Regionalliga Ost Saisonvorschau: Die Favoriten auf den Titel

In der Regionalliga Ost hat sich am Transfermarkt einiges bewegt. Titelkandidaten, Aufsteiger als auch Mittelständer haben großen Aufwand betrieben, um eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen. Die Qualität der Liga ist weiter nach oben geklettert. Es gilt weiter: Alle sind gefährlich, jeder kann jeden schlagen. SC Ritzing, SV Neuberg, First Vienna FC, Wiener Sportklub und SV Stegersbach haben aufgrund zahlreicher namhafter Abgänge, den größten Tatendrang verspürt. Beim 1. SC Sollenau und beim SKU Amstetten hat man sich hingegen nur vereinzelt verstärkt. Die Amateurteams haben die verlorenen Stammkräfte zu großen Teilen aus den Akademien besetzt und werden wieder den Klassenerhalt bzw. die Entwicklung als Ziele ausgeben. Im ersten Teil unserer Analyse beschäftigen wir uns mit potentiellen Aufsteigern, im zweiten Teil mit eventuellen Verfolgern und einer Unbekannten. Im dritten Teil werden die Amateurteams näher beleuchtet.

 

SC Ritzing:

Der SC Ritzing wird von vielen Experten zum Titelkandidat Nummer eins in der Ostliga erklärt. Letztes Jahr konnte die Mannschaft von Trainer Stefan Rapp im Saisonfinish nicht wie gehofft Punkten und verlor dadurch den Zweikampf mit dem FAC um den Aufstieg deutlich (auch wegen der schwachen Auswärtsbilanz). Am Ende musste man sich sogar mit Rang vier begnügen, gegen die verweigerte Lizenz, hat man auch nicht mehr protestiert. Dieses Jahr soll der erhoffte Aufstieg gelingen. Nach den schmerzhaften Abgängen von Spielern wie Danijel Prskalo, Daniel Brauneis und Horst Freiberger, wurden dafür wieder Spieler mit reichlich Bundesligaerfahrung (Szabolcs Safar, Stefan Rakowitz), aussichtsreiche Talente (Marko Micanovic, Miroslav Beljan, Nils Zatl, Stefan Bräuer, Csaba Eröss, Frederic Niederbacher, Michael Tschemernjak) und zwei weitere Legionäre (Mario Pavec, Jaroslav Kostelny) ins Burgenland gelotst. Bleibt nur abzuwarten ob es der Mannschaft gelingt, die hohen Erwartungen zu erfüllen und bis zum Ende der Saison die nötigen Punkte einzusammeln. Das erste Pflichtspiel der Saison (1. Cup Runde) wurde in Hard nach harten Kampf gewonnen, überzeugend war der Auftritt aber noch keineswegs. Prognose: Platz 1 - 3

SC/ESV Parndorf:

Nach dem bitteren Abstieg beginnt für die Burgenländer die Mission sofortiger Wiederaufstieg mit einigen starken Neuzugängen vielversprechend. Neben Ex-Bundesligaprofi Christian Thonhofer für die Außenbahn, konnten die Torjäger Sascha Steinacher (von Aufsteiger SC Neusiedl) und Nenad Panic (von Ostliga-Meister FAC) und Legionär Martin Babic verpflichtet werden. Der 31-jährige Babic kommt aus der ersten slowakischen Liga, ist in der Zentrale variabel einsetzbar und soll zukünftig die Fäden im Mittelfeld ziehen. Zusätzlich verstärken die Kampfmannschaft von Trainer Paul Hafner noch weitere Talente aus der erfolgreichen 1b (Alen Dedic, Thomas Regner, Maximilian Divljak). Wenn die Erste nämlich nicht abgestiegen wäre, würde die zweite Mannschaft der Burgenländer in dieser Saison drittklassig spielen. Weitere aussichtsreiche Neuzugänge sind Tormanntalent Philipp Marceta und der 19-jährige Sebastian Leszkovich von den Matterburg Amateuren. Den Verein verlassen haben unter anderen die Stürmer Marjan Markic, Matthias Lindner und Julian Salamon, Mittelfeldmotor Jürgen Prutsch und im letzten Moment Tormann Bartolomej Kuru. Ob sie adäquat ersetzt werden, wird sich noch weisen, der Saisonauftakt im Cup gegen die Bundesligist SV Ried (knappe 2:3 Niederlage) war jedenfalls vielversprechend. Prognose: Platz 1 - 3

SKU Amstetten:

Letztes Jahr verzichtete man, trotz sportlicher Perspektive, aus wirtschaftlicher Sicht darauf eine Lizenz zu beantragen. Der Stadionausbau und der sorgfältige Aufbau einer Mannschaft standen als oberste Priorität zu Buche. Nach dem erfolgreichen Frühjahr und dem zwischenzeitlichen Höhenflug in der Rückrunde (mit Platz drei als Endplatzierung und Viertelfinalteilnahme im ÖFB-Cup), sind die Gegner aber durchaus gewarnt vor den Ambitionen der Mostviertler in der neuen Saison der Regionalliga Ost. Trainer Heinz Thonhofer musste zwar nur wenige Spieler - dafür aber wichtige Stammkräfte wie Mario Ebenhofer und Kevin Hinterberger - abgeben, und kann im Umkehrschluss auf bewährtes Personal bauen. Mit Marco Talir und Florian Zellhofer konnten zudem vielversprechende Offensivspieler verpflichtet werden, die die Abgänge der beiden Leistungsträger abfangen sollen. Im Cup, verlor man nach ambitionierter Leistung bei schwierigen Verhältnissen gegen Rapid Wien erst in der Nachspielzeit und zeigte dabei wiedermal auf. Die Heimstärke wird ein entscheidender Faktor auf dem Weg zum möglichen Titel. Gelingt es wieder zehn oder mehr Siege einzufahren, kann auf fremden Plätzen weiter beruhigt aufgespielt werden und so die Basis für eine erfolgreiche Saison gelegt werden. Prognose: Platz 1 - 3