Der LASK setzte sich am Sonntagnachmittag im tabellarischen Spitzenspiel der 8. Bundesliga-Runde auswärts gegen den FK Austria Wien klar und hochverdient mit 3:0 durch. Reinhold Ranftl brachte die Linzer vor 10.600 Zuschauern in der Generali-Arena mit einem Prachttreffer in Führung (28.). Kurz vor Schluss machten der eingewechselte Dominik Frieser (90.) und Thomas Goiginger (90.+1) den Auswärtssieg der Oberösterreicher klar. Mit dem sechsten Sieg in Folge kehren die Oberösterreicher auf den zweiten Tabellenplatz zurück, liegen vor dem Schlagerspiel zwischen Salzburg und Rapid (17 Uhr im Live-Ticker) nur zwei Punkte hinter den Bullen. Die Austria kassierte hingegen die erste Heimniederlage in dieser Saison. 

 

Der LASK schoss sich mit einem klaren 3:0 gegen die Austria zurück auf Platz 2. 

Beide Trainer vertrauen ihrer siegreichen Startelf 

Wenig überraschend schickte Austria-Trainer Thomas Letsch jene elf Spieler auf den Platz, die in der vergangenen Woche einen 1:0-Sieg im Derby gegen Rapid eingefahren hatten. Hinter der offensiven Dreierreihe Friesenbichler, Edomwonyi und Venuto bildeten Ebner, Grünwald und Matic das zentrale Mittelfeld. Igor agierte in der Viererabwehrkette mit Klein, Madl und Schoissengeyr wie schon gegen Rapid als Linksverteidiger. Patrick Pentz hütete trotz der turbulenten letzten Tage (Morddrohungen nach dem Derby) das Tor der Violetten. 

So wie sein Gegenüber vertraute auch LASK-Coach Oliver Glasner jener Elf, die am Sonntag vor einer Woche einen souveränen 3:1-Auswärtssieg gegen Mattersburg eingefahren hat. 

Austria findet gegen abgebrühte Linzer kein Mittel - Ranftl bringt LASK mit „Sonntagsschuss“ in Führung

Die Gäste aus Linz starteten mit dem Selbstvertrauen von fünf Siegen in Folge in die Partie und hatten bereits nach wenigen Minuten die erste Chance des Spiels: Ullmann brachte das Leder von links hoch zur Mitte, wo Otubanjo nur knapp verpasste (2.). Die Spielidee beider Mannschaften war bereits in der Anfangsphase gut ersichtlich. Beide versuchten schnell in die Spitze zu spielen, wobei die Linzer in den ersten Minute das aktivere Team waren. Gefährliche Torabschlüsse gab es zunächst aber keine zu vermelden. Letsch hatte im Vorfeld der Partie betont, dass man das Pressing der Linzer mit spielerischen Lösungen umgehen möchte. Das klappte in der ersten Halbzeit aber nur bedingt, tauchten die Veilchen doch lange Zeit nicht einmal in der Nähe des Austria-Strafraums auf. Die wohl gefährlichste Aktion der Veilchen machte LASK-Kapitän Gernot Trauner zunichte, als er sich rettend in einen Schuss von Venuto warf (26.). 

Reinhold Ranftl eröffnete mit einem Traumtor den Torreigen. 

Wenige Augenblicke später gingen die aktiveren Gäste aus Linz dank eines sehenswerten Treffers in Führung. Peter Michorl brachte mit einer starken Seitenverlagerung Reinhold Ranftl in Position, der nicht lange fackelte und das Spielgerät aus halbrechter Position direkt ins Tor knallte - 0:1 (28.). Die Antwort der Austria folgte fast auf dem Fuß: Venuto spielte Kapitän Grünwald frei, der aus kurzer Distanz an Schlager scheiterte (32.). Nichtsdestotrotz hatten die Mannen von Oliver Glasner das Spielgeschehen fest im Griff, spielten abgebrüht und kamen so gut wie nie in Bedrängnis. Kurz vor der Pause hatte Otubanjo nach einem Getümmel im Strafraum eine gute Einschussmöglichkeit, platzierte den Schuss aber zu zentral, sodass Pentz keine Mühe hatte, das Leder unter sich zu begraben. Folgerichtig gingen die Linzer mit einer verdienten 1:0-Führung in die Halbzeitpause. 

Frieser und Goiginger machen spät alles klar 

Letsch reagierte zur Pause, brachte den kampfstarken James Jeggo für den unauffälligen Lucas Venuto ins Spiel. Die Worte von Thomas Letsch in der Halbzeit dürften gefruchtet haben, denn die Veilchen starteten mit viel Schwung in die zweiten 45 Minuten. Bright Edomwonyi gab auch den ersten Schuss nach Wiederbeginn ab, scheiterte aber an Schlager (50.). In der Folge fanden die Linzer wieder besser ins Spiel, erlangten langsam aber sicher wieder die Kontrolle über die Partie. Torchancen waren in den zweiten 45 Minuten aber absolute Mangelware. Die Veilchen taten sich weiterhin extrem schwer, die kompakte Linzer Mannschaft zu knacken. Letsch erhoffte sich durch die Hereinnahme von Ewandro mehr Schwung für die Offensive, doch die Offensivbemühungen der Hausherren hielten sich auch in weiterer Folge in Grenzen. 

Taktikfuchs Oliver Glasner stellte seine Mannschaft einmal mehr perfekt auf den Gegner ein. 

Erst in der 83. Minute musste Schlager in der zweiten Hälfte erstmals retten eingreifen, als er eine tückische Bogenlampe von Edomwonyi gerade noch entschärfen konnte. In der Schlussphase machten die Veilchen auf und hatten Glück, dass die Gäste mit ihren zahlreichen Top-Chancen auf die endgültige Entscheidung zu lässig umgingen. Erst der dritte hundertprozentige Sitzer sollte das Spiel endgültig entscheiden. Ein missglückter Rettungsversuch von Igor landete beim eingewechselten Frieser, der Pentz bezwang und auf 0:2 stellte (90.). Keine Minute später bestrafte Goiginger die aufgelöste Austria-Abwehr gar mit dem 0:3 (90.+1). Letztendlich feierten die Linzer einen hochverdienten und klaren Auswärtssieg in Wien-Favoriten. 

Stimmen zum Spiel

Thomas Letsch, Trainer FK Austria Wien: „Zuerst einmal Glückwunsch an Oliver und den LASK. Es kamen heute zwei Dinge zusammen. Zum einen ein bärenstarker LASK, der heute erste Halbzeit super gespielt hat und auf der anderen Seite wir, die überhaupt nie das geschafft haben, was wir uns vorgenommen haben umzusetzen. Wir hatten keinen zweiten Ball, waren immer einen Schritt später als der Gegner da. Der Gegner hatte die Leidenschaft, den Willen, den wir uns vorgenommen haben. Da müssen wir schon hinterfragen, was wir in der Woche vielleicht nicht so gut gemacht haben, weil es in der ersten Halbzeit eine ganz klare Geschichte war. Zweite Halbzeit war es ein bisschen offener, aber hinten raus, wie wir uns da angestellt haben, war symptomatisch. Wir haben den Zweikampf nicht gewonnen und wenn der Ball irgendwo hinfiel war der Spieler vom LASK schon da, war gedanklich viel schneller, war am Agieren und wir waren nur am Reagieren. Wenn du nur reagierst kannst du kein Spiel gewinnen. Das war heute einfach schlecht.“

Oliver Glasner, Trainer LASK: „Die Burschen gehen in jedem Spiel an die Grenze und dann ernten sie. So wie wir heute über weite Strecken aufgetreten sind, erste Halbzeit hat Austria Wien eigentlich kaum Mittel gefunden gefährlich nach vorne zu kommen. Einmal, wo wir den Ball ein bisschen leichtsinnig verloren haben, aber ansonsten haben wir das Spiel in ihre Hälfte verlagert und sie immer wieder unter Druck gesetzt. Zweite Halbzeit war dann natürlich einmal eine Phase, wo die Austria einmal ein bisschen am Drücker war. Wie wir heute aufgetreten sind, war schon top.“

Reinhold Ranftl, LASK: „Ich glaube wir haben heute eine unglaubliche Leidenschaft an den Tag gelegt, eine unglaubliche Laufbereitschaft. Ich glaube die drei Punkte gehen höchst in Ordnung. Jetzt stehen wir wieder auf dem zweiten Platz, geben Woche für Woche Gas und dann schauen wir was nächste Woche rauskommt.“

Quelle: Sky

FK Austria Wien - LASK 0:3 (0:1)

Generali-Arena; 10.663 Zuschauer; SR Altmann

Tore: Ranftl (28.), Frieser (90.), Goiginger (90.+1)

Austria: Pentz - Klein, Madl, Schoissengeyr, Igor - Ebner (80./Prokop), Grünwald, Matic - Friesenbichler (71./Ewandro), Edomwonyi, Venuto (46./Jeggo)

LASK: A. Schlager - Ramsebner, Trauner, Wiesinger - Ranftl, Holland, Michorl, Ullmann - Goiginger, Otubanjo (84./Frieser), Victor

 

Fotos: Josef Parak

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth