Die beiden vergangenen Spiele der Austria Klagenfurt in der ADMIRAL Bundesliga glichen einer sportlichen Achterbahnfahrt: Auf den 4:3-Triumph im Kärntner Derby beim WAC (4:3) folgte der enttäuschende Auftritt gegen Sturm Graz. In der 9. Runde soll es für die Austria wieder aufwärts gehen, auswärts bei Schlusslicht SCR Altach - ab 17 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER. Es ist auch das Duell zweier Generationen und ehemaliger Toptorjäger. Da der 44-jährige Miroslav Klose, ehemals u.a. beim FC Bayern München, dort der 62-jährige Wiener Peter Pacult, der früher für Lokalrivale TSV 1860 München auf Torejagd ging.

In der vergangenen Saison hatten Csaba Bukta (li.) und der SCR Altach klar das Nachsehen in den Duellen mit Till Schumacher (re.) und den Kärntner Violetten, kassierten am Schnabelholz - fast auf den Tag genau vor einem Jahr am 25. September - eine 0:4-Klatsche gegen Klagenfurt (Doppelpack Markus Pink), um auch am Wörthersee beim Retourmatcht am 20.02.2022 mit 0:2 "baden" zu gehen. Null Punkte und 0:6-Tore aus Altacher Sicht in der Saison 2021/2022

"Erwarte, dass wir in Altach wieder ein anderes Gesicht zeigen"

Nach dem Graz-Match war Klagenfurts Chefcoach ratlos gewesen, kündigte an, mit seinem Assistenten Martin Lassnig nach den Ursachen für den Leistungsabfall innerhalb einer Woche fahnden zu wollen. Die Video-Analyse brachte die erhofften Erkenntnisse, bestätigte das, was Peter Pacult und sein Co. an der Seitenlinie gesehen hatten: Es fehlte die nötige Bissigkeit, Sturm bekam zu viel Raum, konnte Dauerdruck erzeugen.

Peter Pacult mit Blick Voraus: „Ich erwarte, dass wir in Altach wieder ein anderes Gesicht zeigen. Wir werden auf einen Gegner treffen, der zuletzt den einen oder anderen Nackenschlag einstecken musste und am Ende der Tabelle steht. Wenn wir dort nicht von Anfang an hellwach und bereit sind, die Zweikämpfe anzunehmen, dann wird es schwierig. Es gilt, kompakt zu stehen, aber auch mutig nach vorn zu spielen und Altach in der Defensive immer wieder zu fordern."

Der SCRA hatte in der vergangenen Saison unter Ludovic Magnin auf den allerletzten Drücker den Klassenerhalt geschafft. Auf den Schweizer, der nach der Rettung in die Heimat zurückkehrte und den Zweitligisten Lausanne-Sport übernahm, folgte mit Miroslav Klose ein unerfahrener Trainer, der als Spieler grandiose Erfolge vorzuweisen hat: Der 44-jährige Deutsche ist Weltmeister (2014 in Rio) und WM-Rekordtorschütze (16 Treffer).

Den Glanz alter Tage konnte Klose in Altach noch nicht entfachen. Erst fünf Punkte hat die Mannschaft angeschrieben, vier davon in den ersten drei Runden, den anderen zuletzt mit der Nullnummer bei der WSG Tirol. Doch die Vorstellung in Innsbruck stimmte den Ex-Stürmer optimistisch, zumindest was die Defensive betrifft. Von seiner ursprünglichen Spielidee mit den Ländle-Kickern musste er aber früh in der Saison Abstand nehmen.

Klose: "Da muss ich mich anpassen"

„Kompromisse muss man eingehen. Natürlich hat man Vorstellungen als Trainer. Ich dachte, ich kann das offensiv ausgerichtete System schneller in die Mannschaft implementieren. Da muss ich mich anpassen“, sagt Klose und ergänzt: „Die Jungs fühlen sich mit einer Fünferkette wohler. Wenn das der Weg sein sollte, dann werden wir das die nächsten Spiele auch so machen, aber letztendlich geht es irgendwann offensiver denkend.“

Die Austria-Profis lassen sich nicht blenden vom Klassement, dessen Ende der Gegner ziert. „Das spielt zu diesem Zeitpunkt der Saison keine Rolle. Altach hat einige Spiele nur mit einem Tor Unterschied verloren, Austria Wien geschlagen und auch gegen Wolfsberg gepunktet. Wir brauchen eine Top-Leistung, um dort anzuschreiben. Das ist unser Ziel, vorher wartet aber sicher ein hartes Stück Arbeit“, warnt der Klagenfurter Kapitän Markus Pink.

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL