Was für eine Dramaturgie in der 3. Runde der ADMIRAL Bundesliga beim Match SCR Altach vs. FK Austria Wien - Endstand 3:1. Der Vorjahres-Dritte vom Verteilerkreis nach einer Spielstunde durch die Ex-Vorarlberger Fischer (ehem. Altach) und Tabakovic (ehem. Austria Lustenau) 2:0 vorn und auf der Siegerstraße, doch dann gelang der Elf von SCRA-Chefcoach Miroslav Klose bei dessen erstem Sieg der Turnaround, drehte der wieder Mal herausragende Adthe Nuhiu per Doppelpack (63. + 90.+3) - das zwischenzeitliche 2:2 fiel durch ein Eigentor von Braunöder (75.) - die Partie. Nachfolgend diverse Statements aus beiden Lagern. 

Großartige Moral und Comebacker-Qualitäten bei Kapitän Jan Zwischenbrugger und Co., die ihrem Neo-Chefcoach Miroslav Klose im dritten Anlauf den ersten Saisonsieg bescherten gegen Austria Wien (links 0:2-Torschütze Haris Tabakovic), die einen 2:0-Vorsprung noch "aus der Hand" gaben.

"Habe daran gearbeitet, dass die Mannschaft an sich glaubt"

Miroslav Klose (Trainer SCR Altach) über...

...den Sieg: „Nach den ersten beiden Spielen haben wir es uns wirklich verdient, endlich einen Dreier zu holen. Wir waren immer knapp dran. Heute haben wir auch mit 0:2 richtige Nackenschläge bekommen. Aber das ist das, woran ich gearbeitet habe, dass die Mannschaft an sich glaubt.

Wir wissen, dass wir immer fitter werden und auch Rückstände aufholen können. Ich bin glücklich, dass wir es heute mal gezeigt haben, dass wir ein 0:2 aufholen können. Der Sieg ist völlig verdient und mit den Fans im Rücken – ich bin richtig stolz darauf.“

Bedeutung des Sieges: „Es gibt trotzdem nur 3 Punkte. Aber wie man sieht, dass erste Spiel verlierst du, dann machst du einen Punkt und jetzt holst du 3, also man erkennt, die Kurve geht nach oben. Es werden jetzt noch wichtige und schwere Spiele kommen. Der Sieg heute war aber unglaublich wichtig für unseren Kopf. Jetzt können wir in Ruhe weiterarbeiten und mit beiden Beinen am Boden bleiben.“

…den Dreifachwechsel: „In der Mannschaft habe ich anfangs immer angestrebt doppelt besetzte Positionen zu haben, damit du von der Bank auch Spieler bringen kannst, die für Furore sorgen. Jeder Spieler weiß, was er zu tun hat und stellt sich in den Dienst der Mannschaft.

Die Jungs auf der Bank haben die Zeit zu nutzen. Ich muss den Spielern ein Riesenkompliment machen, wie sie von der Bank kommen und einen frischen Schwung ins Spiel bringen und weiter daran glauben. Das ist einfach fantastisch.“

„Wie wir heute zurückgekommen sind, Hut ab vor der gesamten Mannschaft“

Doppeltorschütze Atdhe Nuhiu (SCR Altach) über...

...die Partie: „Ich weiß nicht, was es mit dem Stadion auf sich hat, seitdem ich hier bin. Immer knappe Entscheidungen und wir sind meistens 0:1 hinten. Wie wir heute zurückgekommen sind, Hut ab vor der gesamten Mannschaft. Nach dem was wir alles letztes Jahr erlebt haben, war es heute eine unglaubliche Aufholjagd. Es war auch vollkommen verdient.“

was heute ausschlaggebend war: „In der 1. Halbzeit sind wir 0:1 in Rückstand geraten, obwohl wir ganz klar die bessere Mannschaft waren. In der zweiten Halbzeit haben wir alles nach vorne geworfen. Das macht uns auch diese Saison aus, dass wir auf der Bank Leute haben, die einfach hungrig sind zu spielen. Das zeichnet eine Mannschaft aus und heute haben wir bewiesen, dass nicht nur 11 Spieler, sondern die ganze Mannschaft Teil des Erfolges ist.“

seine Leistung: „Ich probiere einfach der Mannschaft zu helfen. Ich bin der Mannschaft auch dankbar, dass alle hinter mir stehen. Versuche es einfach so zurückzuzahlen. Momentan läuft es gut und hoffentlich behalte ich diese Form bei. Ich bin schon lange Fußballer und weiß, dass es solche Seiten gibt, aber es auch anders laufen kann. Ich genieße den Moment und freue mich unheimlich für die Mannschaft.“

