Es war schon ein extrem verrücktes Westderby, das wir am Dienstagabend im Innsbrucker Tivoli-Stadion zu sehen bekommen haben („4:0! Altach fertigt Wacker Innsbruck im Westderby ab!“). In der ersten Halbzeit sorgte Wacker Innsbruck mit einer starken Vorstellung für Hoffnung, dass man sich im harten Kampf um den Klassenerhalt doch noch aufbäumen kann. Zahlreiche Torchancen konnten allerdings - wie schon wenige Tage zuvor gegen Mattersburg - nicht in Zählbares umgemünzt werden. In der zweiten Halbzeit dann ein völlig konträres Bild: Da waren nämlich die Vorarlberger am Drücker und im Gegensatz zu Wacker agierten die Altacher eiskalt vor dem Tor. Innerhalb von 13 Minuten schenkte man den Innsbruckern vier Gegentore ein. 

Foto: Uwe Winter

Grumser: "Jetzt geht es darum, dass wir noch enger zusammenrücken“

Innsbruck-Coach Thomas Grumser zeigte sich nach dem 0:4 dennoch kämpferisch: „Es hilft nichts, wenn wir uns anfangen aufzugeben. Jetzt geht es darum, dass wir noch enger zusammenrücken“, gab der 39-Jährige zu Protokoll. „Natürlich hilft uns in erster Linie ein Erfolgserlebnis, das wissen wir. Ich glaube, dass wir, wenn wir so Auftreten, wie in der ersten Halbzeit, das Glück auch erzwingen können“, ist sich Grumser sicher. Wacker-Akteur Roman Kerschbaum analysierte den Einbruch in den zweiten 45 Minuten wie folgt: „Wir haben nach dem 0:1 komplett die Ordnung verloren, kopflos agiert und geglaubt, wir müssen das innerhalb von zwei Minuten umdrehen – dabei hätten wir noch lang genug Zeit gehabt“, so der 25-Jährige. 

Wacker-Sportchef Hörtnagl glaubt an Turnaround mit Grumser

Die Frühjahrsbilanz des FC Wacker ist katastrophal: In neun Ligapartien kassierten die Tiroler acht Niederlagen. Der Trainerwechsel zeigte bis dato - zumindest bei den Ergebnissen - keine Wirkung. Von den sieben Spielen unter Neo-Trainer Thomas Grumser gingen sechs verloren. Von Wacker-Sportchef Alfred Hörtnagl gibt es trotz der Misere Rückendeckung: „Wir haben Thomas Grumser das Vertrauen gegeben, weil er im Klub in den letzten Jahren eine sehr gute Arbeit gemacht hat. Wir werden versuchen weiter zu beißen und näher zusammenzurücken. Und dann müssen wir versuchen, das Glück auf unsere Seite zu ziehen – und das kann man nur, wenn man Biss, Wille, Leidenschaft zeigt und wenn mein als Einheit auftritt. Genau das werden wir weiterhin versuchen“, erklärte Hörtnagl im Interview mit Sky.

Ein voreiliger Trainerwechsel kommt jedenfalls nicht in Frage: „Wir machen jetzt eines sicher nicht: Dass wir total die Ruhe verlieren und die Nerven wegschmeißen“, so Hörtnagl.

Österreichische Bundesliga Spielplan