Länderspielpause! Nächsten Montag tritt unser Nationalteam in der WM Qualifikation gegen Georgien an (18Uhr). Somit bekommen wir am kommenden Wochenende leider keine Spiele der tipico Bundesliga zu sehen. Die Pause bietet sich allerdings für ein Zwischenfazit an, denn es wurde bereits ein sechstel der Meisterschaft absolviert. Einige Teams haben uns sehr überrascht, andere eher enttäuscht. Doch eines kann man jetzt schon vorhersagen: Der Kampf um den Titel wird sich nicht nur zwischen Salzburg und Rapid entscheiden.

 

Platz 1: Sturm Graz (15 Punkte)

 “Mit den Grazern muss man immer rechnen.“ oder “Auch Sturm wird vorne mitmischen.“ Diese Aussagen hörte man des Öfteren in den letzten Jahren. Allerdings gurkten die Grazer in den vergangenen Spielzeiten eher im Mittelfeld herum und schafften es nicht einmal in die Europa League-Qualifikation. Heuer ist alles anders. Franco Foda scheint die richtige Mischung gefunden zu haben und konnte mit Sturm fünf von sechs Partien gewinnen. Des Weiteren haben sich die Grazer personell sehr gut verstärkt. Mit Uros Matic, Deni Alar, Christian Schulz, Stefan Hierländer und Philipp Huspek holte man Spieler, die von der ersten Begegnung (3:1-Heimsieg gegen Salzburg) an sofort ihre Leistung abrufen konnten und für die Mannschaft im Moment unersetzlich sind.

Prognose: Sturm Graz wird bis zum Ende der Meisterschaft ganz oben mitspielen und um den Titel kämpfen. Man muss abwarten, wie Rapid, Salzburg und Austria nach den Europacuppartien in der Liga spielen werden.

Grazer-Jubel: Deni Alar spielte bisher befreit auf.

Platz 2: SCR Altach (12 Punkte)

Die Altacher sind definitiv das Überraschungsteam der ersten sechs Runden. Die Elf von Damir Canadi konnte die ersten vier Spiele dieser Saison gewinnen, verlor die letzten zwei Partien allerdings, trotz starker Leistung, gegen Austria und Sturm. Besonders aufgefallen sind in den ersten Runden die zwei Neuzugänge Nikola Dovedan und Dimitri Oberlin, die perfekt miteinander harmonieren. Gut ersichtlich war dies in der Auswärtspartie gegen die Admira, welche die Altacher mit 2:1 für sich entschieden. Beide Vorarlberger-Tore entstanden durch ein Tor von Oberlin und dem Assist von Dovedan. Die Kicker aus dem Ländle sind auch die Blitzstarter der Liga, denn sie erzielten bereits fünfmal ein Tor in den ersten fünf Minuten der ersten oder zweiten Spielhälfte.

Prognose: Sollten die Europacupstarter in der Liga patzen, werden die Altacher zur Stelle sein und dann ist für die Vorarlberger ein Europa League Qualifikationsplatz absolut möglich.

Platz 3: SK Rapid Wien (11 Punkte)

Der Rekordmeister musste die schmerzhaften Abgänge von Florian Kainz, Thanos Petsos (beide zu Bremen) und Stefan Stangl (RB Salzburg) kompensieren. Und noch nie haben die Wiener für Neuzugänge so viel Geld in die Hand genommen wie bisher ( ca. 6 Millionen ). Man holte mit Traustason, Mocinic, Schösswendter und Joelinton vier Spieler die in der Startelf von Trainer Mike Büskens wichtige Rollen übernehmen und bereits beweisen konnten, dass sie ihr Geld wert sind. Bisher mussten die Rapidler in der Meisterschaft im neuen Allianz Stadion kein Gegentor hinnehmen ( 5:0, 4:0, 0:0 ), allerdings zeigte man auswärts, wie in den vergangenen Jahren, gegen Altach und Wolfsberg schlechte Leistungen ( 0:1, 1:1 aus der Sicht von Rapid ). Nichts desto trotz qualifizierten sich die Grün-Weißen zum sechsten Mal für die Europa League-Gruppenphase.

Prognose: Wenn die Grün-Weißen Meister werden wollen, müssen sie sich in den Auswärtspartien gegen die vermeintlich kleinen Teams der Liga deutlich steigern und Siege einfahren. Zuhause werden sie den Titel sicher nicht verspielen.

