Vor exakt einer Woche wurde Stefan Reiter als Manager bei der SV Guntamatic Ried beurlaubt. Am gestrigen Sonntag war der 56-Jährige bei der Sky-Sendung „Talk und Tore“ zu Gast und sprach erstmals detailliert über den Rauswurf bei den Innviertlern. Der Vorstand informierte Reiter bereits vor dem Start ins Trainingslager (23.Jänner 2017), dass er seinen Schreibtisch räumen muss.

Stefan Reiter zu Gast bei "Talk und Tore"

Reiter erklärte gleich zu Beginn der Sendung, dass er von seiner Beurlaubung nicht überrascht war und damit gut umgehen konnte: „Es ist ja nicht von heute auf morgen passiert sonder nur von heute auf morgen medial bekannt geworden. Deshalb ist es für mich nicht so emotional. Ich bin auch nicht zerstört oder am Boden. Im Gegenteil, ich fühle mich gut und kann damit gut umgehen.“

Des Weiteren gab in der Sky-Sendung einen Einblick in die Gespräche mit dem Vorstand vor seiner Beurlaubung: „Am Montag vor dem Trainingslager war Präsidiumssitzung und da haben wir darüber gesprochen und da haben sie gesagt, ja das stimmt, wir machen das. Es heißt zwar nicht, dass wir jemanden holen, aber wir sprechen mit Personen. Da habe ich gesagt, puh, da bin ich ein bisschen überrascht und habe sie darauf hingewiesen, dass das sicher nicht angenehm ist, wenn das öffentich bekannt wird. Wir sind so knapp vor der Meisterschaft und ich weiß, dass Ruhe so ziemlich das wichtigste ist, gerade in einer Situation, in der Ried gerade ist.“

Der Vorstand der Rieder rund um Finanzchef Roland Daxl hielt Reiters Managerstil für überholt. Der 56-Jährige Reiter selbst meinte dazu gestern: „Es gibt bei sowas immer zwei Meinungen und beide haben wahrscheinlich ihre Berechtigung. Unser neuer Vorstand ist der Meinung, dass der Verein mit einer anderen Person und frischem Wind wieder eine neue Startegie ausarbeiten und an alte Erfolge anschließen kann. Ich habe eben meine Strategie und die war ja nicht so unerfolgreich. Ich habe sie auch nicht stur 20 Jahre gleich gelassen sondern habe sie auch in den letzten Jahren den Gegebenheiten angepasst. Aber es ist nun so und das muss man hinnehmen und akzeptieren.“

Das Verhältnis zwischen Finanzchef Roland Daxl (3. von links) und Stefan Reiter war nie das Beste. Foto: SV Ried

Angesprochen auf die fehlende Anpassungsfähigkeit, welche ihm vom Vorstand vorgeworfen wurde, entgegnete er: „Stur bin ich vielleicht schon, aber verändern oder anpassen sind zwei Paar Schuhe. Ich passe mich vielleicht nicht so an, aber beim verändern kommt es auch darauf an, was man verändern soll. Wenn es einen klar definierten Auftrag gibt, dann kann ich was verändern, wenn ich davon überzeugt bin. Ich bin ja auch sportlich der Hauptverantwortliche.“

Nichtsdestotrotz wird Reiter seinem Herzensklub treu bleiben: „Mein Herz wird auch in den nächsten Jahrzehnten der SV Guntamatic Ried gehören. Da zittert man natürlich mit und ich habe auch natürlich gestern das Spiel auf Sky gesehen.“

O-Töne: Sky