Vier Tage nach dem ebenso bitteren wie verdienten Ausscheiden in der Champions League-Qualifikationsrunde 3 gegen das abgeklärte Dynamo Kiew schoss sich Sturm Graz beim 4:0-Heimsieg über den SCR Altach den "Frust von der Seele" und bleibt auch nach der 4. Runde der ADMIRAL Bundesliga weiter unbesiegt (2 Siege daheim, 2 Remis auswärts). Während es für die tapferen und lange Zeit ebenbürtige Klose-Elf ein "gebrauchter Tag" war, freute sich der Vizemeister über seine Youngster Højlund, Emegha (beide 19 Jahre) und den erst 17-jährien Wels, die sich in die Torschützenliste eintrugen. Nachfolgend die Statements...

SK Puntigamer Sturm Graz – Cashpoint SCR Altach 4:0 (1:0)

Tore: 1:0 (16.) Højlund (Assist Prass), 2:0 (72.) Emegha, 3:0 (79.) Wels (Assist Højlund), 4:0 (89.) Emegha (Assist Ljubic). Gelb-Rote Karte: Reiter/SCRA (69.). Z: 8.600, Merkur Arena in Graz-Liebenau. SR: Gerhard Grobelnik.

Siehe auch Spielbericht!

"Das Ergebnis war schon das Allerbeste"

Christian Ilzer (Trainer SK Puntigamer Sturm Graz):
…nach dem 4:0-Sieg: „Gut gefallen hat mir das Ergebnis, aber so deutlich war es überhaupt nicht. Das Ergebnis war schon das Allerbeste am heutigen Tag. Aber nach 120. Europacupminuten am Dienstag nehme ich ein 4:0 liebend gern. Über das ,Wie´ müssen wir uns schon unterhalten. Um uns weiter zu bringen, muss man sich das Spiel ganz genau anschauen und da gibt es heute viele Dinge, womit man nicht zufrieden sein kann.“

…vor dem Spiel zur heutigen Aufstellung, nach dem Spiel gegen Kiew: „Es spielt heute die Mannschaft, die am Besten im Rhythmus ist. Und möglicherweise brauchen wir auch hinten raus frische Kräfte.“

Moritz Wels (SK Puntigamer Sturm Graz), der 17-Jährige zu seinem Premierentor: „Unglaublich. Man freut sich immer, da zu spielen und dann noch ein Tor zu machen, ist sehr, sehr schön.“

"Leute hier haben an mich geglaubt, als es sonst keiner tat"

Emanuel Emegha (SK Puntigamer Sturm Graz):

…über seinen Einstand bei Sturm Graz und seine beiden Toren: „Ich bin einfach nur glücklich und dankbar für den Klub. Ich hatte schwierige Saisonen hinter mir. Seit ich hier bin, fühle ich mich richtig gut. Die Leute hier haben an mich geglaubt, als es sonst keiner tat. Daher bin ich nach dem Treffer auch zur Bank gelaufen. Alle glauben an mich. Ist wirklich ein unglaubliches Gefühl.“

…was man von ihm in Zukunft erwarten kann: „Das weiß nur Gott. Aber ich hoffe natürlich, dass ich jede Woche treffe.“

Jakob Jantscher (SK Puntigamer Sturm Graz) in der Halbzeit:
…mit einem Verletzungsupdate zu seiner Wadenverletzung: „Die Wade zwickt noch, es ist ein Auf und Ab. Ich hoffe, dass es sich nächste Woche ausgeht.“

…weiter zur Verletzung und zum Stand der Dinge: „Ich habe am Donnerstag wieder ein bisschen mehr gemacht, mit ein bisschen mehr Intensität, habe es dann aber wieder gleich gespürt. Man muss sehr langsam an die Sache rangehen.“

Jantscher: "Kann mir gut vorstellen, den Vertrag zu verlängern"

…zum Thema Vertragsverlängerung: „Dieses Woche hat es das erste Gespräch gegeben. Die ersten Gespräche sind immer ein bisschen ein Abtasten. Man sieht dann auch, was sich der Verein vorstellt. Dann gibt's auch die Spielerseite, was sich der Spieler vorstellt. Dann sieht man, wie es in den nächsten Runden weitergeht."

…weiter zu einer möglichen Vertragsverlängerung: „Warum nicht? Ich kann mir gut vorstellen, den Vertrag zu verlängern. Ich bin ein Typ, der eigentlich immer alles mit hundert Prozent Überzeugung macht. Wenn für mich das dann überzeugen ist, dann mache ich es auch.“

"Das wird mir alles zu theatralisch - lasst uns Fußball spielen"

Miroslav Klose (Trainer Cashpoint SCR Altach):
…nach dem Spiel: „Das ist gefühlt keine 0:4-Niederlage, ich habe der Mannschaft ein Kompliment gemacht.“

…zum nicht gegebenen Treffer: „Ich schule meine Jungs aus dem Rücken zu kommen und irgendwann springst du halt hoch. Du springst nicht in den Gegenspieler, sondern du springst zum Ball und bist einen Meter höher als der Abwehrspieler. Das wird mir alles zu theatralisch, einfach fallen gelassen und zu früh abgepfiffen, viele Aktionen im Mittelfeld. Lasst uns Fußball spielen.“

…angesprochen auf die Gelb-Rote Karte, die aus einer Situation resultierte: „Sowas habe ich noch nicht gesehen. Das zweite sehe ich vollkommen ein, das erste ist für mich ein Duell. Meine Philosophie ist: die Spieler müssen nachsetzen. Wenn er (Anm. der Schiedsrichter) interpretiert, dass es aggressives Nachsetzen ist, ist halt seine Meinung.“

Werner Grabherr (Sportlicher Leiter Cashpoint SCR Altach) vor dem Spiel:

…angesprochen auf Neo-Trainer Miroslav Klose: „Bislang bin ich sehr zufrieden. Er hat sehr viel Intensität drinnen, ist auch sehr klar in seiner Idee. Das spürt die Mannschaft und die zieht bislang voll mit.“

…über mögliche Zugänge: „Der Markt ist momentan sehr langsam. Im Moment haben wir die Aufgabe, den Kader zu verschlanken und dann werden wir sehen, ob es noch Bewegung gibt. Sonst vielleicht im Winter. Wir haben einen Kader, mit dem wir bislang konkurrenzfähig sind. Wenn die Mannschaft weiter so performt und sich steigert, bleib ich gerne auch gelassener.“

"Er bringt die deutsche Mentalität hinein"

Andreas Herzog (Sky Experte):
…zum Spiel und Altach: „Das 0:4 ist brutal. Das 0:1 haben sie sich selbst geschossen und dann waren spielentscheidende Momente dabei, die einfach gegen Altach waren. Sind so Spiele, wo du trotzdem als Team was mitnehmen musst. Die spielerische Leistung, vor allem ab der 20. Minute, war schon richtig gut. Sie haben den Grazern das Leben schwer gemacht. Vor dem Ausschluss war es schon ziemlich eng.“

…über Miroslav Klose: „Er bringt die deutsche Mentalität hinein. Wenn die Spieler nicht hundert Prozent geben, dann haut er gleich richtig dazwischen. Da ist er der Trainer, der sich das sicher nicht bieten lassen wird.“

Statement-Quelle: SKY Sport Austria

Fotocredit: RiPu + GEPA-ADMIRAL