Im Schlager der Runde in der tipico Bundesliga holte sich Rapid Wien im direkten Duell die Tabellenführung von Admira Wacker zurück. In unserer Spieltagsanalyse erklärt Ligaportal-Experte Helge Payer Rapids Schlüssel zum Erfolg, warum die Admira der Tabellenführung nicht gewachsen war und gibt eine Einschätzung zu Rapids neuem Stürmer Matej Jelic ab. Hier ist Helge Payers Analyse des Topspiels von Runde 9: (Jetzt Trainingslager buchen)

Die Taktik der Admira war in diesem Spiel ganz klar: Sie wollten solange wie möglich kein Tor bekommen. Sie sind in der Defensive sehr dicht gestanden und haben Rapid das Spiel überlassen. Das hatte den einfachen Grund, dass Rapid am Donnerstag in der Europa League gespielt hat, was für die Grün-Weißen sehr anstrengend war. Die Admira wollte Rapid müde machen. Sie haben probiert, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und laufen zu lassen. Phasenweise hat das ganz gut ausgesehen.

Rapid trifft zum richtigen Zeitpunkt

Rapid hat dann in der Phase, in der die Admira in ihr Spiel gefunden hat, das erste Tor gemacht. Das hat die Taktik der Admira über den Haufen geworfen. Wenn die Admira das bis zur 60. oder 70. Minute durchgehalten hätte, hätte ich ihnen in diesem Spiel etwas zugetraut. Nach der Halbzeit war es für 10, 15 Minuten ein Spiel ohne Mittelfeldgeplänkel nach dem Motto: Angriff – Gegenangriff – Angriff – Gegenangriff. Es waren immer viele Spieler im jeweiligen Angriffsdrittel, es gab einige sechs gegen fünf Aktionen, im Mittelfeld waren kaum Spieler. In dieser Phase hatte die Admira sehr gute Chancen und war dem 1:1 näher als Rapid dem 2:0. Das Spiel stand an der Kippe. Jan Novota hat in dieser Phase das zu Null gerettet und wurde so zu einem der Väter des Sieges.

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Rapid hat dann wieder aus einem Eckball getroffen. Sie haben durch zwei Standardsituationen das Spiel entschieden. Rapid hat in dieser Saison schon sehr oft aus Standardsituationen getroffen, da sind sie die beste Mannschaft der Liga. Ein Extra-Lob hat sich auch Steffen Hofmann verdient: Sein Laufpensum war sehr stark. Er ist mit 35 Jahren schon in der Europa League gegen Villarreal sehr viel gelaufen und in der Meisterschaft drei Tage später wieder. Hofmann erlebt gerade seinen x-ten Frühling.

Mit Jelic bekam Rapid einen spielerischen Stürmer

 

Noch ein Wort zu Rapids neuem Stümer Matej Jelic: Er ist ein spielerischer Stürmer und lässt sich sehr gerne anspielen. Er kann den Ball sehr gut abdecken und für nachrückende Spieler den Konter einleiten. Mit dem Rücken zum Tor und Gegner behauptet er den Ball gut und legt für nachrückende Stürmer ab. Jelic arbeitet defensiv sehr viel und presst die Verteidigung an. Dabei hat die Abstimmung teilweise noch überhaupt nicht funktioniert. Das ist nach der kurzen Zeit, die er beim Verein ist, aber auch logisch.

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Der Admira fehlten Schößwendter und die Erfahrung

Zur Admira: Ohne Kapitän Christoph Schößwendter als Turm in der Schlacht haben ein paar Prozent gefehlt. Dazu ist es nicht so einfach, wenn man in der Tabelle ganz oben steht, das auch zu verteidigen. Die Tabellenführung muss man mental verarbeiten können. Die Mischung aus diesen Fakten war es, dass sie am Sonntag nicht gewonnen haben. Dazu darf man nicht vergessen, dass die Admira bisher in dieser Saison fast alle ihre Torchancen verwertet hat. Das war in diesem Spiel nicht so.

"no balls, no games" – Euer Helge

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Fotos: GEPA Pictures/Wien Energie