Am 8. Spieltag der Saison 17/18 kam es in der Sky Go Erste Liga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen der SV Guntamatic Ried mit der WSG Swarovski Wattens.  Und dabei kam es zu zwei grundverschiedenen Halbzeiten. Konnten im ersten Durchgang die Tiroler noch einigermaßen entgegenhalten, gab es dann nach dem Seitenwechsel überhaupt nichts mehr zu holen für die Wattener. Was dann auch gleichbedeutend damit ist, dass die WSG nun bereits die fünfte Pleite infolge ausfasste. Die Rieder hingegen scheinen nun immer besser in Fahrt zu kommen. Wenn es der Chabbi-Truppe weiterhin gelingt, spielerisch eine so starke Performance abzurufen, werden diese wohl bald ganz vorne in der Tabelle zu finden sein.

 

Wattens mit einem sehr disziplinierten Auftreten

Während der Bundesligaabsteiger langsam aber sich zu einer konstanten Form findet, sieht es für die Tiroler nicht wirklich rosig aus. Da oder dort als Geheimfavorit gehandelt, mussten die Wattener zuletzt gleich vier Leermeldungen am Stück hinnehmen. Was dann unterm Strich auch den vorletzten Tabellenplatz ergibt. Beide Mannschaften gehen dann vom Start weg ein hohes Tempo, prickelnde Torraumszenen sollten aber vorerst ausbleiben. Die Tiroler lassen dabei die Wikinger soweit schalten und walten, um dann im Gegenstoß selbst für Nadelstiche, sorgen zu können. Der 19-jährige französische Angreifer Roger Tamba M'pinda , von Juventus Turin gekommen, gibt dabei sein Debüt im Dress der Wattener. Selbiger kann dann aber nur sporadisch sein Können zeigen, spielt sich doch das meiste in der Hälfte von Wattens ab. Aber es mangelt am erforderlichen Konstruktiven, demnach lässt sich die Silberberger-Truppe auch nicht aus der Reserve locken. Eine Ausnahme war da die 25. Minute: Nach einer Mayer-Vorlage setzt Seifedin Chabbi einen Kopfball aber in bester Position, über das Gästegehäuse. Viel mehr aber lassen die Tiroler dann nicht zu, einzig bei einer verunglückten Buchacher-Rückgabe, kommt ein wenig Torgefahr auf. Auf der Gegenseite ist es dann Dino Kovacec, der eine tolle Einschussgelegenheit ungenützt lässt - Halbzeitstand 0:0.

ThomasFröschl Bildgröße ändern

Thomas Fröschl fungierte mit seinem Treffer zum 1:0 nach einer gespielten Stunde als Rieder Dosenöffner.

 

Die Rieder überrennen nun die überforderten Wattener

Mit diesem torlosen Zwischenstand sollten dann vor allem die Innviertler nicht zufrieden sein. Demzufolge durfte man nun im zweiten Durchgang doch erwarten, dass nun vor allem die Hausherren verstärkt am Temporad drehen werden. Und das sollte dann auch der Fall sein. Gleich nach Wiederbeginn bedient LASK-Neuzugang Lukas Grgic, Thomas Fröschl, doch letzterer jagd das Leder über das Wattens-Tor. Und Rieder drängen jetzt vehement auf das Führungstor, die Gäste sind nun permanent mit Defensivaufgaben beschäftigt. Gästekeeper Ferdinand Oswald gelingt es dabei aber, seinen Kasten rein zu halten. Dann aber die 60. Minute: Nach einer Kerhe-Hereingabe scherzelt Fröschl das Leder zum 1:0 in den Wattener Kasten. 63. Minute: Ilkay Durmus mit dem Flankenball, den Rest erledigt dann Seifedin Chabbi per Kopf zum 2:0. Was dann auch gleichbedeutend damit ist, dass man die Wattener nun auf die Bretter geschickt hat. 78. Minute: Der eingewechselte Stefano Surdanovic kann sich dabei den Assist gutschreiben, der Vollstrecker heißt dann zum zweiten Mal an diesem Abend Seifedin Chabbi. Auch beim 4:0 in der Nachspielzeit durch Lukas Grgic, hat dann mit Arne Ammerer ein neuer Akteur seine Beine im Vorfeld im Spiel - zugleich dann auch der Spielendstand. Nach der Länderspielpause gastieren die Rieder am Freitag, 8. September mit Spielbeginn um 20:30 Uhr in Kapfenberg. Wattens empfängt am selben Tag mit Ankick um 18:30 Uhr den FC BW Linz.

