Beim UNIQA ÖFB-Cup kam es im Halbfinale zum mit großer Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des SV Mattersburg mit dem „Team der Stunde“, dem FC Red Bull Salzburg. Und dabei war die Begegnung vorerst von Vorsicht geprägt bzw. ging man in der ersten Spielhälfte doch entsprechend schaumgebremst ans Werk. Nach Wiederbeginn entwickelte sich die Angelegenheit aber zu einem echten Cupkrimi. So gab es neben zwei Aluminiumtreffern auch die eine oder andere sehr streitbare Situation. Vor allem der Ball den RB-Keeper Stankovic in der 71. Minute wohl hinter der Torlinie parierte, sorgte für sehr viel Gesprächsstoff. In der 83. Minute hatte dann Prevljak die Gelegenheit das Spiel für seine Farben auf Eis zu legen. Er scheiterte mit dem Elfmeter aber am Salzburger Schlussmann. Auch in der Nachspielzeit waren die Burgenländer dann sehr aktiv. Zu einem Treffer sollte es dann aber nicht reichen. Die markierten dann die Salzburger im Penaltyschießen, dass man dann souverän über die Bühne brachte.

 

Die erste Hälfte geht chancenarm über die Bühne

Die „Bullen“ die sich nun im Euroleague-Halbfinale erneut mit Olympique Marseille messen, streben den fünften Double-Erfolg in Serie an. Die Salzburger sind über Deutschlandsberg, Bruck/Leitha, Bad Gleichenberg und Klagenfurt unter die letzten vier verbleibenden Teams gekommen. Mattersburg schaffte es gegen Pinzgau, Parndorf, Oedt und Hartberg so weit zu kommen. Die Burgenländer geben dann vom Start weg zu verstehen, dass man an diesem Frühsommerabend bereit ist, dem Favoriten das Leben so schwer wie möglich zu gestalten. Der erste Torabschluss geht dann auf die Kappe der Gäste, Takumi Minamino verfehlt dabei in der 9. Minute aber sein Ziel. Nur zwei Minuten später bedient Xaver Schlager seinen Kollegen Fredrik Gubrandsen, der aber aus bester Position das Leder über das Gästetor befördert. Im Gegenstoß kommt es dann zum ersten Torschuss der Mattersburger durch Florian Hart, der Keeper Cican Stankovic aber vor keine Probleme stellt. In weiterer Folge sind dann die "Bullen" ganz klar und unmissverständlich der Chef im Ring. Aber mit dem Kreieren von Torgelegenheiten hat man dann augenscheinlich doch Probleme. So kommt es dann auch, dass die Baumgartner-Truppe nach einer gespielten halbe Stunde besser in die Partie findet. Wiederum ist es dann Florian Hart, der mit einem platzierten Schuss für entsprechend Aufsehen sorgt. Die letzten 15 Minuten im ersten Durchgang verlaufen dann soweit ausgeglichen. Demnach kommt der torlose Halbzeitstand, Minamino stellt Torhüter Kuster in der 45. Minute noch einmal auf den Prüfstand, dann auch nicht wirklich überraschend.

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Der Mattersburger Florian Hart fand in der ersten Hälfte zwei Möglichkeiten vor. Takumi Minamino sorgte immer wieder für entsprechende Unruhe im Strafraum des Gastgebers.

 

