Knalleffekt im Fußball-Unterhaus: die Saison 2019/2020 wird nach langem Hin und Her aufgrund der aktuellen Corona-Krise komplett abgebrochen. Für den Neustart im August 2020 verkündigte Generalsekretär Dr. Klaus Mitterhofer heute Vormittag einige überraschende Neuerungen, die nun wie folgt argumentiert werden.

"Fairste und auch ökonomisch sinnvollste Variante"

„Viele Personen haben uns Vorschläge geschickt, die die unterschiedlichsten Szenarien abgebildet haben. Was passiert bei einem kompletten Abbruch? Wer steigt auf? Wer steigt ab? Fragen über Fragen, mit denen sich nicht nur hunderttausende Fußballfans in ganz Österreich, sondern auch die Expertenkommission in den vergangenen Tagen und Wochen intensiv beschäftigt hat. Wir sind nun zu folgender Übereinkunft gekommen und sind der Meinung, dass das die fairste und auch ökonomisch sinnvollste Variante darstellt: Für den Auf- bzw. Abstieg kommen jeweils nur die ersten drei bzw. letzten drei Mannschaften einer Klasse in Frage. Jene Mannschaft, die im Herbst bei den Heimspielen den höchsten Zuschauerschnitt erreichte, wird mit dem Aufstieg belohnt. Vice versa muss jenes Team mit den wenigsten Zuschauen leider eine Klasse tiefer", verkündet Dr. Klaus Mitterhofer. 

Zudem schildert der Generalsekretär die Überlegungen hinter dieser Entscheidung: "Aufgrund der aktuellen Corona-Krise wirtschaften viele Klubs zurzeit defizitär – Zuschauer- bzw. Kantineneinnahmen entfallen komplett, Fixkosten bleiben selbstverständlich bestehen und sind zu bezahlen. Wenn nun der Klub mit den meisten Fans aufsteigt, dann sorgt das in der neuen Saison bei den Auswärtsspielen für einen erhöhten Zuschauerschnitt, was bei den gebeutelten Heimvereinen wiederum die Kassen klingeln lässt."

Problem: bis eine Impfung gegen das Corona-Virus existent ist, besteht selbsterklärend auch hohe Ansteckungsgefahr bei den Spielen im Unterhaus, bei denen harte Bandagen, engster Körperkontakt und Keuchhusten nach Sprints auf der Tagesordnung stehen.

Sturmmasken-Pflicht für Unterhaus-Kicker 

Hierfür hat der Generalsekretär die ideale Lösung parat: „Herkömmlicher Mundschutz, so wie er ab heute in den Supermärkten Pflicht ist, kann seine Wirkung beim Sport leider überhaupt nicht entfalten. Aufgrund der körperlichen Anstrengung wäre der Mundschutz bereits nach wenigen Minuten komplett durchnässt. Die Expertenkommission hat viele Varianten durchgespielt und ist nun zur Entscheidung gekommen, dass jeder der 22 Spieler mit einer handelsüblichen Sturmmaske auflaufen muss. Diese bedeckt sowohl Mund, als auch Nase optimal und verhindert beinahe zu 100% eine Infektion."

Die Sturmmasken werden ab Juli von einer österreichischen Partei österreichweit kostenlos zur Verfügung gestellt, die aktuell aber aus taktischen Gründen noch nicht näher genannt werden möchte. "Wir sehen das als optimale Werbemaßnahme im österreichischen Fußball-Unterhaus an, sind damit auf jedem Platz mit unserem Logo auf 22 Sturmmasken präsent und können damit auch den kleinen Klubs finanziell etwas unter die Arme greifen", wird ein Mitglied der Partei zitiert.

Suboptimal ist möglicherweise die Hitzeentwicklung unter der Maske im Hochsommer, aber auch hierfür gibt es bereits eine erprobte Lösung: am Spielfeldrand müssen ab der neuen Saison zwingend 22 Wasserkübel aufgestellt werden, die mit der jeweiligen Rückennummer beschriftet sind. Darüber hinaus werden an Spieltagen, an denen die Lufttemperatur über 30 Grad Celsius liegt, drei Unterbrechungen pro Halbzeit vorgenommen. So wird sichergestellt, dass kein Spieler dehydriert bzw. nach einem längeren Aufenthalt in der Dorf-Disco kollabiert“.

Bei positivem Corona-Test drohen Klubs drakonische Strafen

Dennoch gibt Generalsekretär Dr. Klaus Mitterhofer zu bedenken, dass es im Falle einer positiven Testung eines Spielers eine saftige Strafe für den jeweiligen Verein geben wird: "Falls ein Spieler während der Saison positiv auf Corona getestet wird, muss die Mannschaft zwingend mit einem sofortigen Ausschluss von der laufenden Meisterschaft bestraft werden. Jeder Spieler trägt also eine hohe soziale Verantwortung. Es kann nicht sein, dass nach einem etwaigen Sieg wilde Corona-Partys mit massenhaft Alkohol in der Kabine gefeiert werden. Hier appellieren wir an jedermanns Disziplin. Derartiges Fehlverhalten muss drakonisch bestraft werden."

Sofort nach Bekanntwerden äußerten unter anderem Spieler in den sozialen Medien scharfe Kritik an den geplanten Maßnahmen. "Was für eine Schwachsinns-Maßnahme!" oder "Sind wir noch im Unterhaus oder schon in der Bundesliga?", war auf diversen Plattformen zu lesen. "Unterhaus-Fußball ohne Kabinenparties ist wie Bier ohne Hopfen...Das geht nicht!!", schrieb Manuel B. auf Facebook. 

Es bleibt also abzuwarten, wie die Unterhaus-Kicker mit diesen Maßnahmen umgehen werden. Positiv ist jedenfalls, dass man eine Lösung gefunden hat, um den Fußball ab Sommer wieder aufleben zu lassen. 

*** APRIL, APRIL ***

Auch wenn die Situation sehr ernst bzw. absolut trostlos ist und alle Menschen hoffen, dass sich die Lage bald bessert: Am 1. April ist ein bisschen Spaß erlaubt. Auch wir als Ligaportal hoffen sehr, dass spätestens im September das runde Leder wieder rollt. In diesem Sinne hoffen wir das Beste für unser Land und wünschen alles Gute und viel Gesundheit! Wir halten euch wie gewohnt auf dem Laufenden. Und: für Personen, die wenig Spaß verstehen: nicht nur Spieler,  Funktionäre, Vereine und Fans würde es hart treffen, wenn heuer kein Fußball mehr gespielt werden würde, sondern klarerweise auch uns vom Ligaportal. Hoffen wir also, dass es spätestens im August oder September wieder weitergeht. 

von Ligaportal, Foto: Harald Dostal, Fotomontage: Ligaportal