4 Punkte Rückstand auf den Tabellenneunten St. Pölten hatte der SV Mattersburg vor dem Start in die Frühjahrsmeisterschaft der Tipico Bundesliga. Eine Woche und zwei Siege später herrscht im Burgenland Euphorie. Nach einem Traumstart ins Frühjahr der Tipico Bundesliga steht der SV Mattersburg nun auf Platz 9 und hat eine breite Brust. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Ein neuer Trainer, „der einen Plan hat“ und ein 2,02-Meter-Hüne, der mit seiner positiv verrückten Art eine ganze Mannschaft mitreißen und motivieren kann.

 

Vastic weg – Baumgartner ante portas

Ein eher untypisches Verhalten legten die Burgenländer in der Winterpause an den Tag. Am 2. Jänner trennten sie sich vom erfolgslosen Trainer Ivica Vastic. Der Ex-Nationalspieler holte mit den Mattersburgern lediglich 3 Siege aus 20 Spielen. Vastic meinte nach dem letzten Spiel der Herbstsaison (0:2 gegen Austria Wien) im „Sky“-Interview: „Das Frühjahr wird hart, wir werden uns gut erholen und vorbereiten.“ Gut erholt und vorbereitet wirkten die Mattersburger zum Start der Frühjahrssaison tatsächlich. Allerdings mit einem neuen Trainer an deren Seite. Ex-Austria-Coach Gerald Baumgartner übernahm den freigewordenen Trainerposten beim SVM.

Abgang: Vastic machte kurz nach Silvester Platz für Baumgartner. Foto: Josef Parak

 

In den vergangenen Transferperioden galten die Burgenländer nicht als das aktivste Team der höchsten Spielklasse. Hier und da einmal ein Ab- oder Zugang, spektakuläre Transfers blieben jedoch aus. Im diesjährigen Wintertransferfenster schlugen die Burgenländer allerdings gleich dreimal zu.

 

The Major is back

Den Transfercoup schlechthin landeten die Burgenländer mit der Verpflichtung von Stefan Maierhofer. Der „Lange“ unterschrieb einen Vertrag bis zum Ende der laufenden Saison, der sich bei Erreichen des Klassenerhalts automatisch verlängert. Selbstbewusst wie man den 34-Jährigen kennt geht er vom Klassenerhalt aus: „Davon bin ich überzeugt. Wenn wir dieses Verhalten weiterhin an den Tag legen, gehe ich davon aus, dass dieser Verein auch im nächsten Jahr in dieser Liga spielen wird.“ Neo-Coach Baumgartner schätzt Maierhofers Persönlichkeit: „Er ist ein Spieler, der uns von seiner Persönlichkeitsstruktur her entscheidend helfen kann. Er ist ein absoluter Winner-Typ, ein absoluter Führungstyp" Wie wichtig der 2,02-Meter-Hüne für die Mattersburger im Frühjahr sein wird, zeigte er bereits in den ersten beiden Spielen gegen Sturm Graz und Wolfsberg.

Erfolgsgarant: Stefan Maierhofer hat einen großen Anteil am Traumstart des SVM. Foto: Red Bull Media

 

Neben Stefan Maierhofer verpflichteten die Burgenländer zwei weitere Spieler. Der pfeilschnelle Flügelspieler David Atanga kam leihweise von Red Bull Salzburg ins Burgenland. Eine Win-win-Situation: Der Ghanaer soll aus Sicht der Salzburger Spielpraxis sammeln, die er bei den Mozartstädtern vermutlich nicht bekommen hätte. Bei den Mattersburgern soll er mit seiner Geschwindigkeit für Gefahr auf den Flügeln sorgen. Des Weiteren holten die Burgenländer den Spanier Cesar Ortiz von Winterkönig SCR Altach. Der 28-Jährige soll die Abwehr, welche im Herbst des Öfteren inferior agiert hat, stabilisieren.

„Ein cooler Typ, der einen Plan hat“

Im 4-2-3-1-System absolvierte der SV Mattersburg die Vorbereitung auf die Frühjahrssaison der Bundesliga. Stefan Maierhofer soll in diesem System natürlich die Solospitze geben und hatte in den ersten beiden Spielen die Nase gegenüber Patrick Bürger vorne. Dies zahlte der Major mit wichtigen Vorlagen und einem Tor zurück. Im ersten Spiel des Frühjahrs leitete er das Goldtor mit einer Kopfballverlängerung ein. Am vergangenen Samstag leistete er den Traumassist zum 1:0 durch Röcher und erzielte das 2:1 selbst – natürlich per Kopf. Dennoch stellt der 34-Jährige die Mannschaft in den Vordergrund und lobt Coach Baumgartner: „Wir können nur als Mannschaft gewinnen. Wir sind eine Einheit. Er ist ein cooler Typ, der einen Plan hat“

Aggressives Pressing als Trumpf

Im Auftaktspiel der Frühjahrsmeisterschaft gegen Sturm Graz zeigten die Burgenländer, dass sie eine zweikampfstarke und fitte Mannschaft sind. Mit aggressiven Pressing ließen sie den Grazern keine Chance im Spielaufbau und zwangen sie zu hohen Bällen oder Fehlpässen. Im Offensivspiel setzen die Mattersburger sowohl auf hohe Bälle Richtung Stefan Maierhofer, die der „Lange“ in die Spitze verlängern soll, als auch auf die schnellen Flügel Atanga und Röcher, die in den ersten zwei Spielen stets für Gefahr in der gegnerischen Hälfte gesorgt haben.

Am kommenden Samstag geht es für die Baumgartner-Elf zum Meister Red Bull Salzburg. Beide Teams sind im Frühjahr noch ohne Punktverlust und versuchen die weiße Weste zu behalten. Man darf also gespannt sein, ob der SV Mattersburg auch beim Spitzenreiter mutig und frech auftreten wird.