Wie am 21. Mai 2022 war Austria Klagenfurt (letzte Runde 32) auch diesmal bei der Meister-Ehrung des FC Red Bull Salzburg Gast und wäre beinahe wieder zum "Party-Crasher" mutiert. Damals führten die Kärntner Violetten bis in die Nachspielzeit mit 1:0, ehe Sekou Koita den Roten Bullen noch ein 1:1 rettete. Diesmal führten die Gäste gar mit 2:0, ehe nach dem Seitenwechsel der Serienmeister zur Aufholjagd startete und die Partie zum 3:2-Endstand kippte. Während die Jaissle-Schützlinge feierten, echauffierte sich Austria-Trainer Peter Pacult zum wiederholten Mal in dieser Saison über Schiedsrichter- bzw. VAR-Entscheidungen. 

Maximiliano Moreira (l.) brachte die Kärntner Violetten mit 1:0 in Führung und erzielte in seinem 38. BL-Einsatz damit sein Premierentor im Oberhaus. Beinahe hätte der 28-jährige Argentinier - heute im Duell mit seinem Landsmann Nicolas Capaldo - den Roten Bullen, rechts der 37-jährige Kapitän Andreas Ulmer (gewann seinen 13. Meistertitel mit RB Salzburg!) ein "Haxerl gestellt".

"Mit Sturm Graz hatten wir einen brutalen Konkurrenten"

Matthias Jaissle (Cheftrainer FC Red Bull Salzburg) über...

...den Meisterkampf: „Es ist immer noch etwas Besonderes. Was dieser Club über Jahre geleistet hat. Das war einfach nur geil, wie die junge Mannschaft den Widerständen zum Trotz agiert hat. Mit Sturm Graz hatten wir einen brutalen Konkurrenten. Das war geil bis zum Schluss. Hut ab, was bei Sturm geleistet wird. Wir hatten teilweise zweistellige Verletztenlisten. Wir hatten die jüngste Mannschaft der Vereinsgeschichte. Das war ein verdienter Titel.“

seine Zukunft: „Ich habe es wiederholt formuliert. Ich bleibe meiner Linie treu und denke nicht groß über die Zukunft meiner Karriere nach. Das macht wenig Sinn in diesem Business. Das habe ich in der Vergangenheit wenig gemacht und das werde ich auch heute nicht tun.“

"Das sage ich klipp und klar, weil es die Wahrheit ist"

Peter Pacult (Cheftrainer SK Austria Klagenfurt) über...

…die Niederlage: „Salzburg hat die Tore relativ billig gemacht. Das lag an unserem Zweikampfverhalten. Da müssen wir in der nächsten Saison giftiger werden. Die ein oder andere Schiedsrichterentscheidung war auch dabei.“

…die Schiedsrichterentscheidungen: „Das, was mich stört ist, dass es jede Woche neue Handentscheidungen gibt. Man muss endlich mal festlegen, was Hand ist und was nicht. Beim Stand von 2:1 für uns denke ich, dass wir für ein Handspiel einen Elfmeter kriegen müssen. Da heißt es wieder, die Hand war angelegt. So kann es nicht weitergehen. Wir kriegen jedes Mal Elfmeter bei angelegten Händen.

Das ist schon sehr ärgerlich. Es gab Entscheidungen, da ist Klagenfurt das ganze Jahr über von den Schiedsrichtern benachteiligt worden. Das sage ich klipp und klar, weil es die Wahrheit ist.“

Sorgte mit seinem Doppelpack für die Wende: Junior Adamu. Am 21-jährigen ÖFB-Teamstürmer bekundet der Deutsche Bundesligist SC Freiburg Interesse.

"Ich weiß nicht, ob es einen Wechsel geben wird"

Christoph Freund (Sportdirektor FC Red Bull Salzburg) über...

