Die Verantwortlichen des FK Austria Wien äußerten sich in einer Stellungnahme zu den gestrigen Vorfällen beim 322. Wiener Derby. Schiedsrichter Alexander Harkam musste die Partie in der Schlussphase kurz unterbrechen, weil Fans des SK Rapid mit Feuerzeugen und anderen Gegenständen auf Spieler der Wiener Austria warfen. Die anschließenden Aussagen von den Rapid-Spielern Mario Sonnleitner und Louis Schaub kritiseren Austria-Sportdirektor Franz Wohlfahrt und AG-Vorstand Markus Kraetschmer scharf.

 

Holzhauser weigerte sich nach der Unterbrechung einen Eckball vor dem "Block West" auszuführen. Foto: Josef Parak

"Aussagen von den Rapid-Spielern sind sehr gefährlich"

Rapid-Verteidiger Mario Sonnleitner meinte zu den Vorfällen: "Das ist halt das Derby, da geht es um viel. Es ist keiner verletzt worden, es hat sich keiner weh getan. In Wahrheit ist nichts passiert. Also ist das einmal so. Aber der Schiedsrichter hat sich so entschieden. Wir Spieler müssen uns natürlich unterordnen, aber es war jetzt nicht so krass gefährlich." Louis Schaub fügte hinzu: "Es ist immer das Gleiche. Wenn man es provoziert von den Fans, darf man sich nicht wundern, wenn dann mal ein Feuerzeug fliegt."

Austrias Sportdirektor Franz Wohlfahrt kann die Aussagen von Sonnleitner und Schaub nicht nachvollziehen: "Aussagen wie jene von den Rapid-Spielern sind meines Erachtens sehr gefährlich, denn damit unterstützen sie das Verhalten ihrer Fans und das fördert bei der nächstbesten Szene regelrecht einen Spielabbruch. Wir befinden uns dann in einem Bereich, wo wir uns nicht wundern dürfen, wenn wirklich etwas Schwerwiegendes passiert. Da ist natürlich auch die Bundesliga gefragt. Würde das in einem UEFA-Bewerbsspiel passieren, dann gibt es mit Sicherheit eine Sektor- oder Stadionsperre.“ 

"Holzhauser vom Opfer zum Täter gemacht"

Zudem kritisiert die Austria das Verhalten von Steffen Hofmann gegenüber Raphael Holzhauser: "Man muss sehr vorsichtig sein, denn am Sonntag wurde Raphael Holzhauser vom Opfer zum Täter gemacht und das werden wir nicht akzeptieren", meint AG-Vorstand Markus Kraetschmer. "Das Verhalten von Steffen Hofmann war mit Sicherheit nicht gerade deeskalierend, als er auf dem Feld stehend vor der Rapid-Westtribüne unseren Spieler Raphael Holzhauser wild gestikulierend dazu aufforderte, den Eckball auszuführen. Obwohl er nur ein Ersatzspieler war, betrat er dennoch das Spielfeld. Ein klarer Regelverstoß", heißt es in der Stellungnahme weiter. 

"Mehr als fragwürdig ist auch das Verhalten eines Ordners, der den Ball zwar in Händen hielt, ihn aber nicht für Holzhauser frei gab, stattdessen aber den Spieler verbal aggressiv attackierte und damit nicht seiner eigentlichen Pflicht als Ordner nachging. Auch das ist an den TV-Bildern sehr deutlich zu sehen."