Nach den Teilnahmen in der UEFA Europa League in 2019 & 2020 will der RZ Pellets WAC heuer ein 3. Mal auf europäischer Bühne vertreten sein. Diesmal in der Gruppenphase der vor einem Jahr neu geschaffenen Conference League. Doch um das Ticket dafür zu lösen, stehen für die Kärntner noch die Playoff-Duelle gegen den norwegischen Vizemeister Molde FK an, dem Ex-Klub von Erling Haaland vor seinem Wechsel zum FC Red Bull Salzburg. Am Donnerstag ist das Hinspiel im hohen Norden Europas - ab 19 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER. Eine Woche später am 25. August folgt das Retourmatch in Klagenfurt.

Raphael Schifferl und der WAC wollen mit Molde FK auch die letzte Hürde überspringen für die Conference League-Gruppenphase.

Für die Lavanttaler locken Millionen, kassiert der Klub doch rund 3 Mio. Euro bei einem Aufstieg in die Gruppenphase, wo es weiters für jeden Sieg eine Prämie von 500.000 Euro gibt. 

Doch vorher gilt es für die "Wölfe" die "Hürde Molde" zu überspringen. Der viermalige norwegische Meister (zuletzt 2019, davor 2014, 2012 und 2011) ist unter Trainer Erling Moe, der Ende 2018 von Ole Gunnar Solskjaer übernahm, nach 18 von 30 Runden überlegener Tabellenführer der norwegischen Eliteserien. Die Elf um den 32-jährigen Kapitän Magnus Wolff Eikrem setzte sich außerdem in der Conference League-Quali-Runde 3 gegen Kisvarda aus Ungarn mit einem Gesamtscore von 4:2 durch. Nach einem 3:0-Hinspiel-Sieg, verlor Molde das Rückspiel in Ungarn mit 2:1 (Halbzeit: 2:0).

WAC-Chefcoach Robin Dutt im Vorfeld des Duells: „Molde ist sicherlich leicht favorisiert, aber wir haben natürlich auch unsere Chancen." Der 57-jährige, gebürtige Kölner weiter über den Gegner: „Molde ist eine international sehr erfahrene Mannschaft mit einem hohen norwegischen Anteil. Sie liegen im UEFA-Ranking deutlich vor uns. Das heißt, es ist schon eine sehr große Herausforderung, dieses Spiel."

Dutt machte wenig Schwächen aus bei Molde, wo einst Erling Haaland (jetzt Manchester City) als 17-Jähriger auf sich aufmerksam machte und zum FC Red Bull Salzburg geholt wurde. „Sie sind sehr breit aufgestellt, gute Organisation defensiv, offensiv sehr ballsicher. Man merkt einfach durch die vielen Erfolge auch auf nationaler Ebene, dass eine gewisse Selbstverständlichkeit in ihrem Spiel ist, eine gewisse Routine und Abgeklärtheit.“

Das erfuhr im übrigen vor zwei Jahren auch schon der SK Rapid Wien in der Europa-League-Gruppenphase, als die Grün-Weißen mit 0:1 in Molde unterlagen und nach einem Heim-2:2 ausschieden. Während die Skandinavier damals die K.o.-Phase erreichten. Doppeltorschütze in Hütteldorf war damals Magnus Wolff Eikrem, inzwischen etatmäßiger Kapitän, der zuletzt allerdings fehlte.

"Auf geht´s"...WAC-Chefcoach Robin Dutt ermutigend seine Schützlinge.

Bei Wölfe-Rudel alle an Bord

In der heimischen ADMIRAL Bundesliga wartet der WAC nach zwei Punkten aus vier Spielen weiter auf den ersten Dreier und ist Tabellenvorletzter. In der 3. Runde der Conference-League-Quali hatten sich Kapitän Mario Leitgeb und Co. im Hinspiel gegen Gzira United aus Malta mit einem 0:0 zu begnügen, ehe im Rückspiel auf der Insel ein 4:0 den Playoff-Aufstieg ermöglichte. Bei der 1:2-Auswärtsniederlage in Salzburg am vergangenen Sonntag überzeugte die Dutt-Elf nach 0:2-Pausenrückstand zumindest im 2. Abschnitt. Dazu Dutt: „Wir können auf dieser 2. Halbzeit aufbauen. Wenn wir uns gegen Salzburg Chancen in dieser Form erarbeiten, dann erwarte ich natürlich, dass uns das auch gegen Molde geling."

Personell hat der WAC-Coach in Norwegen alle Akteure an Bord und er sieht auch nicht, dass sein Team den englischen Wochen bisher Tribut zu zollen hatte. „Es sind körperlich alle fit. Die Spieler sind auch vom Kopf her vorbereitet. Sie haben gegen Salzburg gesehen – gegen eine Mannschaft, die international jetzt nicht gespielt hat -, dass sie körperlich zulegen konnten in der letzten halben Stunde.“ 

Wölfe wieder auf Kunstrasen wie auf Malta

Im modernen Molde-Stadion, der mit 11.249 Zuschauer fassenden Aker-Stadion, geht es - wie schon gegen Gzira United - erneut für die Wölfe auf einen Kunstrasen. Dutt sah das nicht als Nachteil. „Wir haben auf Malta schon auf Kunstrasen gespielt. Auch im Cup gegen Deutschlandsberg spielen wir wieder auf einem Kunstrasen. Das ist kein Problem für uns.“

 Fotocredit: Richard Purgstaller