Die WSG Tirol und Cashpoint SCR Altach trennen sich in der 32. und letzten Runde der ADMIRAL Bundesliga mit 1:1, wodurch die Wattener noch einen Platz gut machen und am TSV Hartberg vorbeiziehen. Damit beendet der Vorjahres-Erste der Quali-Gruppe diese heuer als Dritter. Diesen Rang hatten die Vorarlberger selbst vor einem Jahr inne, um die Saison nunmehr als Vorletzter zu beenden und dabei gegen die Wattener in 4 Duellen, in denen nur gesamt 3 Tore fielen, unbesiegt zu bleiben (1S, 3U). Nachfolgend STATEMENTS aus beiden Lagern...siehe auch Schmidt-Story vom scheidenden SCRA-Cheftrainer.

 

Noch kurz vor dem Anpfiff wurde die Vertragsverlängerun von Alexander Ranacher bei der WSG Tirol vemeldet und prompt erzielte der 24-jährige Rechtsverteidiger das 1:0-Führungstor, das jedoch zum 1. Saisonsieg der Wattener im 4. Duell gegen die Altacher nicht reichte.

"Mitte der 1. Halbzeit waren 7 Tiroler auf dem Platz"

Thomas Silberberger (Trainer WSG Tirol): „Ich würde sagen, dass es ein zufriedenstellender Abschluss war. Ich finde, dass die Jungs es gut gemacht haben. Wir haben heute viele Erkenntnisse gewonnen. In der Mitte der 1. Halbzeit waren 7 Tiroler am Platz, was ja auch ein Ausrufezeichen ist. Das ist schon eine Art Zukunftsversprechen. Wir wollten die Jungs heute dafür belohnen, dass sie das ganze Jahr über gut trainiert haben und ich glaube, sie haben es auch ganz gut gemacht. Das stimmt mich positiv. 

Der späte Ausgleichstreffer ist schade, aber ok. Am Ende des Tages ist es natürlich blöd, wenn man so spät den Ausgleich kassiert. Aber Altach hat sich gegen die Niederlage gestemmt.  

Valentino Müller (WSG Tirol): „Ich glaube, dass man als WSG insgesamt schon auch zufrieden sein muss, wenn man drei Runden vor Schluss schon die Klasse gesichert hat. Ich glaube, dass schon noch mehr drinnen gewesen wäre, aber insgesamt ist es sicher ein versöhnliches Ende.“

"Für mich war es jetzt nach 10 langen Jahren in Altach ein schönes Ende"

Emanuel Schreiner (Cashpoint SCR Altach, Foto) über...

Trainer Klaus Schmidt: „Jeder, der ihn kennt, weiß, was für ein Mensch er ist und wieviel Herzblut er in die Sache steckt. Da fällt es jetzt natürlich schwer, dass er geht. Jeder macht aber seinen Weg und Klaus macht auch seinen Weg.“

seinen Abschied: „Ich denke, dass es für uns alle wichtig war, ein positives Ende zu haben. Für mich war es jetzt nach 10 langen Jahren in Altach ein schönes Ende noch einmal. Ich war jetzt 3 Monate verletzt und habe nicht gewusst, ob ich noch einmal eine Minute spielen kann.

Durch den fixierten Klassenerhalt ist es noch einmal wahr geworden, dass ich noch ein paar Minuten bekomme. Ich habe mit dem Coach gescherzt, dass ich als Stürmer reinkommen möchte, weil ich zum Abschluss noch ein Tor erzielen möchte. Das ist mir geglückt.“

„Ich glaube, dass ich für Altach schon gezeigt habe, wie wichtig ich bin"

Atdhe Nuhiu (Cashpoint SCR Altach) über seine Person: „Ich glaube, dass ich für Altach schon gezeigt habe, wie wichtig ich sein kann und wie wichtig ich bin.“

Christoph Längle (Geschäftsführer Cashpoint SCR Altach) über...

die Trennung von Georg Festetics: „Ich denke, dass man nicht immer alles nach außen tragen muss. Gewisse Dinge sollten intern bleiben. Es war schlussendlich so, dass wir bei verschiedensten Dingen verschiedene Auffassungen haben. Wir haben einfach in diesen sechs bis sieben Monaten gemerkt, dass das Zusammenspiel nicht so richtig funktioniert. Deshalb sind wir zu diesem Entschluss gekommen. Irgendwann, wenn diese Auffassungsunterschiede da sind, geht auch das gegenseitige Vertrauen verloren. Das gilt aber auch für beide Seiten und dann macht es keinen Sinn mehr.

Trennungen sind nie schön, aber ich denke es war richtig. Ich denke, es war auch der richtige Zeitpunkt. Deshalb haben wir es gemacht. Wenn wir das vorher festgestellt hätten, dann wäre es nicht zur Bestellung gekommen. Man lernt einander besser kennen, wenn man länger und intensiver zusammenarbeitet. So ist es auch im Fußball, dass man erkennen muss, dass es nicht passt. Dann ist es besser, dass man die Zusammenarbeit beendet.“

die vielen personellen Änderungen in Altach: „Ich gehe sogar ein Stück weiter. Es sind sicher, auch von meiner Seite aus, gewisse Fehler passiert. Wenn man aber Entscheidungen trifft, macht man auch Fehler. Damals, als man diese Entscheidungen getroffen hat, war man der vollen Überzeugung und hat nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Es dauert manchmal eine gewisse Zeit, um gewisse Dinge zu erkennen. Im Nachhinein kann man dann von einem Fehler spreche. Gewisse Dinge lasse ich aber nicht als Fehler durchgehen.

