Am 8. Spieltag der Saison 18/19 kam es in der tipico Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des FC Red Bull Salzburg mit dem SK Rapid Wien. Und dabei gelang es den "Bullen" ohne großartig zu überzeugen, den achten Meisterschaftssieg infolge einzufahren. Damit konnte der Rapid-Rekord, der bereits 30 Jahre alt ist, eingestellt werden. Schon am nächsten Spieltag in Wolfsberg könnte dann diese Uraltmarke fallen. Hinzu kommt, dass die Salzburger gegen die Grün-Weißen aus Hütteldorf nun bereits seit 12 Spielen unbesiegt sind. Und noch eine Ernüchterung für die alle Daumendrücker der Rapidler: RB Salzburg hat nach nur acht gespielten Runden bereits 15 (!) Punkte mehr am Konto wie die Djuricin-Truppe. Demnach spricht nun vieles dafür, dass sich die Salzburger dann eben mit dem Meistertitel, direkt für die Champions Legue qualifizieren wollen. Bei den Wienern hingegen hat man aktuell ganz andere Gedanken im Kopf. Etwa die, ob es auf Dauer für die sportlich Verantwortlichen reichen wird, wenn man "nur" in der Euro League Erfolge feiert.

 

Salzburg hat wenig Mühe mit den Hütteldorfern

Beim Klingenkreuzen der beiden zuletzt so erfolgreichen „Eurofightern“ war Hochspannung angesagt. Denn trotz der beeindruckenden Salzburger Siegesserie, sollte man den Rapidlern schon auch eine entsprechende Außenseiterchance einräumen. Wenngleich es aber im Lager der Hütteldorfer soweit jedermann klar war, dass sehr vieles zusammenpassen muss, wenn das was werden soll mit einem Punktezuwachs in der „Bullen-Arena“. Die Truppe von Marco Rose hat die Fühler jedenfalls dahingehend ausgestreckt, um im achten Saisonspiel den achten Saisonsieg sicherzustellen Denn trotz der tollen Siegesserie beträgt der Vorsprung vor dem Spiel auf den bärenstarken LASK Linz nur zwei Zähler. Bei den Hütteldorfern steht man sowieso schon länger unter Zugzwang. Was die Aufstellung anbelangt, hat Coach Goran Djuricin jedenfalls ordentlich umgerührt. Seine Begründung dafür: "Wir haben den einen oder anderen angeschlagenen bzw. müden Spieler, das können wir uns gegen spritzige Salzburger nicht leisten". Und die "Bullen" beginnen dann auch dort wo sie in Leipzig aufgehört haben. Denn das Gegenüber wird mit geschickter Raumaufteilung entsprechend unter Druck gesetzt. 5. Minute: Dabbur bedient Minamino, der Japaner wird dann von Sonnleitner im letzten Moment am Abschluss gehindert. Im Gegenstoß braust dann der Schweizer Guillemenot auf RB-Keeper Stankovic zu, der aber noch klärend eingreifen kann. Danach aber machen das die Gäste sehr geschickt, indem sie mit einer konsequenter Zuteilung, den Salzburgern den Wind weitgehenst aus den Segeln nehmen. 21. Minute: Kapitän Andreas Ulmer versucht es aus 18 Metern, was dann Rapid-Schlussmann Tobias Knoflach aber vor eine leichtere Aufgabe stellt. 27. Minute: Red Bull Salzburg gelangt zu zwei Topgelegenheiten und beide Male kann sich auf das Neue Torhüter Knoflach auszeichnen. Zuerst nach einem Pongracic-Kopfball und beim daraus resultierenden Eckball bei einem sogenannten "Sitzer" von Dabbur. 36. Minute: Nach Haidara-Vorarbeit wittert Takumi Minamino seine Chance. Aus der Drehung trifft er aus 16 Metern punktgenau zum 1:0 ins linke untere Eck - zugleich auch sein 33. Bundesligatreffer. Was dann auch der hochverdiente Halbzeitstand sein sollte. Denn Rapid Wien findet offensiv praktisch nicht statt. Hat man sich da etwa bei der Aufstellung, es stehen 8 neue Spieler gegenüber dem Spartak Moskau-Spiel in der Startformation, gröber "verwachst".

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Takumi Minamino, hier beim Zweikampf mit Rapid-Torschützen Maximilian Hofmann, markierte in der 36. Minute den 1:0-Führungsttreffer für die Salzburger.

