Der SCR Altach hat es wieder mal geschafft und das Abstiegsgespenst auf der Saison-Zielgeraden der ADMIRAL Bundesliga aus Rheindorf vertrieben. "Feuerwehrmann" Klaus Schmidt hat nach zuvor dem TSV Hartberg (vor 1 Jahr), FC Flyeralarm Admira, SKN St. Pölten, SV Mattersburg wieder Mal einen Klub vor dem Gang in Liga 2 gerettet. Hernach wurde bei den Vorarlbergern ausgiebig gefeiert. Die Mannschaft ist längst auf "Malle" und feiert auf der "Party-Insel" weiter, während Abwehrspieler Felix Strauss bei Sky Sport Austria in der Sendung "Die Abstauber" verriet, was für ein "Feierbiest" Trainer Schmidt sein kann...

"Das war ein Hingucker sondergleichen"

Felix Strauss (Abwehrspieler CASHPOINT SCR Altach) über...

wieso es auch in seiner 2. Saison bei Altach um den Klassenerhalt ging:Das fragen wir uns auch alle immer selber, wieso das jedes Jahr so spannend sein muss. Jetzt ist im ganzen Verein die Stimmung überragend. Wir sind einfach heilfroh, dass wir es jetzt geschafft haben.“
 
…die Feier zum Klassenerhalt: „Wir haben uns natürlich alle sehr gefreut. Der Trainer ist dann am Tisch gestanden und hat mit Atdhe Nuhiu zu Queen getanzt. Das war ein Hingucker sondergleichen. Das werden wir alle in unserem Leben nicht mehr vergessen. Es war natürlich wieder sehr emotional. Was da Druck abgefallen ist, war schon enorm.“
 
Unterschiede zwischen Miroslav Klose und Klaus Schmidt: „Der Miro war sehr detailverliebt und hat sehr auf das Fußballerische geachtet. Was das Positionsspiel betrifft und das Spiel nach vorne angeht. Der Klaus ist ein absolutes Energiebündel. Er gibt jedem Spieler Selbstvertrauen und ist sehr nahe zu den Spielern. Er versucht, eine Energie reinzubringen, die zu diesem Zeitpunkt (als Schmidt Trainer wurde, Anm.) einfach nicht wirklich vorhanden war, weil die Situation das Ganze nicht hergegeben hat.“

"Würde es allen sehr gönnen, die jetzt bei Blau Weiß Linz sind"

ob er sich wünscht, nächste Saison seinen Ex-Klub FC Blau Weiß Linz als Gegner in der Bundesliga zu haben: „Ja, sicher. Ich würde es allen sehr gönnen, die jetzt bei Blau Weiß Linz sind. Ich glaube, dass es für den Verein nichts Besseres gibt, als dieses Jahr mit dem neuen Stadion aufzusteigen und in der Bundesliga zu spielen. Ich würde es mir auf jeden Fall wünschen, nächste Saison gegen Blau Weiß Linz in der Bundesliga zu spielen.“
 
ob es bei Blau Weiß Linz Namensprobleme mit Fabio Strauss gegeben hat: „Auf dem Trikot haben wir es so gelöst, dass wir den Fabio mit Doppel-S geschrieben haben und mich mit scharfem S. Das ist immer so eine Sache, weil im internationalen Alphabet gibt es ja kein scharfes S. Darum schreibt man mich im Pass auch mit scharfem S. Aber normalerweise würde ich mit scharfem S geschrieben werden. Am Platz war ich ganz normal der Felix und der Fabio war der Fabio.“

"Sergio Ramos ist ein Vorbild für mich"

wieso er sich bei Altach für die Rückennummer 4 entschieden hat: „Es war so, dass damals die Nummern 4, 6 und 23 frei waren. Da Sergio Ramos ein Vorbild für mich ist, habe ich mir gedacht, ich nehme die Nummer 4 und werde so ein kleiner Sergio Ramos in Altach.“
 
was ihm in Altach am besten gefällt: „Einfach die ganze Stimmung. Was in so einem kleinen Ort entstanden ist, ist einfach überragend. Alleine was die Infrastruktur anbelangt, können wenige in Österreich da das Wasser reichen. Alleine wenn man bedenkt, dass unser Stadion mehr Sitzplätze als Einwohner hat, ist das wirklich große Klasse. Wir sind in den letzten zwei Jahren alle so zusammengeschweißt.

