Vor wenigen Tagen hat Didi Kühbauer im Kreise seiner engsten Familie, mit der er auch zusammenwohnt, seinen 49. Geburtstag gefeiert. „Mehr ist ja momentan nicht möglich, da müssen wir alle als Gesellschaft diszipliniert sein“, hält der Rapid-Coach im Interview auf der Vereinshomepage fest. Doch nicht nur Geburtstagsfeiern gestalten sich in außergewöhnlich herausfordernden Zeiten wie diesen, anders. Auch der Fußball wird vom grassierenden Coronavirus in seinen Grundfesten erschüttert. 

 

Didi Kühbauer fehlt der Fußball "brutal"

Der Spielbetrieb ist stillgelegt, die Trainings bis auf Weiteres ausgesetzt, wenngleich sich die klare Mehrzahl der Bundesligisten für eine Wiederaufnahme nach Ostern ausspricht. Die Profis müssen sich seit Wochen in den eigenen vier Wänden fit halten. Das gilt auch für jene des SK Rapid, die auch digitale Workouts durchführen: „Ich weiß, wie sie ablaufen, denn ich halte mich mit unserem Athletiktrainer Alex Steinbichler, der sie leitet, auf dem Laufenden. Ich vertraue ihm zu 100%, dass das gut funktioniert und alle mitziehen“, hält Kühbauer fest. Mit seinem Trainerteam habe er „eigene Konferenzen, wo wir Dinge besprechen, analysieren und zu Papier bringen.“ Dem gebürtigen Burgenländer sei es auch wichtig, den Kontakt zu den Spielern zu halten.

Das tägliche Zusammenkommen mit seinen Spielern geht Kühbauer jedoch ab. "Der Fußball fehlt mir brutal. Die Abläufe, die gesamte Kommunikation untereinander, das fehlt mir am Meisten. Wir haben eine echt gute Truppe, vom Kameradschaftlichen her bis zum Miteinander. Wenn man sich hier in seinem gewohnten Umfeld nicht mehr bewegen kann, geht dir natürlich sehr viel ab“, hält der 49-Jährige fest.

"Wir waren auf einem sehr guten Weg"

Die abrupte Unterbrechung aufgrund der Corona-Krise kam den Hütteldorfern nicht wirklich gelegen, waren die Grün-Weißen doch auf einer Erfolgsspur: „Wir waren auf einem sehr guten Weg, weil wir nicht nur das Frühjahr (zwei Siege, zwei Unentschieden, insgesamt seit neun Spielen ungeschlagen), sondern auch den Herbst über positiv beschritten haben. Dann ist der aktuelle Fall eingetreten, nach dem du dich natürlich auch im Fußball richten musst“, so Kühbauer.

"Es wird der Zeitpunkt kommen, wo alles wieder anläuft"

Der Rapid-Coach konnte zunächst gar nicht so richtig realisieren, in welch schwieriger Situation wir uns befinden: „In der ersten Phase realisiert man gar nicht so, was gerade alles passiert. In diesen Momenten dachte man sich, dass man solche Situationen nur aus Science-Fiction-Filmen kennt. Aber dann realisierst du: Das ist die Realität! Damit muss man umgehen lernen. Wie gesagt, sind wir alle sehr diszipliniert und das gibt Hoffnung, bald wieder einmal auf dem Platz stehen zu können“, fährt Didi Kühbauer fort. 

Abschließend äußert der gebürtige Burgenländer noch einen Wunsch: „Wir alle wünschen uns, dass wir irgendwann wieder auf den Platz dürfen, sei es in Gruppen oder als gesamte Mannschaft - je nachdem, was die Gegebenheiten zulassen. Es wird der Zeitpunkt kommen, wo alles wieder anläuft und da wollen wir möglichst rasch in die Normalität zurückfinden und parat stehen. Darauf arbeitet man hin. Momentan lässt es die Situation noch nicht zu, aber es wird wieder besser werden. Man wird auch schnell sehen: Wir haben in dieser Zeit, wo man viel entbehren muss, das Fußballspielen nicht verlernt", ist der Rapid-Coach überzeugt

 

von Ligaportal, Foto: Richard Purgstaller