 

Rapid kommt noch in Nähe eines Punktes

Im "Normalfall" geben die Schützlinge von Coach Marco Rose eine 1:0-Führung nicht mehr aus der Hand. Zumindest die letzten 71 Spiele war das so der Fall. Es sei denn bei Rapid platzt tatsächlich noch der Knoten, um hier zumindest einigermaßen mitzuspielen. Und Trainer Djuricin justiert dann in der Halbzeit auch entsprechend nach. So sollen Thomas Murg und Andrei Ivan für frischen Schwung im Angriffsspiel der Rapidler sorgen. Und die Gäste präsentieren sich dann nach Wiederbeginn auch von einer anderen Seite bzw. signalisiert man dem Gegner, dass man diese Begegnung noch lange nicht aufgegeben hat. Wenngleich es wohl einfachere Aufgaben gibt, als gegen Salzburger, die nur so strotzen vor Selbstvertrauen, einen Rückstand wettzumachen. Aber die Hütteldorfer verkaufen sich nun wesentlich besser bzw. gelingt es nun die "Bullen" um einiges besser bei den Hörnern zu packen. 57. Minute: Über Berisha kommt das Spielgerät zu Andrija Pavlovic, der trifft dann aber nur den Torpfosten. Nur drei Minuten später steht dann wieder Gästekeeper Knoflach im Mittepunkt, als er einen Dabbur-Schuss entschärfen kann. Die Grün-Weißen erwecken nun doch den Eindruck, dass man hier doch noch etwas reißen könnte. In der 67. Minute steht dann auch das nötige Glück zur Seite, als Munas Dabbur nur Aluminium trifft. 77. Minute: Der eingewechselte Wolf luchst Schwab das Leder ab, den Querpass versenkt dann Dabbur zum 2:0. In der 89. Minute gelingt es den Gästen dann noch das (verspätete) Anschlusstor herzustellen. Nach einem Murg-Flankenball ist es Maxi Hofmann, der per Kopf das 2:1 markiert. Und die Ausgleichschance, sie sollte sich noch einmal bieten für Rapid. Aber in der 91. Minute behält dann Stankovic im RB-Gehäuse bei einem Alar-Schuss die Übersicht - Spielendstand: 2:1. In der nächsten Runde gastieren die Salzburger am Samstag, 29. September um 17:00 Uhr in Wolfsberg. Zur selben Zeit besitzt Rapid Wien das Heimrecht gegen St. Pölten.

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Am Boden und in der Luft wurde einander nichts geschenkt. Hier duellieren sich der Salzburger Zlatko Junuzovic und Veton Berisha.

 

FC RB SALZBURG - SK RAPID WIEN 2:1 (1:0)

Red Bull Arena, 15.973 Zuseher, SR: Alexander Harkam (Stmk)

RB Salzburg (4-3-1-2): Stankovic, Ramalho, Pongracic, Lainer, Ulmer, Samassekou, Junuzovic, Haidara (83. Mwepu), Minamino, Gulbrandsen (64. Wolf), Dabbur

Rapid Wien (4-2-3-1): Knoflach, Hofmann, Sonnleitner, Auer, Müldür, Martic, Schwab, Malicsek (46. Murg), Guillemenot (46. Ivan), Berisha, Pavlovic (68. Alar)

Torfolge: 1:0 (36. Minamino), 2:0 (77. Dabbur), 2:1 (89. Hofmann)

gelbe Karte: keine

Stimmen zum Spiel:

Marco Rose, Trainer RB Salzburg:

"Die Jungs machen das in dieser Saison bis hierhin herausragend. Sie haben wieder die richtige Einstellung zum Spiel gefunden, sind marschiert und haben guten Fußball gespielt. Wir haben sehr, sehr verdient gewonnen. Es war eine super erste Halbzeit von uns, hatten in der zweiten Halbzeit dann ein, zwei Phasen, in denen Rapid ein Stück weit aufgekommen ist, aber insgesamt haben wir relativ schnell wieder Zugriff bekommen und hatten Chancen, das Ding früher klarzumachen. Aber nach dieser Woche diese Leistung – Hut ab vor meinen Jungs."

Goran Djuricin, Trainer Rapid Wien:

"Erste Halbzeit war Salzburg klar besser und hat dominiert. Wir haben nur verteidigt und ab und zu gespresst. Die Mannschaft war nicht mutig genug, das war keine gute Leistung. In der zweiten Hälfte haben wir einiges korrigiert, es ist dann viel besser gelaufen. Zum Schluss war noch alles drin."

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Bilder: RBS Gepa-Pictures

 

Robert Tafeit