In der ersten Runde des ÖFB-Cups feierte Austria Klagenfurt im Wörthersee-Stadion gegen den oberösterreichischen Regionalligisten ATSV Stadl-Paura ein 7:1-Schützenfest. Wie nun bekannt wurde, ist diese Partie vom 28. August 2020 im Nachhinein in den Fokus von Bundeskriminalamt und Staatsanwaltschaft gerückt. Wie die Kleine Zeitung und die OÖN berichten, wird wegen des Verdachts des schweren Betrugs gegen drei Personen (darunter Funktionäre und Spieler) von Stadl-Paura ermittelt. Die Spieler sollen dazu angestiftet worden sein, möglichst viele Gegentore zu kassieren. 

Drei Personen werden als Beschuldigte geführt

Die „Kleine Zeitung“ und die „OÖ Nachrichten“ berichten in ihren Freitagsausgaben darüber, dass die Verantwortlichen und Spieler der Austria Klagenfurt – ohne es zu wissen – zu Statisten eines Spiel- und Wettbetrugs geworden sein könnten. Tina Frimmel-Hesse, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, wird zitiert: „Es gibt Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren Betrugs. Drei Personen werden als Beschuldigte geführt."

Seit November werde nach einer anonymen Anzeige ermittelt, heißt es. Zahlreiche Stadl-Paura-Spieler seien vom Bundeskriminalamt bereits einvernommen worden. 

"Ich will nicht, dass der Verein in ein schiefes Licht gerückt wird"

Stadl-Paura-Obmann Hans Stöttinger bestätigt gegenüber den OÖN die Ermittlungen: „Ich wurde einvernommen, konnte aber nichts dazu sagen, weil ich absolut nichts damit zu tun gehabt habe. Ich glaube, dass nicht einmal der besagte Funktionär recht viel damit zu tun hat. Trotzdem habe ich ihn danach logischerweise sofort von seinem Posten abgesetzt. Mir gegenüber hat er beteuert, dass alles von unserem damaligen koreanischen Sponsor (Stadl-Paura hatte zu Saisonbeginn einen südkoreanischen Investor präsentiert, Anm.) ausgegangen ist. Ich will nicht, dass der Verein in ein schiefes Licht gerückt wird. Der Verein ist absolut schuldlos."

Von Austria Klagenfurt heißt es dazu: „Die Berichterstattung in den Medien über eine mutmaßliche Manipulation der Erstrunden-Partie im ÖFB-Cup durch Funktionäre und Spieler des ATSV Stadl-Paura hat uns sehr überrascht. Die Austria ist vom Bundeskriminalamt sowie der Staatsanwaltschaft Klagenfurt nicht in die Ermittlungen involviert und auch nicht vorab darüber in Kenntnis gesetzt worden“, sagt Harald Gärtner, Geschäftsführer der Austria Klagenfurt, der betont: „Unser Verein steht für fairen, sauberen und ehrlichen Wettkampf und distanziert sich von jeder Form des Betrugs. Wir wurden völlig unverschuldet in dieses unangenehme Thema hineingezogen und wünschen uns eine schnelle, lückenlose Aufklärung durch das Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft."

>>Heißes Gerücht: Bastelt Red Bull Salzburg an Rückkehr eines alten Bekannten?<<

 

von Ligaportal, Foto: Richard Purgstaller