Für die neue Saison der ADMIRAL Bundesliga 2022/23 bekam der FK Austria Wien gerade noch die Lizenz, wobei die Veilchen mit der Vorgabe von 3 Minus-Punkten in die Spielzeit gingen. Während der Vorjahres-Dritte auf Rang 7 überwintert (20 Punkte) und für die verbleibenden 6 Runden im Grunddurchgang noch die Chance hat, sich für die Meistergruppe im Frühjahr zu qualifizieren, bleibt die finanzielle Situation bei den Herbst-Eurofightern weiterhin kritisch. So belegen die vom Klub veröffentlichten Finanzkennzahlen der Saison 2021/2022 keine wahre Besserung. Dazu äußerte sich nun FAK-Vorstand Gerhard Krisch.

Mit 7,1 Mio. Euro steht ein deutliches Minus zu Buche. Keineswegs auch posivit ist das Anlagevermögen, das von 61 Mio. auf 57 Mio. Euro sank. Ebenfalls das Umlaufvermögen von 7,1 Mio. Euro auf 5,7 Mio. Euro gesunken. Nachdem das negative Eigenkapital durch den Investoren-Einstieg (bezahlten auf AG-Anteile einmalig über 12 Mio. Euro), von 19,2 Mio. Euro auf 16,3 Mio. Euro verringert werden konnte, hat Austria Wien aktuell ein Fremdkapital von 71,9 Mio. Euro. Größtenteils bestehend aus Verbindlichkeiten von 64,4 Mio. Euro (Anm.: 7,9 Mio. Euro weniger als zur Saison 2020/2021 zuvor).

"Strukturelle Veränderungen eingeleitet, die weh tun und Geld kosten"

FAK-Vorstand Gerhard Krisch (Foto) bezieht Stellung:

"Durch den Investoren-Einstieg ist es uns gelungen, den Rucksack an negativem Eigenkapital etwas kleiner zu machen. Das negative Jahresergebnis ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass wir die vertraglich zugesicherten Leistungen von Insignia wertberichtigen mussten. 

Darüber hinaus haben wir ein klares Zeichen gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gesetzt und Gazprom Export von der Brust der Young Violets genommen. Durch die nicht erfüllten Leistungen mussten wir Rückstellungen vornehmen, die sich auch auf das Jahresergebnis 2021/22 auswirken. Zudem wurden im gesamten Klub strukturelle Veränderungen eingeleitet, die kurzfristig wehtun und Geld kosten, uns aber langfristig helfen werden, unsere Austria auf wirtschaftlich stabile Beine zu stellen.

Geplant war, dass wir schon in dieser Saison 2022/23 den Turnaround schaffen und ein positives Jahresergebnis erzielen. Das wird uns insbesondere aufgrund der Ukraine-Krise nicht gelingen. Wir sind durch unseren stillgelegten Sponsoring-Vertrag mit Gazprom Export besonders davon betroffen – zusätzlich zu den deutlichen Preiserhöhungen im Energiesektor und der wirtschaftlichen Krise, die alle Unternehmen und Privatpersonen treffen. Auch die damit einhergegangenen Zinserhöhungen für Kredite treffen die Austria als Unternehmen mit hohem Fremdkapital besonders hart.

"Detaillierter Finanzplan, wie Turnaround zu schaffen, um Intensivstation zu verlassen"

Unsere Fortbestehensprognose, die einen Plan bis in die Saison 2024/25 vorsieht, wurde unlängst von unserem Wirtschaftsprüfer bestätigt. Wir haben einen detaillierten Finanzplan, der einen Weg aufzeigt, wie wir durch Kosteneinsparungen und Erlössteigerungen in den nächsten Jahren den Turnaround schaffen, die Intensivstation verlassen und unsere Austria wieder auf gesunde Beine stellen können. Um diese langfristigen Ziele zu erreichen, war es insbesondere in der Saison 2021/22 notwendig, kurzfristig zu investieren und Altlasten abzubauen."

Fotocredit: FAK