Am 15. Spieltag kreuzten einander in der tipico Bundesliga der FC Red Bull Salzburg und der SK Rapid Wien die Klingen. Und dabei gab es einen völlig diskussionslosen Dreipunkter der Salzburger Bullen, die den Rapidlern, erstmalig mit dem neuen Trainer Damir Candi an Bord, ganz gehörig den Marsch bliesen. Den Grundstein für den vollen Erfolg legten die Heimischen bereits in Anfangsminuten mit dem raschen 1:0 durch Manus Dabbur in der achten Minute. In weiterer Folge liefen die Hütteldorfer dem Ball dann zumeist hinterher. Gefährliche Vorstöße vorne rein in die Salzburger Box waren soweit absolute Mangelware. Tabellarisch bedeutet das soviel, dass die ganze Angelegenheit zu einem Vierkampf werden wird. Befindet sich das Führungsquartett doch innerhalb von nur zwei Punkten, während der SK Rapid Wien mit satten acht Punkten Rückstand auf den Vierten, nun schon in die Mittelmäßigkeit abgestürzt ist. Wenngleich es dem SKR jederzeit zum zutrauen ist, doch noch den Anschluss herzustellen. Ein Heimsieg in der nächsten Runde gegen Leader Sturm Graz wäre dafür aber wohl Pflicht.

 

Mit einem sehr strukturierten Spiel lässt Red Bull Salzburg die Rapidler schlecht aussehen

Allerorts waren die Blicke beim Ausklang der 16. Herbstrunde auf den Knaller zwischen den Salzburger Bullen und dem SK Rapid Wien gerichtet. Geht es doch neben jeder Menge an Prestige auch darum, wem es gelingt den Abstand zum Führungsduo Sturm Graz & Altach, das schon am Tag zuvor remisierte, entsprechend zu verkürzen. Hinzu kommt, dass mit Damir Canadi ein Trainer auf der Wiener Ersatzbank debütiert, der bis vor kurzem bei den Altachern höchst erfolgreich im Einsatz war. Und die Salzburger, neben dem gesperrten Dayotchanculle Upamecano fehlt auch der verletzte Torjäger Jonatan Soriano sowie Marc Rzatkowski und Hee Chan Hwang, beginnen dann wie aus der Pistole geschossen. Denn bereits in der 2. Spielminute hätte es eigentlich schon 1:0 stehen können/müssen. Taucht doch Munas Dabbur völlig freistehend zehn Meter vor dem Rapid-Tor auf, Keeper Richard Strebinger reagiert aber blendend. Aber in der 8. Minute macht es der Israeli in den Diensten der Salzburger dann doch wesentlich besser. Valon Berisha hat dabei das nötige Auge für Dabbur, der dann noch Rapid-Kapitän Mario Sonnleitner umkurvt und an Strebinger vorbei zum 1:0 ins lange Eck trifft. Und der Hausherr bleibt dann auch in weiterer Folge das klar spielbestimmende Team, das ganz klar und uneingeschränkt das Sagen hat. In der 20. Minute versucht sich dann Konrad Laimer als Distanzschütze, er scheitert aber wie kurz darauf Dabbur (26.) zum wiederholten Male an Torhüter Strebinger. Erst nach einer gespielten halben Stunde folgen dann die ersten zaghaften Offensivbemühungen der Hütteldorfer, die aber soweit allesamt zu transparent vorgetragen werden, demnach auch keinerlei Gefahr für die Salzburger darstellen. Ernüchternd die Bilanz der Grün-Weißen aus Wien, die im ersten Spielabschnitt keinen einzigen Torschuss verzeichnen. Anders da schon das Auftreten der Truppe von Òscar Garcia, der es gelingt in der Nachspielzeit das 2:0 zu markieren. Andreas Ulmer bringt einen Eckball in den Gefahrenraum der Gäste, Stefan Laimer ist daraufhin per Kopf zur Stelle - zugleich auch bereits dessen viertes Saisontor.

DamirCanadi

Das Debüt von Rapid-Trainer Damir Canadi ist bei den Salzburger Bullen soweit einmal daneben gegangen.