Die Höhen und Tiefen verbinden unglaublich. Ob das jetzt Spieler sind oder Vereinsfunktionäre, auch wenn das ein Ordner ist, wir sind uns jedes Jahr sicher 30 mal in den Armen gelegen. Einfach weil es so emotional ist.“
 
bei welchem Verein er sich in 5-6 Jahren sieht: „Das ist eine ganz schwierige Frage, weil Fußball so unberechenbar ist. Das kann glaube ich keiner beantworten. Es ist einfach ein Privileg, Fußball spielen zu dürfen und das als Beruf zu sehen. Dass ich mein Hobby zum Beruf machen kann, ist für mich ein Ziel gewesen. Dass ich das jetzt habe, ist richtig schön. Was die Zukunft bringt, werden wir sehen.“
 
ob man anders in die Saison geht, wenn man weiß, dass es wieder um den Nicht-Abstieg gehen könnte: „Ich glaube, dass grundsätzlich jeder Sportler versucht, das Oberste anzustreben. Natürlich wird bei uns anders in die Saison gegangen. Es wird sich jetzt keiner hinstellen und sagen, dass er Meister werden möchte. Es geht in Altach doch eher darum, dass man erstklassig bleibt. Man möchte so früh wie möglich das Ziel erreichen, die Klasse zu halten. Das ist sicher ein Thema, was nächste Saison wieder ein Ziel sein wird.“

"Das Kämpfen, Beißen, Kratzen hat er jeden Tag von uns verlangt"

...seine Zeit beim FC Viktoria Köln: „Ich habe die Stadt sehr gerne gemocht. Ich habe Fußballerisch am meisten vom Jürgen Kohler gelernt. Verteidiger-Legende, er war damals mein Trainer. Da habe ich die Mentalität mitgenommen. Das Kämpfen, Beißen, Kratzen hat er jeden Tag von uns verlangt. Das war natürlich eine Zeit, die ich nicht vergessen werde.“
 
Gründe, wieso er damals zum FC Viktoria Köln gewechselt ist: „Das war 3. Liga und der Plan war so, dass ich das erste halbe Jahr in der U19 spiele , also beim Jürgen Kohler, und dann zu den Profis komme. Das Ganze ist dann leider etwas ins Wanken geraten, weil dann Corona gekommen ist und der Verein auf das Budget schauen musste. Als junger Legionär hat das Ganze dann natürlich nicht mehr funktioniert. Die U19-Saison ist dann auch abgebrochen worden. Dann ist der Entschluss gekommen, dass ich wieder zurück nach Österreich gehe und habe dann bei Blau Weiß Linz mein Österreich-Comeback gefeiert.“
 
sein Ende in der Nachwuchsakademie beim FC Red Bull Salzburg: „Das war dann gegen Ende U18 bei mir. Da waren dann einfach Gespräche. Dann hat man sich zusammengesetzt und hat geschaut, wie die Zukunft ist und wie man mich sieht. Dann ist von den Verantwortlichen gekommen, das wir auf dieser Position voll sind. Das musst du dann einfach auch akzeptieren. Das habe ich dann gemacht. Es hat schon sehr geschmerzt, ich war sieben Jahre dort und habe meine ganze Jugend dort verbracht. Man hat sich dann neu orientieren müssen. Das war im Endeffekt auch ganz gut, weil ich so unglaublich viel gelernt habe.“

 

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at und GEPA-ADMIRAL