Louis Schaub traf bereits viermal für die Grün-Weißen

Platz 4: Red Bull Salzburg (11 Punkte)

Keita, Bernardo, Oberlin, Djuricin, Damari, Schmitz.. Die Liste der Abgänge bei Red Bull Salzburg ist lang. Die roten Bullen mussten sich also einmal mehr komplett neu aufstellen und holten mit Dabbur, Gulbrandsen, Rzatkowski, Stangl und Wanderson namhafte Spieler. Allerdings suchen einige Neuzugänge noch ihre Topform, denn lediglich Wanderson konnte mit seiner Dribbelstärke und seinem schnellen Antritt sofort überzeugen. Der Saisonstart der Mozartstädter war wie in der Vorsaison sehr verhalten. Nach einer Niederlage in Graz, spielte man zuhause nur Unentschieden gegen Wolfsberg. Mit drei Siegen in Folge rehabilitierten sich die roten Bullen und stehen nun auf Platz vier. International sind die Salzburger in der Europa League vertreten, da man zum bereits neunten Mal die Qualifikation zur Champions League nicht schaffte (1:1, 1:2 gegen Zagreb)

Prognose: Die Salzburger haben weiterhin die größte Qualität im Kader und müssen fast Meister werden. Allerdings werden sie es heuer sehr schwer haben gegen Rapid, Austria und Sturm.

Platz 5: Austria Wien (10 Punkte)

Die Austria steht in der Europa League-Gruppenphase! Nach zwei Jahren ohne Europacup ist die Austria nun wieder mit von der Partie. Gegner in der Gruppenphase sind Pilsen, AS Rom und Giurgiu. In der Meisterschaft konnten die Veilchen in den ersten zwei Runden zwei Siege einfahren und waren vor dem Derby gegen Rapid Tabellenführer. Doch gegen den Erzrivalen aus Hütteldorf schlitterte man in ein Debakel und musste sich 1:4 im eigenen Stadion geschlagen geben. Eine Woche später verlor man gegen starke Grazer 1:3. Es folgte ein Heimsieg gegen Altach und ein Remis in Ried. Von der Spielanlage hat sich bei der Austria wenig verändert. Sie versuchen kontrolliert von hinten herauszuspielen und die schnellen Stürmer (Kayode, Pires, Venuto) mit hohen Bällen in Szene zu setzen. Ein wichtiger Faktor ist auch Raphael Holzhauser, der für die langen Bälle und den Spielaufbau zuständig ist.

Prognose: Man muss abwarten wie die Austria mit der Doppelbelastung zurecht kommen wird. Ein Europacupplatz muss für die Austria allerdings drin sein.

Platz 6: Wolfsberger AC (8 Punkte)

Die Kärntner bedienten sich im Sommer vor allem beim SK Sturm, denn mit Offenbacher, Klem und Rosenberger übersiedelten gleich drei Spieler über die Pack nach Wolfsberg. Des Weiteren holten die Kärntner Philipp Prosenik auf Leihbasis aus Wien Hütteldorf. In den ersten zwei Spielen dieser Saison holte man lediglich einen Punkt, konnte das erste Heimspiel der Saison gegen Ried allerdings gewinnen. Nach einer weiteren Niederlage in Mattersburg, kam Lieblingsgegner Rapid in die Lavanttal Arena und man holte, dank des Ausgleichstreffers von Rapid-Leihgabe Prosenik, einen Punkt. Am vergangenen Spieltag gelang dem WAC ein fulminanter 5:0-Sieg gegen inferiore Admiraner.

Prognose: Die Wolfsberger müssen ihre Heimspiele weiterhin so souverän austragen wie bisher und hoffen, dass man auswärts auch punktet. Ein Mittelfeldplatz scheint am Ende realistisch.

Platz 7: Admira Wacker (6 Punkte)

Die Admira musste im Sommer einige Stammspieler, darunter Schösswendter, Malicsek, Siebenhandel und Zulj abgeben. Verstärkt haben sich die Niederösterreicher mit Cabrera, Roguljic und Strauss. In der ersten Runde konnte die Admira einen eher glücklichen Sieg gegen überlegene Mattersburger einfahren. Bereits in dieser Partie bemerkte man das Fehlen der abgewanderten Stammspieler. In weiterer Folge kassierten die Südstädter drei bittere Niederlagen. Die bitterste in Hütteldorf gegen Rapid (0:4). Man rehabilitierte sich zwar mit einem weiteren glücklichen Heimsieg gegen Ried, durch ein Last-Minute-Tor von Grozurek. Am vergangenen Spieltag musste die Admira eine 0:5-Klatsche in Wolfsberg einstecken. Es war die bislang schlechteste Saisonleistung der Admira.