Blüht unter dem ehemaligen Weltklasse-Torjäger und WM-Rekordtorschützen Miroslav Klose - Neo-Chefcoach des SCR Altach - richtig auf wie im 2. Frühling: Atdhe Nuhiu hat einen Lauf (hier von Marvin Martins attackiert) und scort wie am laufenden Band. Mit dem Doppelpack erhöhte der Matchwinner gegen Austria Wien sein Saison-Torkonto nach drei Runden bereits auf 4 Treffer.

„Bin richtig angepisst, was die Mannschaft da fabriziert hat“

Manfred Schmid (Trainer Austria Wien) über...

...die Niederlage: „Wir fahren heute extrem sauer nach Hause. Ich bin richtig angepisst, was die Mannschaft heute da fabriziert hat. Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben das Spiel aber kontrolliert und gehen 0:2 in Führung, wir haben in der Halbzeit das System gewechselt, wir haben das Spiel weiterhin kontrolliert und hatten die Chance auf das 0:3. Machen es aber nicht und bekommen praktisch aus dem nichts 3 Tore. Aus 2 Standardsituationen und ein Eigentor. Bei einer Situation liegt ein Spieler von uns am Boden und muss draußen bleiben, einer unserer kopfballstärksten Spieler, und da bekommst du dann das Gegentor. Das ist extrem bitter. Schade.“

was heute nicht funktioniert hat: „Wir haben die Standards nicht gut verteidigt. Dann bekommst du halt solche Tore. Am Ende haben wir auch nicht so dagegengehalten, wie es sich gehört. Das Wichtigste ist eigentlich, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben. Wenn wir das dritte Tor machen, dann ist der Sack zu.“

wie man sich nach so einer Partie wieder aufrichtet: „Wir werden das jetzt ganz normal aufarbeiten. Es waren ja auch viele gute Dinge dabei. Wir haben uns in diesem Spiel selber geschlagen.“

„Bin jetzt ein Jahr bei der Austria - das ist die schmerzlichste Niederlage“

Manfred Fischer (Austria Wien) über..

...seine Emotionen am Platz (vor dem Match): „Manche sehen mich nur im Fernsehen und denken sich, was ist der Fischer für ein Volltrottel. Das ist aber kein Problem für mich. Für mich ist das einfach 90 Minuten lang aufopfern für die Mannschaft. Oft streite ich mit jemanden, weil ich mir denke, dass ich es jetzt tun muss. Nicht weil ich so bin, sondern weil ich meine Mannschaft verteidigen muss. Oft mache ich dann auch Sachen, wo ich später darüber nachdenke, und das hinterfrage. Aber das bin halt ich.“

…die Niederlage: „Ab der 60. Minute kam leider sehr viel Schlechtes von unserer Seite. Ich bin jetzt ein Jahr bei der Austria und das ist die schmerzlichste Niederlage. Dem Gegner müssen wir gratulieren und wir müssen uns bei der Nase nehmen und sagen, da war heute sehr viel nicht richtig.“

…ob Pech dabei war: „Pech war da sicher nicht dabei. Man hat gespürt, dass Altach den Sieg mehr wollte. Das zipft mich brutalst an. Wir müssen uns heute selber bei der Nase nehmen, weil es einfach nicht gut war.“

Walter Kogler (Sky Experte) über die Austria: „Nach drei Runden nur einen Punkt zu machen ist für die Austria zu wenig. Nach einem 0:2 noch zu verlieren, darf nicht passieren, kommt aber immer wieder mal vor."

 
Statement-Quelle: SKY Sport Austria
Fotocredit: GEPA-ADMIRAL