Am 11. Spieltag der Saison 18/19 kam es in der tipico Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des TSV Prolactal Hartberg mit dem SK Rapid Wien. Und dabei kam es dann zu einem Ergebnis, wie man es so wahrlich nicht voraussehen konnte. Denn die Oststeirer agierten von der ersten Minute an schnörkellos und zielorientiert nach vorne. Was dann dem Favoriten aus dem Westen Wiens ganz und gar nicht behagte. Demzufolge geht das Ergebnis dann auch soweit in Ordnung. Denn die Rapidler offenbarten ihrem Gegenüber Freiräume, die man so in der Bundesliga nicht so oft zum sehen bekommt. Gemeint sind damit die vorentscheidenden ersten beiden Tore. Da scheint auf Neo-Trainer Didi Kühbauer jede Menge Arbeit zu warten. Denn anscheinend gibt es da im Spiel der Hütteldorfer doch die eine oder andere Baustelle mehr als zuvor vermutet. Die Hartberger schafften es mit diesem deutlichen Heimsieg sogar die Hütteldorfer in der Tabelle zu überholen. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass bereits 11 Spiele absolviert sind.

 

Hartberg nützt den vorhandenen Freiraum

Nach der Länderspielpause geht es in der Oststeier beim dortigen Aufsteiger mit der seit 10 Tagen ausverkauften Partie gegen Rapid Wien weiter. Und den Hartbergern ist dabei durchaus etwas zum zutrauen. So konnte man neben drei knappen 0:1-Niederlagen zuhause gegen Mattersburg und Altach erfolgreich bleiben. Die Hütteldorfer ihrerseits sind nun bereits seit 3 Spieltagen in der Fremde sieglos. Was man dann aufseiten der Grün-Weißen nun definitiv ändern will. Die Schopp-Truppe, die den am Knie verletzten Leistungsträger Youba Diarra für längere Zeit vorgeben muss, ist dann von Anfang darum bemüht, dem Gegenüber soweit auf Augenhöhe zu begegnen. Was dann auch gelingen sollte, so haben die Kühbauer-Mannen ordentlich mit der Hartberger Aggressivität zum kämpfen. 9. Minute: Florian Flecker sieht den sich freilaufenden Florian Sittsam, der dann überlegt das 1:0 markiert. Woraufhin dann aber auch die Hütteldorfer aktiver am Spiel teilnehmen. Aber Rajko Rep bietet sich dann in der 14. Minute die Topgelegenheit auf das 2:0. Aber Keeper Richard Strebinger, der zuletzt in Dänemark im Nationalteam debütierte, kann Schlimmeres verhindern. Auch im Gegenstoß steht dann mit Rene Swete bei einem Pavlovic-Schuss der Schlussmann im Mittelpunkt des Interesses. 17. Minute: Ivan Ljubic mit dem idealen Zuspiel auf Dario Tadic, der alle Zeit der Welt hat und für das 2:0 Sorge trägt. Rapid Wien hat danach zwar das Heft in der Hand, Tormöglichkeiten, wie jene von Michael Blauensteiner (27.) finden aber die Heimischen vor. Wie dann auch in der 31. Minute als Ivan Ljubic sein Ziel mit einem anstandslosen Schuss nur knapp verfehlt. Die Gäste sind daraufhin bemüht sich durch rasches Kombinationsspiel einen Vorteil zu verschaffen. Was dann aber nur bedingt gelingen sollte - Halbzeitstand: 2:0.

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Rapid Wien-Trainer Didi Kühbauer musste beim Aufsteiger in Hartberg eine bittere 0:3-Niederlage hinnehmen.

