Der FK Austria Wien setzte sich in einem chancenreichen Spitzenspiel der 31. Runde der Tipico Bundesliga deutlich mit 4:1 gegen den SK Sturm Graz durch. Damit machten die Veilchen einen weiteren Schritt Richtung Vizemeistertitel. Mittlerweile beträgt der Vorsprung auf die Steirer 5 Punkte. Die Grazer kassierten hingegen die fünfte Auwärts-Pleite en suite und könnten heute Abend vom SCR Altach wieder überholt werden.

 

Jubel: Die Austria ist auf dem Weg zum Vizemeistertitel. Foto: Josef Parak

Torchancen auf beiden Seiten

Austria-Trainer Thorsten Fink veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum Derbysieg vor einer Woche auf einer Position. Für Lucas Venuto, der sich gegen Rapid einen Kreuzbandriss zugezogen hat, stand Ismael Tajouri in der Startelf der Veilchen. Franco Foda reagierte auf die 0:2-Heimpleite gegen Mattersburg und wechselte gleich auf vier Positionen. Anstelle von Potzmann, Maresic, Piesinger und Gruber rotierten Lykogiannis, Spendlhofer, Huspek und Hierländer in die Anfangsformation des Tabellendritten.

Bereits nach 40 Sekunden hätten die Grazer in Führung gehen können. Deni Alar tauchte nach einem idealen Steilpass völlig freistehend vor Hadzikic auf, schoss allerdings kläglich vorbei (1.). Im Gegenzug rettete Sturm-Kapitän Schulz vor dem einschussbereiten Kayode (2.). Die Anfangsphase gestaltete sich durchaus schwungvoll. Beide Mannschaften versteckten sich nicht und spielten munter nach vorne. Deni Alar kam nach einem Querpass von Lykogiannis zum Schuss, der von Filipovic gerade noch zur Ecke geblockt werden konnte (9.). 10 Minuten später hätte Alar beinahe seine dritte Torchance vorgefunden. Schiedsrichter Drachta entschied allerdings zu unrecht auf Abseits und pfiff den ehemaligen Rapidler zurück - Fehlentscheidung (19.).

In Führung gingen jedoch die Hausherren: Venuto-Ersatz Ismael Tajouri eroberte im Mittelfeld den Ball, machte noch ein paar Meter und knallte die Kugel aus 27 Metern unhaltbar ins Tor – 1:0 (25.). 6 Minuten später erhöhten die Gastgeber auf 2:0. Nach einer Holzhauser-Ecke zog Tajouri erneut aus großer Distanz ab, traf den Ball jedoch nicht richtig. Die Sturm-Abwehr rückte allerdings im Kollektiv raus und plötzlich stand Filipovic ganz alleine vor Hadzikic und verwandelte trocken zum 2:0 (31.). Bitter für die Gäste, die vor dem Führungstreffer der Veilchen zwingendere Torchancen hatten.

Traumtor: Ismael Tajouri hämmerte den Ball zum 1:0 ins Tor. Foto: Josef Parak

 

Kayode sorgt für klare Verhältnisse

Kurz nach Wiederbeginn hätte die Austria bereits alles klar machen können. Holzhauser setzte Pires sehenswert per Ferse in Szene, dessen Schuss gerade noch von Schulz geblockt werden konnte. Im Nachschuss scheiterte Holzhauser an Gratzei (50.). Vier Minuten später machte Kayode alles klar: Atik schoss Holzhauser ab, von dem der Ball ideal in den Lauf von Kayode kam. Der zündete den Turbo und verwandelte eiskalt im rechten unteren Eck – 3:0 (54.). Für die Gäste kam es aber noch schlimmer: Spendlhofer haute nach einem Einwurf neben die Kugel, Kayode schaltete schnell, war wieder auf und davon und verwandelte sehenswert zum 4:0 (57.).

Die Grazer wollten aber auch noch mitmischen und erzielten nach einer Stunde den erst zweiten Auswärtstreffer im Frühjahr 2017. Baris Atik verwertete ein ideales Horvath-Zuspiel trocken im langen Eck – 4:1 (60.). Für Lukas Rotpuller war die Partie nach 72 Minuten vorzeitig zu Ende. Weil er sich über eine Abseitsentscheidung zu sehr aufgeregt hat, schickte ihn Drachta mit Gelb/Rot vom Platz. Die Grazer waren in der Schlussphase sehr bemüht das Ergebnis etwas zu verbessern. Richtig gefährlich wurden sie aber nicht mehr und mussten sich letztendlich deutlich geschlagen geben. 

Gelb/Rot: Lukas Rotpuller schimpfte und flog folgerichtig vom Platz. Foto: Josef Parak

Stimmen

Lukas Spendlhofer (Sturm): „Wir haben uns das Leben schwer gemacht und waren fast an jedem Tor selbst schuld. Das 0:4 geht ganz klar auf meine Kappe, das darf einfach nicht passieren.“

Ismael Tajouri (Austria): „Wir haben uns vorgenommen, dass wir dieses Spiel gewinnen und das hat gut geklappt. Ein sehr gelungener Nachmittag für uns. Der Sieg war natürlich für Lucas Venuto.“