Jetzt ist doch ordentlich Pfeffer in der Begegnung

In den zweiten 45 Minuten war die Hoffnung dann doch groß, dass es nun zu mehr prickelnden Torraumszenen kommt. Denn mit diesen war man im ersten Abschnitt beiderseits doch sehr sparsam umgegangen. Aber auch nach dem Seitenwechsel finden die Salzburger dann vorerst keine brauchbaren Lösungen, um die organisierte Mattersburger Defensivabteilung entsprechend in Verlegenheit zu bringen. Die Matchuhr zeigt dann die 60. Minute an, da wird es Xaver Schlager zu bunt, der aus 22 Metern Distanz mit seinem Schuss aber nur den Torpfosten trifft. Was die Burgenländer aber nicht wirklich in ihren Grundfesten erschüttern sollte bzw. präsentiert sich der Gastgeber nicht nur in physischer sondern auch in mentaler Hinsicht in einer starken Verfassung. Was dann aber auch nötig ist, um den "Eurofightern" auch das Wasser reichen zu können. Dann die Minute 71: Der kurz zuvor eingewechselte Manuel Seidl bringt den Eckball zur Mitte - Jano ist mit dem Kopf zur Stelle - Torhüter Stankovic fischt den Ball wohl schon hinter der Torlinie heraus. Dann ist es Kapitän Nedejko Malic, der das Leder aus kurzer Distanz an die Torstange befördert. Wahnsinns-Szenen - RB Salbzburg übersteht das aber unbeschadet. Und jetzt wittert Mattersburg richtig Morgenluft. Die Rose-Truppe hat nun in der Schlussphase alle Hände voll zu tun, das Spiel wieder unter Kontrolle zu bringen. 83. Minute: Nach einem soweit harmlosen Zweikampf zwischen Berisha und Höller zeigt Schiri Manuel Schüttengruber auf den Elferpunkt - so etwas nennt man dann wohl Kompensierung. Smail Prevljak läuft an, scheitert aber an Cican Stankovic im RB-Gehäuse. 88. Minute: Andreas Gruber, gerade Mal 16 Minuten im Spiel der Hausherren, marschiert auf und davon. Er macht auch alles richtig, nur beim Abschluss hapert es dann gewaltig. Spielstand nach 90 gespielten Minuten: 0:0 - es geht in die Verlängerung.

Die Heimischen mit den besseren Momenten

Wer der beiden Teams hat nun noch die nötigen Pfeile im Köcher, um in der Overtime noch zuschlagen zu können. Aber beide Mannschaften agieren bereits etwas auf Sparflamme, demnach halten sich die großen Aufreger dann auch vorerst in Grenzen. 98. Minute: Nach einem Seidl-Corner köpfelt Malic das Spielgerät in Richtung Salzburg-Tor. Stankovic mit Problemen, aber er klärt in Bedrängnis. Dann zeigt sich der Unparteiische bei einem Novak-Handspiel im Strafraum von der gnädigen Seite. In den letzten 15 Minuten sind die Gäste dann bemüht, doch noch ein Schäuferl nachzulegen bzw. sich das Elfmeterschießen nach Möglichkeit zu ersparen. Aber die Mattersburger Abwehrmauer hält nach wie vor dicht bzw. will man sich nun nicht mehr um die Früchte der unentwegten Abwehr bringen. 116. Minute: Manuel Seidl hat die Entscheidung am Fuß, in letzter Instanz trifft er dann das Gästetor aber nicht. Spielendstand nach 120 Minuten: 0:0 - ein Elferschießen muss den ersten Cup-Finalisten ermitteln.

Elfmeterschießen:

Valon Berisha - 0:1

Alois Höller - Stankovic hält

Andre Ramalho - 0:2

Nedejko Malic - über das Tor

Stefan Lainer - 0:3

Manuel Seidl - Stankovic hält

 

Das Finale geht nun am 9. Mai in Klagenfurt über die Bühne. Red Bull Salzburg trifft dabei auf den SK Sturm Graz.

 

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Smail Prevljak versemmelte in der 83. Minute einen Elfmeter für Mattersburg. Xaver Schlager zählte einmal mehr zu den stärksten Akteuren in den Reihen der Salzburger.

 

SV MATTERSBURG - FC RB SALZBURG 0:3 i.E., 0:0 n.V.

Pappelstadion, 4.800 Zuseher, SR: Manuel Schüttengruber (OÖ)

SV Mattersburg: Kuster, Malic, Höller, Jano, Hart (72. Gruber), Prevljak, Renner (95. Lercher), Perlak (62. Seidl), Novak, Okugawa (114. Maierhofer), Mahrer

FC RB Salzburg: Stankovic, Haidara (30. Mwepu), Caleta-Car (95. Pogracic), Wolf (76. Dabbur), Berisha, Ramalho, Ulmer (104. Farkas), Minamino, Gulbrandsen, Lainer, Schlager

gelbe Karten: Höller, Renner, Novak bzw. Haidara, Berisha

Stimme zum Spiel:

Marco Rose, Trainer RB Salzburg:

"Das war ein sehr intensives Spiel für uns, bei dem entsprechend mitgefiebert wurde. Natürlich sind wir überglücklich, dass das dann noch geklappt hat. Da wurde dann auch das nötige Glück dafür benötigt. Aber wir sind alle sehr happy über den Finaleinzug."

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Bilder: RB Salzburg Gepa-pictures

 

Robert Tafeit