 

Rapid Wien steht mit leeren Händen da

Haben die Rapidler nun im zweiten Durchgang noch entsprechend Pfeile im Köcher, um die Hartberger noch in eine Schieflage zu bringen. Oder aber bringen die Heimischen tatsächlich einen Vorsprung über die Ziellinie. Das war nun nach Wiederbeginn die Frage, die man sich in der erstmalig bummvollen Profertil Arena stellte. Und die Rapidler beginnen dann auch sehr engagiert. So ist es in der 47. Minute der eingewechselte rumänische U-21 Teamspieler Andrei Ivan, der die Möglichkeit auf das Anschlusstor vorfindet, dabei aber an Torhüter Swete scheitert. Jetzt geraten die Hausherren, die nach wie vor alles verfügbare in die Waagschale werfen, doch einigermaßen in Bedrängnis. Wenngleich die Hartberger aber weiter imstande sind gefährliche Nadelstiche zu setzen. Wie in der 65. Minute: Dabei wird der gerade eingewechselte Zakaria Sanogo freigespielt, der dann auf der linken Angriffsseite auf und davon marschiert. Sein präzises Zuspiel versenkt dann ein bärenstarken Florian Flecker zum 3:0. Was dann zurfolge hat, dass das Spiel der Rapidler noch um einen Tick komplizierter wird. Oder anders formuliert, die Hartberger Defensivabteilung wird nicht wirklich vor eine ernsthafte Probe gestellt. In der unmittelbaren Schlussphase gelangen dann noch Sanogo, Ljubic bzw. Ivan und Dibon zu Gelegenheiten. Es sollte dann aber schlussendlich beim überraschend klaren 3:0-Heimsieg der Hartberger bleiben. In der nächsten Runde empfangen die Hartberger am Samstag, 27. Oktober um 17:00 Uhr Sturm Graz. Rapid Wien besitzt dann am Tag darauf mit der Startzeit um 14:30 Uhr das Heimrecht gegen Admira Wacker.

 

TSV HARTBERG - SK RAPID WIEN 3:0 (2:0)

Profertil Arena, 5024 Zuseher, SR: Dieter Muckenhammer (OÖ)

TSV Hartberg (4-4-1-1): Swete, Huber, Siegl, Rasswalder, Blauensteiner, Sittsam, Ljubic, Kröpfl (81. Ilic), Flecker, Rep (89. Rotter), Tadic (65. Sanogo)

Rapid Wien (4-4-1-1): Strebinger, Sonnleitner, Dibon, Bolingoli, Potzmann, Schwab, Ljubicic, Murg, Alar, Knasmüllner (46. Ivan), Pavlovic (72. Thurnwald)

Torfolge: 1:0 (9. Sittsam), 2:0 (17. Tadic), 3:0 (65. Flecker)

gelbe Karten: Ljubic bzw. Schwab

Stimmen zum Spiel:

Markus Schopp, Trainer Hartberg:

"Wir haben das Spiel anders, ein wenig defensiver als sonst, angelegt. Wir haben auf unsere Chance gewartet, diese bekommen und auch verwertet. Ich darf der Mannschaft gratulieren, sie hat sich mit drei Punkten belohnt."

Florian Sittsam, Torschütze Hartberg:

"Wir haben diesmal sehr viel richtig gemacht, demnach sind wir auch alle überhappy. Ich habe nie aufgesteckt und mich wieder zurückgekämpft. Mit der Leistung im ersten Spiel vom Start weg seit einem Jahr, bin ich soweit sehr zufrieden."

Dietmar Kühbauer, Trainer Rapid Wien:

"Wir sind nach Hartberg gefahren, um drei Punkte zu holen. Das wäre heute absolut unverdient gewesen. Wir haben dem Gegner geholfen, waren zu statisch und 41 Prozent gewonnene Zweikämpfe sind viel zu wenig. Ich habe aber auch keinen Zauberstab. Mir bleibt aufgrund der vielen Spiele wenig Zeit zum Training."

Richard Strebinger, Torhüter Rapid Wien:

"Die Enttäuschung ist riesengroß. Das was wir da abgeliefert haben ist nur schwer beschreibbar. Mir fehlen einfach die Worte. Wir hatten praktisch in allen Bereichen unsere Probleme bzw. waren wir im Kopf einfach zu langsam."

 

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Bild: Josef Parak

 

Robert Tafeit