Zum Abschluss der 23. Runde der Tipico Bundesliga empfing der Tabellenneunte SKN St. Pölten den Tabellenvierten SK Sturm Graz. Der Aufsteiger setzte sich in einer spannenden Partie dank eines Last-Second-Tors von Manuel Hartl knapp mit 2:1 durch. Die Niederösterreicher verbesserten sich mit diesem Sieg auf Platz 8, die Grazer verpassten hingegen den Sprung auf Platz 3 und kassierten die 8. Saisonniederlage.

 

Premierentor sichert Sturm die Pausenführung

SKN-Coach Jochen Fallmann veränderte seine Mannschaft auf zwei Positionen. Für den gesperrten Lukas Thürauer und Michael Ambichl rückten Marco Perchtold und Manuel Hartl in die Startelf der Wölfe. Franco Foda veränderte seine Mannschaft gleich auf vier Positionen. Anstelle von Lück, Schulz, Ovenstad und Huspek spielten Gratzei, Schoissengeyr, Piesinger und Atik von Beginn an.

Die Grazer versuchten in der Anfangsphase die Hausherren früh unter Druck zu setzen und verbuchten auch die erste Torchance des Spiels. Schmerböck zog von der Strafraumgrenze ansatzlos ab, scheiterte allerdings am wachsamen SKN-Goalie Riegler (2.). Dies war allerdings die einzig nennenswerte Aktion in den ersten 20 Minuten. Beide Mannschaften probierten es mit hohen Bällen und bei den Grazern setzten sich jene Probleme fort, welche gegen die Austria zu einer hohen Niederlage geführt hatten: Fehler im Spielaufbau und der fehlende letzte Pass. In der 26. Spielminute kam der letzte Pass bei der Hoffenheim-Leihgabe Baris Atik an, doch er beförderte das Leder aus zentraler Position knapp über das Tor. Die Hausherren warteten hingegen weiterhin auf den ersten Torschuss des Spiels. 5 Minuten vor der Pause gelang es dem Aufsteiger doch noch gefährlich vor das Tor der Gäste zu kommen. Neuzugang Lonsana Doumouya tauchte nach einer Flanke völlig freistehend vor Gratzei auf, scheiterte aber aus spitzem Winkel per Kopf am Grazer Schlussmann (40.). Besser machte es Christian Schoissengeyr drei Minuten später: Nach einer Schmerböck-Ecke kam der 1,94-Meter-Mann zum Kopfball und verwertete diesen sehenswert im Zurücklaufen zur 1:0-Pausenführung der Grazer (43.). Für Schoissengeyr war es der erste Pflichtspieltreffer im Dress der Schwarz-Weißen.

Stefan Hierländer verursachte den Elfmeter in der 2. Halbzeit. Foto: Red Bull Media

Last-Second-Tor sichert St. Pölten drei wichtige Punkte

Ohne personellen Veränderungen kamen beide Mannschaften zurück auf das holprige Grün der NV Arena. Nachdem die St. Pöltner in den ersten zehn Minuten der 2. Halbzeit allerdings keine Torgefahr ausgestrahlt haben, brachte Jochen Fallmann Christopher Drazan für Daniel Schütz in die Partie und erhoffte sich durch diesen Wechsel mehr Aktivität auf der Außenbahn. Die Niederösterreicher übten in den folgenden Minuten viel Druck aus und wurden dafür belohnt. Stefan Hierländer stellte sich bei einem Zweikampf mit Dieng im Strafraum sehr ungeschickt an und hinderte den Senegalesen am Abschluss. Schiedsrichter Schüttengruber entschied sofort auf Elfmeter, den der Neuzugang Lonsana Doumbouya im rechten Eck verwertete – 1:1 (63.). Das Spiel nahm nach dem Ausgleichstreffer richtig Fahrt auf und beide Mannschaften kamen zu guten Torchancen. Auf der einen Seite vergab Schmerböck völlig freistehend von der Strafraumgrenze (66.), auf der anderen setzte Hartl einen Lupfer neben das leere Tor der „Blackies“ (70.). 4 Minuten später hätte es 2:1 für St. Pölten stehen müssen. Lonsana Doumbouya scheiterte aus kurzer Distanz völlig freistehend an Gratzei, der seine Mannschaft mit einem unglaublichen Reflex rettete (74.). Der Torschütze zum 1:0, Christian Schoissengeyr, musste 10 Minuten vor Schluss verletzungsbedingt ausgetauscht werden. Für ihn kam Martin Ovenstad in die Partie. Die Gastgeber aus St. Pölten steckten nicht auf und gaben sich mit dem Unentschieden ganz und gar nicht zufrieden. Und dieser Mut sollte in allerletzter Sekunde belohnt werden: Cheikhou Dieng setzte sich im Strafraum gegen die Grazer Hintermannschaft durch, legte auf Manuel Hartl quer, der unbedrängt den 2:1-Siegtreffer erzielte (94.).