Jede noch so imposante Siegesserie geht einmal zu Ende. In der österreichischen Fußballbundesliga sind am vergangenen Wochenende gleich zwei Serien gerissen: Red Bull Salzburg und der Wolfsberger AC mussten nach sechs Siegen in Folge die erste Niederlage hinnehmen. Salzburg verlor mit 2:3 gegen Sturm Graz, Wolfsberg mit 0:1 gegen Wiener Neustadt. Eine Negativserie wurde aber fortgesetzt:  Der Wiener Austria gelang auch im siebten Anlauf kein Sieg in der tipico Bundesliga. Ligaportal-Experte Helge Payer analysiert die fünf Partien des vergangenen Spieltages.
„No balll, no games“- Euer Helge.

 

FC Red Bull Salzburg - SK Sturm Graz 2:3

red-bull-salzburgsturm-grazHelge Payer: "In der Anfangsphase war Salzburg defensiv sehr unsicher und auch in den Zweikämpfen schlecht. Auch offensiv tat sich im Spiel der Salzburger vorerst wenig. Bei Salzburg fehlt mir manchmal der Plan B. Wenn das Gegenpressing nicht funktioniert oder eine Mannschaft nur mit hohen Bällen spielt wirken sie ideenlos. Natürlich waren die Salzburger auch mental angeschlagen, weil sie sich nicht für die Champions League qualifiziert haben. Viele Spieler verfolgen dieses Ziel ja seit mehreren Jahren."

 

FC Admira Wacker - FK Austria Wien 2:1

admira-wackeraustria-wienHelge Payer: Bei der Austria fehlt mir auf, dass sie sich immer extrem viel vornimmt. Wenn aber eine kleinste Kleinigkeit nicht passt, ist die Mannschaft so stark verunsichert, dass sie immer wieder einbricht. Es gibt bei der Austria derzeit niemanden, der seine Mitspieler pusht. Alle reden die Leistungen schön und sagen, dass es nur eine Resultatskrise gibt. Damit wird man aber nicht aus der Krise kommen. Die Spieler brauchen Reibung und Energie."

 

 

RZ Pellets WAC - SC Wiener Neustadt 0:1

wolfsberger-acsc-wiener-neustadtHelge Payer: "Ich habe schon in der vergangenen Runde gegen Sturm Graz eine Niederlage prophezeit, Wolfsberg hat sich damals aber noch herausgewunden durch einen abgefälschten Schuss und etwas Spielglück. Sie waren aber nicht mehr so gut, wie in den Spielen zuvor. Ich hätte nicht geglaubt, dass Wiener Neustadt gut genug ist, um die Wolfsberger zu besiegen. Die Mannschaft hat durch den Sieg gegen die Admira aber sehr viel Selbstvertrauen getankt."

 

 

SCR Altach - SV Josko Ried 2:2

altach scrasv-riedHelge Payer: "Altach bekommt zurzeit zu viele Tore. Die Philosophie von Oliver Glasner, das frühe Gegenpressing und schnelle Umschalten also, funktioniert phasenweise ganz gut. Aber eben nur phasenweise. Ich glaube, dass Ried in dieser Saison immer stärker werden wird, wenn sich die Mannschaft eingespielt hat. Das Hauptproblem liegt auch darin, dass Ried derzeit zwar viel im Ballbesitz ist, sich aber nicht so viele Chancen herausarbeitet."

 

 

SK Rapid Wien  -SV Scholz Grödig 2:0

rapid-wiensv-groedigHelge Payer: "In den letzten elf Spielen gab es für Grödig fünf Siege, vier Unentschieden und zwei Niederlagen – eigentlich ein guter Lauf. Aber Rapid hat sehr gut gespielt und Grödig in den ersten 35 Minuten überhaupt nicht ins Spiel kommen lassen. Grödigs Strategie nur auf Konter über Reyna zu setzen war zu durchsichtig und nicht effizient genug. Mario Sonnleitner ist ein sehr schneller Verteidiger und hatte Reyna gut im Griff. Damit hat Rapid den Grödigern ihre gefährlichste Waffe genommen."