Die heutige 0:3-Pleite des SK Rapid Wien gegen Aufsteiger TSV Prolactal Hartberg grenzt beinahe schon an eine sportliche Bankrotterklärung der Grün-Weißen. Ein lustlos sowie kampflos auftretender Rekordmeister ging gegen einen entfesselt aufspielenden Aufsteiger mit 0:3 unter.

„Mit diesem Spiel kann man einfach nicht zufrieden sein, weil das wirklich einfach nicht das war, was eine Rapid Mannschaft spielen sollte“, schimpfte Kühbauer im Sky-Interview. „Wenn man keine Zweikämpfe bestreitet und Fehler macht, dann hat man es auch nicht verdient in Hartberg zu gewinnen“, so Kühbauer weiter. 

Die Leistung des Gegners möchte die Rapid-Legende aber nicht schmälern: „Hartberg hat das dann eigentlich mit der 2:0 Führung ganz gut gemacht, hat uns kommen lassen, die Räume bekommen und dann auch genutzt“, gab der Burgenländer zu.

Didi Kühbauer musste mit Rapid eine empfindliche 0:3-Niederlage gegen Hartberg einstecken. Foto: Josef Parak

Kühbauer muss an den richtigen Schrauben drehen

Auf den kurzfristigen Befreiungsschlag vor der Länderspielpause gegen Mattersburg (1:0) folgte heute ein herber Rückschlag: „Ich glaube ich bin lange genug im Geschäft, dass ich weiß, was ich zu tun habe. Es war mir bewusst, dass ich jetzt nicht herkomme und den Zauberstab auspacke und wir nur mehr auf die Gewinnerschiene kommen. Es muss unser Ziel sein, nur, wenn man solche Leistungen abruft, müssen wir natürlich noch sehr viel arbeiten und an den richtigen Schrauben drehen, damit das besser wird“, weiß der 47-Jährige. 

Beim Blick auf die Tabelle wird es vielen Rapid-Fans kalt den Rücken runterlaufen. Mit der heutigen Niederlage rutschte man auf den achten Tabellenrang ab. Der Aufsteiger hingegen überholte Rapid und liegt aktuell auf Platz sieben.

Rapids Geschäftsführer Sport Fredy Bickel fand nach dem Debakel deutliche Worte: „Wir sind wirklich alle gefordert und das sollte jetzt der Hinterste und Letzte gemerkt haben, dass es einfach mehr braucht, wenn du so in der, entschuldigen Sie den Ausdruck, Scheiße bist, damit du auch wieder rauskommst.“

Schwab: „Man muss einiges hinterfragen“

Rapid-Kapitän Stefan Schwab wirkte ratlos und sparte nicht mit Selbstkritik: „Ich verstehe einfach nicht warum wir da komplett ohne Begeisterung auftreten, nicht den Spaß oder die Lust auf Fußball haben. Das kann man nicht auf den Platz bringen. Es ist absolut nicht vertretbar, dass wir da so auftreten.“    

„Es wird von außen immer nur über den Trainer und Co. geredet, aber im Grunde genommen müssen nur wir Spieler uns an der Nase nehmen, weil das einfach von jedem Einzelnen von uns zu wenig ist. Wenn man 3:0 in Hartberg verliert, dann muss man einiges hinterfragen“, so der Rapid-Kapitän weiter. 

 

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