Zum Abschluss der 10. Runde in der Tipico Bundesliga zitterte sich der FC Red Bull Salzburg zu einem 2:1-Heimsieg gegen den Tabellenachten RZ Pellets WAC. Munas Dabbur sorgte mit seinen Saisontreffern sechs und sieben für eine komfortable 2:0-Halbzeitführung. Nach Seitenwechsel vergab der Israeli allerdings einen Elfmeter und verpasste damit die Vorentscheidung. Kurz darauf erzielte Bernd Geschweidl den Anschlusstreffer und machte die Partie damit richtig spannend. Nichtsdestotrotz brachten die Bullen den knappen Heimsieg über die Zeit. Die Salzburger sind damit seit 4 Liga-Partien ungeschlagen. Der WAC kassierte hingegen die vierte Pleite im fünften Auswärtsspiel. 

 

Die Kärntner bieten Salzburg lange Paroli

Die Partie begann flott mit Chancen auf beiden Seiten. Nur wenige Sekunden nach Anpfiff eroberten die Gäste aus Kärnten den Ball und spielten schnörkellos nach vorne, Gschweidl kam nach einer Flanke zum Abschluss und prüfte Salzburg-Goalie Walke. Zudem scheiterte Orgill im Nachschuss (1.). Praktisch im Gegenzug schickte Wolf Schlager auf die Reise, der aus spitzem Winkel an WAC-Schlussmann Sallinger scheiterte (2.). Der WAC präsentierte sich sehr aggressiv, spielte mutig nach vorne und kam zu einer weiteren Top-Gelegenheit: Dever Orgill feuerte einen wuchtigen Schuss aus großer Distanz ab und zwang Walke zu einer Glanztat (14.).

Mit Fortdauer der ersten Halbzeit übernahmen die Salzburger aber die Kontrolle über das Spiel und schnürten den WAC phasenweise regelrecht ein. Die Gastgeber agierten im letzten Drittel jedoch zu ungenau und brachten den letzten Pass nicht an den Mann. Zudem standen die Wolfsberger hinten sicher und ließen kaum einen gefährlichen Abschluss der Salzburger zu. In der 38. Minute wurden die Salzburger für ihre Offensivbemühungen doch belohnt: Dabbur löste sich bei einer Ulmer-Ecke von seinem Gegenspieler Zündel und köpfte das Leder ins lange Eck – 1:0 (38.). Kurz vor dem Pausenpfiff bejubelten die Hausherren einen sehr kuriosen Treffer: Schlager scheiterte nach einem Haidara-Querpass aus kurzer Distanz an Sallinger. Rnic schoss bei seinem Klärungsversuch Dabbur ab, von dem der Ball ins Tor ging – 2:0 (45.). Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause.

Topscorer: Munas Dabbur schnürte vor der Halbzeitpause einen Doppelpack. Foto: GEPA/Red Bull Media

Salzburg zittert sich zum Heimsieg

Nach Wiederbeginn übernahm der Meister sofort das Kommando und kam durch einen Schuss von Dabbur zur nächsten Top-Chance: Der Israeli hatte im Strafraum etwas Ballglück und zog sofort ab. Sein Schuss zischte nur knapp an der linken Stange vorbei (56.). Wenig später hatte Flecker nach einem Fehler von Caleta-Car die große Chance auf den Anschlusstreffer, verfehlte das lange Eck aber haarscharf (58.). Praktisch im Gegenzug stellte sich Offenbacher sehr ungeschickt an und mähte Ulmer völlig unnötig im Strafraum an der Torlinie um. Schiedsrichter Schörgenhofer entschied völlig zurecht auf Elfmeter. Munas Dabbur übernahm die Verantwortung, doch Sallinger tauchte ab und fischte die Kugel aus dem Eck (60.).

Verpasste Vorentscheidung: WAC-Goalie Sallinger parierte einen Elfmeter von Dabbur. Foto: GEPA/Red Bull Media

Dadurch schöpften die Gäste Selbstvertrauen und bejubelten nur wenige Augenblicke später den Anschlusstreffer: Orgill verlängerte einen langen Abschlag von Sallinger zu Gschweidl, der aus der Drehung abzog. Salzburg-Goalie Walke konnte den Ball nicht sichern und ließ ihn passieren – 2:1 (63.). Die Salzburger ließen in der Schlussphase nicht mehr allzu viel anbrennen und hätten die Partie frühzeitig entscheiden können: Hannes Wolf prüfte mit einem satten Schuss WAC-Goalie Sallinger (72.). 10 Minuten später tauchte der eingewechselte Daka völlig alleine vor Sallinger auf, schupfte die Kugel aber über das Tor (82.). So witterten die Wolfsberger ihre Chance auf einen Punkt und warfen in der Schlussphase alles nach vorne. Die Salzburger verteidigten allerdings geschickt und brachten die knappe Führung über die Zeit.

Stimmen

Marco Rose bei "Sky": „Ich glaube wir waren erste Halbzeit extrem dominant und müssen dann einfach das dritte machen. Wir bekommen dann ein blödes Gegentor und dann ist halt einfach noch einmal alles möglich, vor allen Dingen, wenn du am Donnerstag gespielt hast und hinten raus vielleicht auch die Kräfte etwas schwinden. Ich fand, dass wir nach der ersten Minute eigentlich fast gar nichts mehr zugelassen haben bis zur Pause, also zumindest wenig. Nach der Pause, am Ende noch einmal die eine oder andere Situation. Ich weiß jetzt auch nicht ob immer alles regelkonform war, habe das eine oder andere Mal auch gerne eine Abseitssituation erkennen wollen. Heute war einfach wichtig, dass wir das Spiel gewinnen und ich finde, dass heute auch die Leistung gepasst hat.“

Heimo Pfeifenberger bei "Sky": „Red Bull hat zwar dominiert, aber das haben wir davor auch gewusst. Sie sind ja eine sehr spielbestimmende Mannschaft, können sehr gut Fußball spielen und finden immer wieder gute Lösungen. Wir haben das Spiel dann aber trotzdem relativ gut im Griff gehabt und hatten selbst gute Torchancen. Das Genick hat uns dann letztendlich das zweite Tor gebrochen. Das ist das Einzige was ich der Mannschaft vorwerfen kann. Zuerst schon das 1:0 beim Standard, das müssen wir abstellen und besser verteidigen. Und das zweite Tor war einfach unglücklich. Dann hat uns der Sallinger im Spiel gehalten wie er den Elfmeter gehalten hat und Gschweidl mit dem Anschlusstreffer. Dann hat die Mannschaft noch einmal bis zum Schluss einen tollen Fight geliefert.“

Red Bull Salzburg – RZ Pellets WAC 2:1 (2:0)

Red-Bull-Arena, 4.700 Zuschauer, SR Schörgenhofer

Tore: Dabbur (38., 45.) bzw. Gschweidl (63.)

Salzburg: Walke – Ulmer, Caleta-Car, Miranda – Samassekou – Berisha, Schlager (68./Daka), Haidara (76./Mwepu) – Dabbur (90.+1/Atanga), Wolf

WAC: Sallinger – Palla, Rnic, Sollbauer, Zündel – Nutz, Offenbacher (74./Wernitznig), Rabitsch (57./Leitgeb), Flecker – Orgill, Gschweidl (80./Topcagic)