Fünf Heimspiele, fünf Niederlagen: Diese katastrophale Bilanz hat der Cashpoint SCR Altach seit wenigen Minuten zu Buche stehen. Die Vorarlberger kassierten in der 8. Runde der Tipico Bundesliga eine empfindliche 0:1-Heimpleite gegen den RZ Pellets WAC. Das sehenswerte Goldtor erzielte Michael Liendl in der 27. Minute. Die Altacher enttäuschten auf allen Linien, konnten die Kärntner nie wirklich gefährden und schlittern immer tiefer in die Krise. Der WAC hingegen untermauerte seinen Status als Geheimfavorit auf einen Platz in der Meistergruppe und festigte den Platz in der oberen Hälfte der Tabelle.  

 

Grabherr nimmt Änderungen vor - WAC muss auf Orgill verzichten

Altach-Coach Werner Grabherr hatte bereits bei der gestrigen Pressekonferenz angekündigt, dass die schwache Darbietung in der Vorwoche gegen Hartberg Konsequenzen für die Aufstellung nach sich ziehen werde. Der jüngste Bundesliga-Coach stellte auf ein 4-4-2 um und nahm gegenüber der Vorwoche drei Umstellungen vor. Boris Prokopic, der heute nicht einmal im Kader stand, wurde durch Jan Zwischenbrugger ersetzt. Außerdem rotierten Schreiner und Fischer für Karic und Gebauer (beide Bank) in die Startelf der Vorarlberger. 

Sein Gegenüber Christian Ilzer musste im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen Innsbruck notgedrungen eine Änderung vornehmen. Wolfsbergs Sprintrakete Dever Orgill reiste wegen eines Reizergusses im Knie nicht mit nach Altach. An seiner Stelle spielte Sasa Jovanovic an vorderster Front mit Marc-Andre Schmerböck. 

Liendl bringt WAC mit Traumtor in Führung 

„Unter der Woche hat die Mannschaft sicher eine andere Ansprache kennengelernt“, verkündete Werner Grabherr. Große Veränderungen im Spiel der Altacher konnte man aber nicht warnehmen. Ganz im Gegenteil. In der Offensive kam von den Hausherren viel zu wenig. Lediglich nach Standardsituationen konnte man halbwegs für Gefahr sorgen: Bei einer Hereingabe von Schreiner stieg Zech am höchsten, sein Kopfball zischte aber knapp über die Latte (9.). 

Die Gäste aus Kärnten präsentierten sich wie bereits in den vergangenen Partien kampf- und spielstark mit guten Ideen im Offensivspiel. Hinzu kam das perfekte Umschaltspiel der Kärntner: Nach einem Einwurf der Altacher ging es schnell. Liendl passte zu Novak, der leitete die Kugel weiter auf Jovanovic, der auf der rechten Seite viel Zeit und Platz zum Flanken hatte. Luckeneders überhastete Rettungstat landete genau vor den Füßen von Liendl, der aus gut 25 Metern Maß nahm und das Spielgerät unnachahmlich ins linke Eck zirkelte - 0:1 (27.). Die Führung der Gäste war bis zum Pausenpfiff nie wirklich in Gefahr. Lediglich bei einem Schuss von Gubari musste Kofler erstmals rettend eingreifen (36.). Folgerichtig ging es mit einem 0:1 in die Pause. 

Altach auch nach Wiederbeginn zu harmlos

Sollte es eine wütende Kabinenansprache von Altach-Trainer Werner Grabherr gegeben haben, dann zeigte diese kaum Wirkung. Von den Gastgebern kam auch im zweiten Spielabschnitt zu wenig. In der Offensive fehlten die Ideen, lief so gut wie nichts zusammen. Grabherr reagierte, brachte mit Mwila und Gebauer für Gubari und Mahop zwei frische Offensivkräfte. 

Und der sambische Nationalspieler Mwila sorgte zumindest für etwas Schwung im Altacher Offensivspiel. Lediglich der Abschluss passte noch nicht: Eine Hereingabe von Dobras rauschte an Freund und Feind vorbei, landete letztendlich bei Mwila, der den Ball aus kürzester Distanz nicht im Tor unterbrachte. Den Nachschuss setzte Zwischenbrugger deutlich über das Tor von Kofler (73.). Der WAC verteidigte aber weiterhin stark und ließ bis zum Schlusspfiff keine gefährlichen Abschlüsse der Altacher mehr zu. Daran änderte auch die Einwechslung von Altachs „Fußballgott“ Hannes Aigner nichts mehr.  

Stimmen zum Spiel

Werner Grabherr, Trainer CASHPOINT SCR Altach: „Es nagt an jedem einzelnen Spieler. Wir waren die Woche wieder sehr akribisch unterwegs, haben uns gut vorbereitet. Die Mannschaft arbeitet, der Kader wird immer kompletter und deshalb werden wir den Glauben daran, dass wir diesen Sieg bald einmal einfahren, nicht verlieren. Es dauert natürlich nach jedem Spiel zwei Tage bis man das Umfeld im Griff hat, bis es ruhig wird und man sich wieder auf die Arbeit konzentrieren kann. Wir würden heute lieber mit einem Heimsieg die Aufholjagd beginnen und am Ende haben wir heute wahrscheinlich nicht gut gespielt, waren dabei, aber haben am Ende keine Punkte. Das reicht uns nicht. Dementsprechend sauer sind wir heute auch.“

Georg Zellhofer, Geschäftsführer Sport CASHPOINT SCR Altach: „Ich war heute sehr positiv gestimmt, muss ich wirklich sagen. Ich denke wir bringen es hier einfach nicht zusammen, eine geschlossene Mannschaftsleistung abzuliefern und dann zu punkten. Dann kommt noch der Schuss ins Verderben von Liendl, der ein wunderbares Tor macht. Wir sind nicht in der Lage entscheidende Akzente zu setzen oder, dass das Ganze so aussieht, dass wir geschlossen und kompakt auftreten.“

Georg Zellhofer darüber, ob er noch denkt, dass der Umschwung mit Grabherr gelingen kann: „Nein ich bin nicht unsicher, aber wir sind ja alle gefordert und ich bin jetzt der Letzte, der sich beim Trainer abputzt und nach fünfzehn Minuten eine Trainerdiskussion anfängt.“

Christian Ilzer, Trainer RZ Pellets WAC: „Restlos zufrieden ist man nie, aber ich denke wir sind gut auf dem Weg. Wir versuchen ständig das Maximum aus unserer Mannschaft, unseren Spielern rauszuholen. Auf uns warten die nächsten schwierigen Prüfsteine und darauf wollen wir uns fokussieren.“

Quelle: Sky

Cashpoint SCR Altach - RZ Pellets WAC 0:1 (0:1)

Cashpoint-Arena; 3.267 Zuschauer; SR Weinberger

Tor: Liendl (27.)

Altach: Kobras - Lienhart, Zech, Luckeneder, Schreiner - Fischer, Zwischenbrugger, Mahop (67./Gebauer), Dobras - Grbic (78./Aigner), Gubari (67./Mwila)

WAC: Kofler - Novak, Sollbauer, Gollner, Schmitz - Sprangler (90./Rnic), Leitgeb, Liendl, Ritzmaier - Jovanovic (64./Gschweidl), Schmerböck (73./Wernitznig)

 

Foto: Harald Dostal/fodo.media

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth