Damir Canadi weiß, was es bedeutet, unter Druck zu arbeiten. Der 51-Jährige werkte in seiner Trainerkarriere u.a. für Traditionsklubs wie Rapid Wien und 1. FC Nürnberg. Klubs, bei denen in schwierigen Phasen sehr schnell Unruhe entstehen und es für den jeweiligen Trainer rasch ungemütlich werden kann. 

"Der Druck war dann schon immens"

Diese Erfahrung hat Damir Canadi vor allem während seiner Zeit beim SK Rapid durchlebt. Der gebürtige Wiener war nach der Entlassung von Mike Büskens von November 2016 bis April 2017 als Cheftrainer bei Rapid engagiert. Seine Bilanz: 17 Spiele, 3 Siege, 6 Unentschieden, 8 Niederlagen. 

„Ich weiß wie schwer es ist, in einer schwierigen Phase beim SK Rapid Wien zu arbeiten. Trainer von Rapid zu sein, tut etwas mit einem Menschen. Es verändert einen. Die Fans haben einen riesen Druck auf den Verein. Die Erwartungshaltung ist groß, vielleicht manchmal zu groß. Man wird dem nicht gerecht und kommt an Red Bull Salzburg nicht heran. Intern schiebt man dann viel Druck auf den Trainer ab. Aber man muss es lernen. Es war etwas, was ich damals hätte lernen müssen. Der Druck war dann schon immens. Aber es ist eine riesen Erfahrung", blickt Canadi im Rahmen der Sky-Sendung Talk und Tore auf seine Zeit in Hütteldorf zurück.

Über seinen Ex-Klub kann Canadi nur positive Worte verlieren: „Es ist ein toller Klub. Wenn Fans im Stadion sind, dann ist es wahrscheinlich der beste Klub nicht nur in Österreich, sondern vielleicht auch in Europa. Es hat schon eine unheimliche Emotion da drinnen, in diesem Stadion. Es wird ein Kessel.“

Canadi über Ziele mit Altach: "Das mittelfristige Ziel ist, dass wir wieder die Top 6 angreifen möchten"

Aktuell steht Damir Canadi zum zweiten Mal in seiner Trainerlaufbahn beim SCR Altach unter Vertrag. Nach acht Bundesliga-Runden halten die Vorarlberger bei neun Punkten: „Wir stehen dort, wo wir sein müssen oder sollen. Ich denke, wir haben uns diese Punkte verdient, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wir haben genau den Tabellenplatz, den wir verdient haben.“

Angesprochen auf seine Ziele mit dem SCR Altach, sagte der Wiener: „Wenn du einen Umbruch startest, mit 15 neuen Spielern, dann ist es verkehrt zu sagen, dass wir schon heuer die Top 6 angreifen können. Das mittelfristige Ziel ist, dass wir wieder die Top 6 angreifen möchten. Aber es muss sich entwickeln. Ich bin felsenfest davon überzeug – so wie du verlieren lernst – musst du auch gewinnen lernen. Dieses Gefühl musst du wieder bekommen. In den letzten Jahren war es so, dass die Mannschaft gelernt hat, zu verlieren. Es ist auch der Grund, warum es in Ballbesitz nicht so gut funktioniert. Weil man sich nicht so viel zutraut. Das muss die Mannschaft wieder lernen. Es ist ein Prozess, den wir gehen müssen.“

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von Ligaportal, Foto: SCR Altach