauen selbst etwas zu probieren.

In der 26. Minute stellten die Gastgeber das Spiel dann völlig auf den Kopf. Jacobo trat zu einem Freistoß an, brachte eine passende Flanke in den Strafraum, dort läuft Trdina ideal durch und köpft völlig freistehend vor Walke ein.

Dieser Treffer löste eine eine Lawine gegenteiliger Reaktionen aus. Waren die durchaus selbstsicheren Salzburger plötzlich wieder an Negativerlebnisse letzter Wochen erinnert, bekamen die Kärntner plötzlich Überhand und zeigten Vertrauen in die eigenen Qualitäten.

Die Salzburger konnten in der Folge keine großartigen Chancen mehr kreieren, auch die Kärntner blieben ohne Großchance, waren aber selbstverständlich mit diesem Pausenresultat mehr als zufrieden.

 

WAC mauert, RBS ohne Selbstverständnis

Beide Trainer wechselten zur Halbzeit. Hütter reagierte auf die schwache Leistung und gelbe Karte von Alan und brachte Nils Quaschner in das Spiel. Kühbauer reagierte auf den Ausschluss von Wernitznig und brachte Kerhe für den Torschützen Trdina.

Am Spiel selbst änderte das wenig. Der WAC zeigte weiterhin eine sehr disziplinierte Defensivleistung, die Salzburger fanden überraschenderweise erneut keine spielerischen Lösungen. So war das Spiel kämpferisch stark angehaucht, ohne allerdings schöne Offensivaktionen zu bieten.

Erst gegen Ende hin kamen die Salzburger wieder zu Chancen. Ilsanker, Sabitzer und Bruno sorgten noch einmal für brenzlige Situationen, die letztendlich aber ohne Tor vonstatten gingen. So blieb es beim sensationellen Heimsieg von Neo-Tabellenführer WAC, die Salzburger hingegen mit der 3. Pflichtspielniederlage in Folge.

 WAC Salzburg01

 

Die Stimmen zum Spiel:

Alexander Walke (Spieler RBS): "Wir haben unsere Torchancen nicht genutzt und beim Gegentreffer gepennt. Wir müssen eigentlich mit 1:0 in Führung gehen. Dann entwickelt sich eine ganz andere Partie. Ich bin enttäuscht, obwohl es schön war wieder zu spielen."

Joachim Standfest (Spieler WAC): "Es ist wunderschön. Im Endeffekt können wir uns mit der Tabellenführung nichts kaufen. Der Sieg ist aber verdient. Es war eine Demonstration von Einsatz und Leidenschaft. Jeder war für den anderen da, dann kam man auch mit einem Mann weniger bestehen. Wir haben Typen und Qualität in der Mannschaft."

Didi Kühbauer (Trainer WAC): "Es war eine klare Rote Karte. Platz eins ist sehr, sehr schön. Man darf aber nicht erwarten, dass wir jetzt 15 Wochen da oben stehen, aber wir können uns heute darüber freuen. Wir waren perfekt eingestellt."

Adi Hütter (Trainer RBS): "Der WAC war nur über Standards gefährlich. Wir hatten mehr vom Spiel, auch die besseren Chancen. Bei uns ist aber momentan der Wurm drinnen. Drei Niederlagen ins Serie kann Unruhe bringen. Ich bin überzeugt, dass es wieder bergauf geht."

Foto im Artikel: GEPA Pictures Red Bull

Slide-Foto: GEPA Pictures Red Bull