Ich glaube, dass es keinen Verein in Österreich gibt, der in der Größenordnung des SCR Altach ist und die Möglichkeit hat, einen Miroslav Klose zu verpflichten. Wenn man das dann nicht macht, wäre es ein Fehler gewesen. Es hat dann schlussendlich nicht gepasst. Die Statistik lügt aber nicht, sie tut weh und dazu stehen wir auch. Es war nicht immer nur der Verein, der im Endeffekt die Konsequenzen gezogen hat, sondern teilweise auch die Personen, wo wir auch wenig gegensteuern konnten. Ich habe aber auch Fehler gemacht und übernehme die Verantwortung.“

einen möglichen Rücktritt: „Es war kein Thema. Zum einen habe ich die volle Unterstützung der Gremien, die ich auch immer gespürt habe. Ich bin definitiv auch kein Sesselkleber. Ich bin seit 23 Jahren bei diesem Klub und seit 15 Jahren Geschäftsführer. Da steckt sehr viel Herzblut drinnen. Es soll aber keine Garantie sein. Ich bin so selbstkritisch, dass ich mich auch ständig hinterfrage, was mein Anteil an den negativen Dingen ist.

Ich weiß, dass ich auch sehr viel Positives gemacht habe in der Vergangenheit. Wenn es runtergehen würde, würde ich niemals das Schiff verlassen, das habe ich auch gesagt. Es sei denn der Verein zieht die Konsequenzen, dann natürlich. Der Verein ist das Wichtigste und liegt mir auch am Herzen. Es geht nicht um meine Person. Wenn es zu dieser Auffassung gekommen wäre, hätte ich das im Sinne des Vereins natürlich auch akzeptiert.“

 „Ich denke, dass seine Werte sehr gut zu unserem Verein passen“

...Roland Kirchler: „Er sprüht sehr viel positive Energie aus. Er spricht die Sprache des Fußballs, hat eine Sportkompetenz und eine große Vergangenheit. Ich denke, dass er ein Mann ist, der die Spieler, die Trainer und das Team erreicht und auf Augenhöhe mit ihnen spricht. Das tut uns gut.

Er bringt die Emotionen rein und identifiziert sich auch mit unserem Klub. Ich denke, dass seine Werte sehr gut zu unserem Verein passen. Deshalb habe ich, wieder einmal, ein sehr gutes Gefühl.“

 

„Absolut legitim, dass man so eine Erfahrung auch einmal mitnehmen möchte“

Marc Janko (Sky Experte):

…die Entscheidung von Klaus Schmidt nicht zu verlängern: „Ich kann es absolut nachvollziehen. Er hat sich in der Bundesliga einen Namen gemacht als Feuerwehrmann. Ich habe so im Gefühl, dass wir ihn nicht das letzte Mal gesehen haben in der Bundesliga. Er hat jetzt durch die Blume indirekt bestätigt, dass er Adi Hütter in seinem Trainerteam unterstützen wird, sollte er international irgendwo aufschlagen. Sonst hätte ich jetzt nichts Anderwärtiges gehört. Es ist natürlich absolut legitim, dass man so eine Erfahrung auch einmal mitnehmen möchte.“

die Arbeit von Klaus Schmidt: „Er hat der Mannschaft wieder Leben eingehaucht. Es ist ja doch eine Mannschaft gewesen, die sehr verunsichert gewesen ist. Er hat sie, soweit es überhaupt möglich war, defensiv wieder stabilisiert und ihnen wieder den Glauben vermittelt. Der Klassenerhalt ist ganz klar auch auf seine Kappe zu nehmen.“

das „Mallorca-Trainingslager“ der Altacher: „Es sollen ja großartige Bedingungen dort sein. Ich würde es nicht allzu hoch hängen. Sie haben es sich verdient. Es war eine nervenaufreibende Saison. Man kann natürlich sagen, dass das sportlich nicht förderlich ist. Sowas kann aber auch befreiend wirken. Stichwort Teambuilding – Die Mannschaft kann dadurch auch noch näher zusammenrücken.“

die Trennung von Georg Festetics: „Ich habe ehrlicherweise vom alten Sportdirektor (Anm. Georg Festetics) relativ wenig gehört und gelesen. Man muss fairerweise dazusagen, dass er erst im letzten Winter dazugekommen ist und du hast als Verein Altach im Winter natürlich nicht die ganz großem Möglichkeiten, die ganz großen Verstärkungen zu holen. Das muss man ihm zugutehalten. Auf der anderen Seite hat er nicht viel Zeit gehabt, etwas zu bewegen.

Man hat sich jetzt entschlossen, Roland Kirchler, der ein sehr kritischer Geist ist und eine Bereicherung für die Bundesliga sein wird, zu holen. Man hat hier die Weichen schon vor der Saison gestellt, damit Roland Kirchler seine Ideen für die neue Saison schon einbringen kann und das halte ich für richtig vom Zeitpunkt her.“

Spielfilm im Ligaportal-Liveticker

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL