Der FC Red Bull Salzburg ist so gut wie Meister. Nachdem Rapid gestern 2:0 verloren hat, konnten die Bullen heute mit einem Auswärtserfolg bei Austria Wien einen Riesenschritt zur Titelverteidigung machen. Drei Runden sind noch zu spielen, neun Punkte Vorsprung und das um 16 Tore bessere Torverhältnis haben die Salzburg. Vor 7.500 Zusehern in der Generali-Arena trafen Valentino Lazaro und Yordy Reyna für Salzburg.

Die Hausherren waren zu Beginn die bessere Mannschaft. Speziell über Freistöße und Eckbälle wurde es immer wieder gefährlich. Nach einer flotten Anfangsphase flachte das Spiel ab, und es gab kaum noch Torraumszenen. Erst in der 24. Minute hatte die Wiener Austria die erste Topgelegenheit. Alexander Grünwald setzte sich energisch durch und konnte im letzten Moment noch von Paulo MIiranda am Abschluss gehindert werden. Das wäre wohl die Führung gewesen. In der 36. Minute sorgte eine starke Einzelaktion von Valentino Lazaro für die Führung der Gäste. Der Nachwuchsteamspieler überlief die gesamte Austria-Defensive und schob den Ball überlegt an Robert Almer vorbei ins Tor.

Der Treffer kam praktisch aus dem Nichts und schockierte die Heimischen, waren sie doch bislang die aktivere Mannschaft. Nur drei Minuten später hätten die Bullen das 2:0 erzielt. Der Schuss von Valon Berisha ging Richtung zweiter Pfosten, wo Yordy Reyna nur noch einschieben musste, doch das Schiedsrichtergespann um Alexander Harkam entschieden auf Abseits, allerdings war das eine Fehlentscheidung. Kurz vor der Pause hatte die Austria großes Pech. Kevin Friesenbichler zog vom Strafraum ab und traf nur die Stange. Salzburgs Tormann Alex Walke war bereits geschlagen. Mit dem knappen Vorsprung ging es dann auch in die Halbzeitpause.

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Salzburg kann praktisch schon über den Titel jubeln.

Soriano und Schwegler verletzt raus

Nach dem Seitenwechsel musste Salzburg-Trainer Oscar Garcia gleich zwei Mal verletzungsbedingt tauschen. Neben Christian Schwegler musste auch Topstürmer Jonatan Soriano vom Platz. Die Gäste standen nun tief und überließen der Austria das Spiel. Immer wieder kam man gefällig an den Strafraum der Gäste, doch der letzte Pass fehlte, und so gab es wenige Chancen. Einzig Yordy Reyna wurde bei den Salzburgern immer wieder im Konter gefährlich. Salzburg machte dicht, und die Austria fand kein Mittel, um Gefahr auszustrahlen.

Man hatte das Gefühl, dass eher noch die Gäste das 2:0 machen würden. Valon Berisha hatte in der 81. Minute auch eine gute Möglichkeit dazu, doch sein Schuss ging knapp über das Tor von Teamtorhüter Robert Almer. Die sehenswerteste Szene folgte in der 93. Spielminute. Die Austria warf alles nach vor, sogar Torhüter Almer ging bei einem Eckball mit in den Strafraum und wurde dafür prompt bestraft. Die Salzburger kamen an den Ball und hatten das leere Tor vor sich, was Yordy Reyna mit einem präzisen Schuss aus gut 40 Metern zum 2:0 ausnützen konnte. Gleichzeitig war das auch der Endstand in Wien-Favoriten.

Fazit: Das Spitzenspiel war nicht wirklich eines. Sehr effektive Salzburger gewinnen in Wien und sind somit so gut wie Meister. Eine starke Defensive war heute der Schlüssel zum Erfolg

Stimmen

Kevin Friesenbichler (Austria): "Sie machen mit dem ersten Schuss ein Tor und hatten sonst kaum Chancen. Wir haben ein gutes Spiel geboten, dass sah man auch an der Reaktion der Fans."

Valon Berisha (Salzburg): "Jetzt brauchen wir noch einen Punkt und wollen gegen Sturm gewinnen. Heute war es ein gutes Spiel und wir haben viel Moral gezeigt. Verdienter Erfolg, aber auch ein Arbeitssieg."

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Foto: Josef Parak