Wie lange halten die beiden Überraschungsteams der tipico Bundesliga mit den Spitzenklubs mit? Das war eine der großen Fragen vor Beginn der Frühjahrsmeisterschaft, und es gibt bereits eine erste Antwort. Während der Wolfsberger AC mittlerweile aus den Europacup-Rängen gefallen ist, mischt der SCR Altach immer noch ganz oben mit. Punktegleich mit Rapid Wien liegt der Aufsteiger auf Platz drei, bereits sechs Punkte vor einem Nicht-Europacup-Platz. Am Wochenende gelang mit dem Sieg bei Red Bull Salzburg die nächste Sensation. Mitverantwortlich für den starken Start ins Frühjahr ist Tormann Andreas Lukse.

In der Bundesliga hatten den 27-Jährigen nicht mehr viele auf dem Radar. Lukse hatte zulange mehr durch Eskapaden beim Fortgehen als durch starke Leistungen für seine Klubs auf sich aufmerksam gemacht. Dabei galt der Wiener als eines der größten Torhütertalente des Landes. Mit dem U-20-Nationalteam war er 2007 bei der WM in Kanada und kam in zwei Partien zum Einsatz. Es war sein bisheriger Karrierehöhepunkt mit dem Nationalteam. Bei seinem Stammverein Rapid absolvierte er 2008 als Ersatzmann sogar neun Bundesliga-Spiele und wurde dann verliehen.

Lukse nutzte seine vielleicht letzte Chance

Bei Sturm Graz setzte er sich ebensowenig durch wie bei der Vienna in der Ersten Liga. Rapid konnte er so nicht überzeugen, der Vertrag lief aus, Lukse stand ohne Verein da. Für den Tormann ein Schlüsselerlebnis, wie er im Gespräch mit Ligaportal erzählt: "Ich war vereinslos. Da dürfte es dann Klick gemacht haben bei mir. Seitdem geht es stetig bergauf." Nach drei Monaten fand er in Vorarlberg einen Verein, den inzwischen im Unterhaus neu gestarteten damaligen Erste-Liga-Klub FC Lustenau. Der damalige Trainer dort: Damir Canadi, heute Lukses Coach in Altach. In Lustenau bekam er vom ersten Tag an Spielpraxis und im Jänner 2013 wechselte er vom FC Lustenau, der bereits finanzielle Probleme hatte, nach Kapfenberg.

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Andreas Lukse (rechts) bringt die Bundesliga-Stürmer zur Zeit zur Verzweiflung.

Canadi holt Lukse zum zweiten Mal

Auch dort erkämpfte er sich wieder die Position als Nummer Eins, und nach eineinhalb Jahren wurde Canadi wieder auf Lukse aufmerksam und holte ihn nach dem Bundesliga-Aufstieg nach Altach. Nach einem halben Jahr als Nummer Zwei hinter Martin Kobras ist er nun erstmals in der Bundesliga die Nummer Eins. "Es fühlt sich super an. Ich habe mich durch die Erste Liga gekämpft. Darauf habe ich vier Jahre lang hingearbeitet, ", sagt Lukse. "Ich möchte meine Form weiter so konservieren." Auch beim Sieg in Salzburg zeigte Lukse eine starke Leistung. Erst am Mittwoch hatte er bei der Niederlage bei Rapid einen Elfmeter gehalten. Im Hinblick darauf, was mit Altach in dieser Saison noch möglich ist, hält Lukse den Ball flach. "Nach der Niederlage bei Rapid hat keiner von der Europa League geredet, jetzt brauchen wir auch nach dem Sieg in Salzburg nicht davon zu reden. Wenn wir immer so spielen wie in Salzburg, wird es für ganz vorne reichen", sagt er.

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Foto: GEPA Pictures/Red Bull