Abgänge am Ende der Saison: „Mit Alexander Walke hört ein Spieler auf, der extrem lang bei uns war, der jetzt vierzig wird und eine Legende bei uns ist. Das kommt nicht so oft vor, dass ein Spieler seine Karriere bei uns beendet. Mit Benjamin Šeško und Nicolas Seiwald machen zwei unserer Jungs den nächsten Schritt. Das ist unser Weg. Wir werden auch nächstes Jahr wieder eine richtig starke Mannschaft haben.“

…die Wechselgerüchte von Junior Adamu zum SC Freiburg: „Ja, Freiburg hat sich gemeldet. Er ist ein interessanter Stürmer auf dem internationalen Markt. Ich weiß nicht, ob es einen Wechsel geben wird.“

Philipp Köhn (Torhüter FC Red Bull Salzburg) über seine Zukunft bei Red Bull Salzburg: „Wir werden sehen. Ich mache keine leeren Versprechungen. Ich fühle mich hier extrem wohl. Ich glaube das sieht man auch.“

"Ich weiß nicht, ob ich gehe oder nicht"

Junior Adamu (Doppeltorschütze FC Red Bull Salzburg) über...

das Spiel: „Ich bin so happy, Teil dieser Mannschaft zu sein. Zuhause, im letzten Spiel 2 Tore zu schießen ist einfach nur unglaublich.“

Wechselgerüchte: „Für mich ist das gerade kein Thema. Jetzt ist die Meisterfeier. Ich weiß nicht, ob ich gehe oder nicht. Wir haben außerdem noch ein Spiel vor uns.“

Amar Dedić (Rechtsverteidiger FC Red Bull Salzburg) über die Meisterschaft: „Ich kann es kaum erwarten, die Schale hochzuheben. Das ist meine erste Meisterschaft. Das ist ein unglaubliches Gefühl. Ich habe die ganze Saison durchgespielt.“

Bekam zum Abschied nach 13 Jahren beim FC Red Bull Salzburg noch einen 33-minütigen Einsatz zwischen den Pfosten: Die Nr. 33 des FC Red Bull Salzburg, der 39-jährige, deutsche Keeper Alexander Walke.

"Mir gingen kleine Lichtblitze der vergangenen Jahre durch den Kopf"

Alexander Walke (Torhüter) über sein Karriereende nach 13 Jahren beim FC Red Bull Salzburg: „Vor dem Spiel habe ich ein bisschen nachgedacht aber während der Partie war es wieder weg. Ganz schlimm emotional war es nach der Partie. Mir gingen kleine Lichtblitze der vergangenen Jahre durch den Kopf.“

Nicolas Seiwald (Mittelfeld-Allrounder FC Red Bull Salzburg) über...

sein letztes Spiel bei Red Bull Salzburg: „Es war emotional, aber noch sind keine Tränen geflossen. Vielleicht kommt das nach der Meisterfeier. Es war eine schöne Zeit.“

die Meisterschaft: „Mein 3. Meistertitel fühlt sich noch besser an, weil ich mehr beigetragen habe. Das war ein ganz besonderer Meistertitel.“

"Schade, dass wir die internationalen Plätze nicht erreicht haben"

Christopher Cvetko (Austria Klagenfurt): "Wir haben eine sehr gute 1. Halbzeit gespielt, defensiv wenig bis gar nichts zugelassen und nach vorne hin drei bis vier Mal wirklich gut kombiniert. Sind verdient in Führung gegangen. In der 2. Halbzeit sind wir leider zum Anfang nicht gut rein gekommen und haben gleich das Tor bekommen. Dann hat Salzburg den Druck erhöht und wir haben leider dann 2:3 verloren."

Fabian Miesenböck (Austria Klagenfurt): "Wir haben uns heute sehr teuer in Salzburg verkauft. Gegen den amtierenden Meister in der Halbzeit 2:0 vorn zu sein, zeigt schon von guter Moral. Im Endeffekt haben wir uns zum Schluss leider nicht belohnt, doch dennoch eine gute Saison gespielt und können zufrieden sein. Es ist natürlich schade, dass wir die internationalen Plätze nicht erreicht haben. Aber es geht weiter und schauen wir mal, was nächste Saison möglich ist."

Zum SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria und ADMIRAL Bundesliga

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg via Getty