 

SV RIED - WSG WATTENS 4:0 (0:0)

Keine Sorgen Arena, 2750 Zuseher, SR: Harald Lechner (Wien)

Tor: 1:0 (60. Fröschl), 2:0 (63. Chabbi), 3:0 (78. Chabbi), 4:0 (91. Grgic)

SV Ried: Gebauer, Marcos, Haring, Chabbi (84. Ammerer), Mayer (64. Surdanovic), Kerhe, Boateng, Stankovic, Fröschl (72. Walch), Grgic, Durmus

WSG Wattens: Oswald, Steinlechner, Gugganig, Santin (67. Jurdik), Katnik, Buchacher, Neurauter, Kovacec (67. Zangerl), Pellizzari (78. Kekez), Mader, Tamba M'pinda

gelbe Karten: Marcos, Boateng (beide Ried)

Stimmen zum Spiel:

Lassaad Chabbi, Trainer Ried:

„Wir haben gewusst, dass wir geduldig sein müssen. Wenn wir unsere Chancen in den letzten Spielen nicht gemacht haben, sind wir nervös geworden, heute waren die Spieler ruhig und geduldig. Wir haben gewusst, dass die Chancen und dann auch die Tore kommen. In der zweiten Halbzeit haben wir sehr viel über die Seite gespielt, in der ersten über die Mitte keine Lösungen gefunden. Es freut mich enorm, wenn die Stürmer die Tore schießen. Dass der Seif (Seifedin Chabbi, Anm.) Tore schießt, freut mich auch enorm, dann habe ich auch weniger Druck. Viele Leute denken ja er spielt nur, weil der Vater Trainer ist. Er war ab der U15 im Nationalteam und bis zur U21 Nationalspieler. Er hat heute gezeigt, dass er Qualität hat. Ich bin sehr stur, die Aufstellung mache nur ich, sonst niemand. Solange ich den Job mache, werde ich nie zweifeln wer auf dem Platz steht. Ob der Seif oder andere, es geht nicht um meinen Sohn, wenn ich das Gefühl habe der Seif bringt keine Leistung, dann sitzt er auf der Bank, ganz einfach. Grgic ist ein sehr guter Spieler, ein Leadertyp, er will immer gewinnen, ist sehr diszipliniert und spielt eine wichtige Rolle. Bei mir ist es selten, dass ein neuer Spieler gleich spielt, er hat das Vertrauen mit seiner Leistung gleich zurückgezahlt.“

 

Thomas Silberberger, Trainer Wattens:

„45 Minuten ist die defensive Taktik hervorragend aufgegangen, wir haben nicht viel zugelassen. Mit dem Pausenpfiff war Ried wie ausgewechselt, ist wie ein Titelkandidat aufgetreten. Sie haben uns erdrückt und wir keine Entlastung mehr zustande gebracht. Niederlagen tun immer weh, fünfmal in Serie ist nicht einfach. Wir müssen die Köpfe in der Länderspielpause frei machen und dann müssen wir zuhause gegen Blau Weiß Linz gewinnen. Wir müssen mit den guten Szenen aus den letzten fünf Spielen arbeiten und die Freude am Fußball finden.“

 

Stefan Köck, Manager Sport Wattens:

„Die Enttäuschung ist groß, wir sind natürlich nicht mit viel Selbstvertrauen hierher gekommen. In der ersten Halbzeit haben wir den Matchplan gut umgesetzt, waren sehr defensiv orientiert und in der zweiten haben sie uns auseinandergenommen. Das stört mich massiv, wir haben uns nicht mehr an die Taktik gehalten. Das werden wir in Ruhe besprechen. Solange ich das sagen habe, muss sich der Trainer nicht rechtfertigen, letztes Jahr hat er eine sehr gute Arbeit gemacht, er macht auch heuer eine sehr gute Arbeit, das Einzige was fehlt, ist, dass wir in die Erfolgsspur kommen. Die Situation ist für uns alle nicht angenehm, aber ich bin überzeigt, dass wir mit dem Trainer da wieder rauskommen. Wir müssen kompakter werden und nach vorne wieder Fußball spielen. Ich bin nahe an der Mannschaft, wir haben schon Tacheles geredet, das werden wir intern besprechen.“

zum Sky Go Erste Liga LIVE TICKER

Bild: Harald Dostal

geschrieben von: Robert Tafeit