 

Salzburg war weitgehenst darauf bedacht gegen ein verunsichertes Rapid das Ergebnis zu halten

Welche Pfeile hat jetzt Neo-Trainer Damir Canadi noch im Köcher, um die drohende Niederlage in der Red Bull Arena, nun doch noch abzuwenden. Oder aber gelingt es den Mozartstädtern nun weiterhin soviel Präsenz auszuüben und demzufolge über den Heimsieg keine Zweifel mehr aufkommen zu lassen. Und zweiteres war dann der Fall, denn die Hausherren steigen auch in den zweiten 45 Minuten vom Start weg ordentlich auf das Gaspedal bzw. bieten Rapid Wien überhaupt keine Möglicheit sich entsprechend zu entfalten. Wenngleich es den Mannen von Coach Damir Canadi nun besser gelingt sich in Szene zu setzen, aber etwas Gewinnbringendes bleibt den Gästen eben weiterhin versagt. Was nun mal daran liegt, dass das Spiel nach vorne nur sehr beschränkt vonstatten geht bzw. fehlt es an den nötigen Ideen, um die Defensive der Salzburger Bullen auch wirklich ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Dann kommt sie aber doch, die erste Torgelegenheit für die Rapidler. 75. Minute: Nach einem Eckball von Louis Schaub gelangt Mario Sonnleitner zum Kopfball, doch der setzt diesen aus bester Position neben das Tor. In der Schlussviertelstunde reicht es dann soweit, dass sich die Salzburger darauf zu beschränken, das Resultat soweit zu verwalten. Was dann aber noch einmal eine enge Kiste werden sollte. Denn nach dem 2:1, der eingewechselte Tomi versenkt dabei in der 92. Minute einen Strafstoß (Caleta-Car legt Malicsek im Strafraum), kommt es noch zu turbulenten Szenen. Miranda bzw. Sonnleitner werden nach einer Rudelbildung auch noch frühzeitig des Feldes verwiesen - Spielendstand aber 2:1. Demach darf dann Coach Damir Canadi in naher Zukunkt wohl nicht klagen über mögliche Unterbeschäftigung, will er den verfahrenen Karren wieder flott bekommen - Spielendstand 2:0. In der nächsten Runde empfangen die Salzburger Bullen am Sonntag, 27. November um 16:30 Uhr den FC Admira Wacker Mödling. Zur selben Zeit kommt es zum Kräftemessen zwischen dem SK Rapid Wien und dem SK Puntigamer Sturm Graz.

 

FC RED BULL SALZBURG - SK RAPID WIEN 2:1 (2:0)

Red Bull Arena, 15.000 Zuseher, SR: Harkam Alexander (Stmk)

Torfolge: 1:0 (8. Dabbur), 2:0 (45+1 Lainer), 2:1 (92. Tomi/Elfer)

RB Salzburg: Walke, Miranda, Caleta-Car, Samassekou (87. Yabo), Dabbur (95. Wisdom), Lazaro, Berisha, Ulmer, Gulbrandsen (73. Radosevic), Lainer, Laimer

SK Rapid Wien: Strebinger, Schrammel, Sonnleitner, Schaub, Kvilitaia, Szanto, M. Hofmann, Pavelic, Mocinic (67. Malicsek), Murg (64. Tomi), Joelinton (33. Grahovac)

gelbe Karten: Lazaro, Miranda, Yabo, Radosevic, Wisdom bzw. Grahovac, Schrammel, Tomi, Schaub, M. Hofmann

gelb/rot: Miranda (93. Salzburg)

rote Karte: Sonnleitner (94. Rapid)

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Stimmen zum Spiel:

Òscar Garcia, Trainer Red Bull Salzburg:

"Wir hätten aufgrund unserer spielerischen Überlegenheit doch 3 oder 4 Tore mehr machen müssen. Die Darbietung unserer Mannschaft war vollends in Ordnung, wir werden auch weiter viel Arbeit investieren, damit wir erfolgreich Fußball spielen. Rapid Wien verfügt über genug Klasse, dass man gut daran beraten ist, diese noch nicht abzuschreiben."

Damir Canadi, Trainer Rapid Wien:

"Am Salzburger Sieg gibt es überhaupt nichts zu rütteln. Wir waren einfach zu wenig bereit, entsprechend entgegen zu halten bzw. fehlte es uns an der erforderlichen Dynamik, um gegen einen spielstarken Gegner auch zu bestehen. Hinzu kommt, dass unser ballführender Spieler meistens auf sich alleine gestellt war bzw. waren auch körperliche Defizite unübersehbar. Das Ganze jetzt wieder zum Laufen zu bringen ist aber doch eine sehr reizvolle Aufgabe, der ich mich nun erfolgreich stellen möchte."

Foto: Richard Purgstaller

geschrieben von: Robert Tafeit