Der SCR Altach verliert die erste Formüberprüfung der laufenden Wintervorbereitung mit 1:4 auf dem Kunstrasenplatz am Schnapelholz gegen den FC St. Gallen 1879, Tabellenachter der Schweizer Super League. Neo-Chefcoach Ludovic Magnin (Foto) hatte beim Tabellenletzten der Admiral Bundesliga im ersten Test in 2022 zu improvisieren und gleich neun Akteure vorzugeben.

 

Neben Torhüter-Neuzugang Christoph Riegler, der erst diese Woche ins Training eingestiegen war, und Samuel Mischitz (U19-Nationalteam) fehlten auch Kapitän Philipp Netzer, Dominik Reiter, Emanuel Schreiner, Nosa Edokpolor, Jan Zwischenbrugger, Sandi Krizman und Csaba Bukta (alle verletzt oder krank).

Dennoch fanden die Rheindorfer gut ins Spiel und bereits in Minute 3 die erste Top-Chance vor, doch Johannes Tartarotti brachte den Ball aus kurzer Distanz nicht an Schlussmann Lukas Watkowiak vorbei. Anders im direkten Gegenzug Lukas Schubert, in Österreich ja kein Unbekannter. Der ehemalige BW Linz-Torjäger überwand Tino Casali mit einem Schuss in die lange Ecke und brachte die Gäste mit deren ersten Tormöglichkeit in Führung. Anschließend setzten die Altacher Akzente in der Offensive. Doch erst scheiterte Noah Bischof nach prima Schnittstellenpass von Marco Meilinger an Goalie Watkowiak, ehe das Altacher Angriffstalent von den Beinen geholt wurde (15. Min.). Den fälligen Elfmeter von Stürmer Atdhe Nuhiu parierte der starke St. Gallener Schlussmann.

Wieder bewiesen die Schweizer im Gegenzug Effizienz. Die Altacher Hintermannschaft war ungut gestaffelt und so schob Alessio Besio, nach schnell gespieltem Konter, aus kurzer Distanz zum 0:2-Pausenstand ein.

Sechsfachwechsel zur Pause

In der Halbzeitpause wechselte Ludovic Magnin alle Mann, die der 42-jährige Altacher Neo-Coach auf der Bank hatte, ein. Jakob Odehnal, Pape Alioune, Lukas Parger, Noah Bitsche, Lars Nussbaumer und Amir Abdijanovic waren neu mit dabei. Letzterer fand dann auch die erste richtig gute Möglichkeit im zweiten Durchgang vor. Abdijanovic wurde an der Mittellinie auf die Reise geschickt, scheiterte jedoch am zur Pause eingewechselten St. Gallen-Schlussmann Tie.

Doch "Ironie des Schicksals" an diesem Testspiel-Tag: Nach Altacher Top-Torchancen trafen die Gäste. Keeper Jakob Odehnal verschätzte sich bei einem langen Ball, was Duah eiskalt ausnützte gegen in der Defensive anfällige Altacher. Auf der Gegenseite war beim Heber-Versuch von Lars Nussbaumer Torhüter Tie Endstation. Doch auch SCRA-Schlussmann Odehnal konnte sich bei zwei Duah-Abschlüssen mit starken Reflexen auszeichnen. Machtlos war der 20-jährige Schlussmann dann beim 0:4 von Tim Staubli, nach einem unnötigen Ballverlust von Pape Alioune.

In Halbzeit 2 "Jugend forscht" bei Altachern

Amir Abdijanovic brachte kurz vor Schluss den SCRA doch noch auf die Anzeigetafel. Der 20-jährige Dornbirner, der im Sommer vom VfL Wolfsburg II kam, traf mit einem sehenswerten Distanzschuss in die linke untere Ecke zum 1:4-Endstand. Im ersten Testspiel in 2022 wurden die Vorarlberger sicher unter  Wert geschlagen. Vor allem im zweiten Durchgang waren beim SCRA die Youngster auf dem Feld und Pape Alioune mit 23 Jahren ältester SCRA-Akteur. Cheftrainer Ludovic Magnin zog im Anschluss ein gemischtes Fazit.

SCR-Chefcoach Ludovic Magnin: „Wir hatten sehr gute Phasen in unserem Spiel, aber auch Phasen, die mir noch gar nicht gefallen haben. Was mich positiv stimmt, ist die Anzahl der Tormöglichkeiten, die wir uns herausgearbeitet haben. Das waren keine zufälligen Situationen, sondern Aktionen, die wir im Training einstudiert haben. Defensiv haben wir allerdings noch einiges zu tun, da haben wir es St. Gallen oftmals zu leichtgemacht, vor unser Tor zu kommen.“

Tore: 0:1 Schubert (5.), 0:2 Besio (19.), 0:3 Duah (51.), 0:4 Staubli (85.), 1:4 Abdijanovic (86.) 

SCR Altach: Casali (46. Odehnal); Prokop, Strauss (46. Alioune), Bumberger, Thurnwald; Meilinger (46. Parger), Haudum (46. Bitsche), Aigner (46. Nussbaumer), Tartarotti; Nuhiu (46. Abdijanovic), Bischof.

Foto: SCR Altach