Prognose: Die Admira wird nicht an die grandiose vergangene Saison anschließen können und heuer eher im hinteren Bereich zu finden sein. Die Leistung in Wolfsberg war eines Absteigers allerdings würdig.

Die Admira kassierte insgesamt 13 Gegentore (die meisten).

Platz 8: SV Mattersburg (4 Punkte)

Transferkönige waren die Burgenländer wie immer nicht. Man holte lediglich Seidl aus Wolfsberg und Lovric von den Stuttgarter Amateuren. Abgegeben hat man Taschner, Prietl und Klemen. Man vertraute also jenem Personal, welches in der letzten Saison nicht wirklich glänzte, vor allem in den letzten Spielen der vergangenen Saison. Deshalb scheint der Saisonstart mit drei Niederlagen in Serie nicht wirklich verwunderlich. Erwähnt werden muss, dass die Mattersburger in keinem dieser drei Spiele die klar schlechtere Mannschaft waren und oft an der Chancenverwertung scheiterten. Erst am vierten Spieltag gelang den Burgenländern ein verdienter Heimsieg gegen den Wolfsberger AC. In Salzburg spielte man brav mit, trotzdem verlor man mit 1:3. Und am vergangenen Spieltag scheiterte man definitiv an der miserablen Chancenverwertung gegen St. Pölten (1:1).

Prognose: Spielerisch sind die Burgenländer gut. Sie erarbeiten sich viele Chancen, vergeben diese leider nur. Wenn sie an der Chancenverwertung arbeiten sollten sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben.

Platz 9: SKN St. Pölten (4 Punkte)

In den vergangenen Saisonen spielten die Aufsteiger meistens um die Europacupplätze mit. In dieser Saison ist dies derzeit nicht der Fall, denn die St. Pöltner stehen nach sechs Spieltagen nur auf Rang neun. Der schmerzhafte Abgang vom besten Spieler der letzten Saison Cheikhou Dieng wurde gut kompensiert, denn mit Schütz, Drazan und Lumu kamen drei schnelle Flügelspieler zum SKN. Weiters holte man Angreifer Luckassen und Innenverteidiger Heerings aus den Niederlanden. Doch der Saisonstart ging völlig in die Hose. Im ersten Spiel gegen die Austria (1:2) leistete sich Goalie Riegler in der Nachspielzeit einen furchtbaren Fehler der zum entscheidenden Gegentor führte. Am zweiten Spieltag folgte ein Last-Minute-Sieg im Derby gegen die Admira und anschließend drei Niederlagen in Serie. Am vergangenen Spieltag nahm man einen glücklichen Punkt aus Mattersburg mit. Die St. Pöltner müssen sich vor allem in der Defensive verbessern, denn bis jetzt erhielten sie 12 Gegentore (zweitmeisten in der Bundesliga nach Admira).

Prognose: Für den Aufsteiger könnte es in der kommenden Saison durchaus wieder in die Sky Go Erste Liga runtergehen, sofern sie in der Defensive weiterhin so unsicher stehen.

Platz 10: SV Guntamatic Ried (4 Punkte)

Für die Innviertler hätte die Saison nicht schlechter beginnen können, als mit einem Auswärtsspiel bei Angstgegner Rapid. Die Oberösterreicher waren in der Defensive nicht vorhanden. Zwei Kopfballtore von 1,77 Meter-Mann Schaub sprechen für sich. In der zweiten Runde fügten die Rieder den starken Grazern die erste Niederlage bisher zu (1:0). Die folgenden drei Bundesligaspiele verloren die Rieder allesamt zu null. In diesen 270 Minuten schossen die Rieder nur fünfmal auf das gegnerische Tor. Am vergangenen Spieltag gegen die Austria zeigten die Rieder in der ersten Halbzeit in der Offensive wieder nichts. Erst in der zweiten Halbzeit gelang Honsak der Ausgleichstreffer. Der Abgang von Petar Filipovic zur Austria aus Wien wurde von Özdemir kompensiert. Weiters holte man Chessa, Marcos, Zulj und Egho.

Prognose: Die Rieder müssen sich in der Offensive extrem steigern. Sie müssen kreativer und flexibler spielen, dann werden sie sich auch Torchancen herausspielen können. In dieser Saison wird es allerdings sehr schwer die Klasse zu halten.

Die Rieder stolperten schon des Öfteren in dieser Saison