Der Vorhang ist gefallen beim SK Rapid Wien, der sich mit einem Achtungserfolg beim 2:2-Remis gegen den deutschen Bundesligisten FC Schalke 04 aus dem Fußball-Jahr 2022 verabschiedet. Nach einem 0:2-Pausenrückstand rafften sich die Grün-Weißen gegen die Königsblauen nochmal auf und mobilisierten letzte Kräfte, um durch Knasmüllner & Kerschbaum jeweils nach "ruhenden Bällen" nochmal zurückzukommen. Siehe auch TESTSPIELE Winter 2022/23.

Der passte! Christoph Knasmüllner belohnte die Aufholjagd des SK Rapid mit einem sehenswerten Freistoßtor zum 1:2-Anschlusstreffer. S04-Schlussmann Ralf Fährmann kam trotz Übergreifen nicht mehr dran.

9100 Zuschauern wurde bei eisiger Kälte rassiges Spiel geboten

Bevor es für Marco Grüll & Co. in die Winterpause ging, kam es am Freitagabend zum letzten Mal in diesem Jahr zu einem sportlichen Duell im Allianz Stadion. Im internationalen Testspiel empfingen die Grün-Weißen somit den deutschen Traditionsverein FC Schalke 04 in Hütteldorf. Trotz eisiger Kälte ließen sich 9.100 ZuschauerInnen das Kräftemessen nicht entgehen.

Und fanden gleich ein attraktives Spiel vor, das keinen Hauch von Testspielcharakter mit sich brachte. Es war ein offener Schlagabtausch, den jedoch die Gäste in der achten Minute für sich nutzen konnten und 0:1 in Führung gingen. Der 21-jährige Japaner Sōichirō Kōzuki traf für den Kultklub aus dem Ruhrgebiet nach einer Hereingabe von Bülter. Der frühere Schalker Sturmtank Guido Burgstaller (18.) und Abwehrspieler Martin Moormann hatten danach günstige Ausgleichsmöglichkeiten, fanden in Schalke-Schlussmann Schwolow jedoch ihren Meister. 

Die Königsblauen waren jedoch erneut effizienter, quasi mit ihrer nächsten, richtigen Chance in der 31. Minute landete der Ball erneut im Kasten zum 0:2. Der 34-jährige Toptorjäger Simon Terodde vollendete aus 16 Metern zum 2:0.

Kurz vor der Pause wurde es auf der Gegenseite noch einmal gefährlich, als sich Guido Burgstaller im Strafraum gut durchsetzen konnte, doch der wuchtige Schuss wurde erneut erfolgreich abgewehrt. Auch Leo Querfeld versuchte es per Kopfball, setzte das Spielgerät allerdings knapp neben das Tor.

Rapid-Tore zum Ausgleich nach "ruhenden Bällen"

Mit der 2. Halbzeit brachte SK Rapid-Coach ZoranBarišić gleich 8 neue Akteure und hatte der Tabellenvierte der ADMIRAL Bundesliga nun auch mehr Fortuné im Abschluss. In der 49. Minute nahm Christoph Knasmüllner aus knapp 20 Metern Anlauf zum direkten Freistoß und zirkelte die Kugel sehenswert mit rechts über die 5-Mann-Mauer der Knappen ins linke Kreuzeck - 1:2! Kurz danach konnte ein Lupfer von Ante Bajic gerade noch von einem Gäste-Verteidiger auf der Linie geklärt werden.

Doch in der 62. Minute war es soweit: Nach einem Handspiel im Schalker Strafraum von Mohr verwandelte Roman Kerschbaum knallhart vom Elfmeterpunkt ins linke untere Eck: 2:2! Mit dem Ausgleichstreffer gab es auch gleich die nächsten Wechsel, mit Oliver Strunz, Marko Dijakovic und Pascal Fallmann kamen drei frische Kräfte aufs Feld. Bernhard Zimmermann hätte dann fast Rapid erstmals in Führung gebracht, traf beim starken Alleingang aufs Tor allerdings nur Aluminium.

Und auch kurz vor der "Rapidviertelstunde" wäre es fast soweit gewesen, schickte Roman Kerschbaum den agilen Ante Bajic perfekt in die Tiefe, S04-Keeper Ralf Fährmann konnte den Schussversuch jedoch noch blocken.

Großes Glück hatten die Gastgeber dann knapp 10 Minuten vor Schluss, als die Königsblauen einen Freistoß an die Querlatte setzten und sich danach auch noch Paul Gartler mit einer starken Parade auszeichnen konnte. Nach 93 Minuten endete das Testspiel mit Pflichtspielcharakter schließlich mit 2:2. Nun geht's ab in die Winterpause für die Hütteldorfer.

Für Gegner FC Schalke 04 steht kommenden Freitag (18 Uhr) noch ein Testmatch gegen Hajduk Split aus Kroatien auf dem Plan, vom 2. bis 11. Januar bereitet sich die Mannschaft von Trainer Thomas Reis im türkischen Belek auf die Mission Klassenerhalt vor. Dort ist am 10. Januar (15.30 Uhr) ein Testspiel gegen Zweitligist 1. FC Nürnberg geplant. Das erste Bundesliga-Spiel im neuen Jahr haben die Königsblauen am Samstag, 21. Jänner 2023 (15:30 Uhr) beim vom Österreicher Oliver Glasner gecoachten Eintracht Frankfurt.

"Riesengroßes Manko war Chancensauswertung"

Zoran Barišić, SK Rapid-Coach: "Dafür, dass ich der Meinung war, dass die Luft bei uns draußen ist, weil es in diesen letzten drei Wochen irrsinnig schwer ist, die Spannung hoch zu halten und Schalke den Test sehr ernst genommen hat, war ich mit der Leistung zufrieden. Vor allem, weil wir den Zuschauern was geboten haben. Riesengroßes Manko auf unserer Seite war die Chancensauswertung. Hoffentlich haben wir uns das dann für das Frühjahr aufgehoben. Alles in allem bin ich froh, dass sich niemand verletzt hat und dass unsere Fans zufrieden nach Hause gehen.

Wir haben nach der Pause sehr viele frische Spieler gebracht, waren dann auch etwas dynamischer im Spiel gegen den Ball und haben uns auch die ein und andere 100-prozentige Torchance herausgespielt. Die Spieler sollen jetzt ihren Urlaub genießen, das haben sie sich verdient. Ich hoffe, dass jeder Einzelne sein Heimprogramm absolviert, um dann bestmöglich in die Frühjahrssaison reinzustarten. Wo wir große Ziele verfolgen."

Zum genialen Freistoßtor zum 1:2 von Christoph Knasmüllner: "Ich glaube nicht, dass man den besser schießen kann. Er kann´s und hat das ein und andere Mal schon gezeigt, dass er gute Freistöße schießen kann. Auch mit Kerschi (Anm.: Roman Kerschbaum) haben wir jemanden, der die Freistöße sehr gut schießen kann. Ich bin froh, dass wir gegen einen so guten Tormann getroffen haben."

 

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