Am 18. Spieltag der Saison 18/19 kam es in der tipico Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des SC Cashpoint Rheindorf Altach mit dem TSV Prolactal Hartberg. Und dabei gelang den Vorarlbergern am 3. Adventsonntag ein richtiggehender Befreiungsschlag. Die Hartberger waren zwar bemüht, aber unterm Strich gelang es den Gästen nicht, als Mannschaft aufzutreten. So packten eben die Altacher die Gelegenheit beim Schopf. Dieser überzeugende Heimerfolg ist Balsam auf den Wunden der Westösterreicher. Zugleich wird mit Sicherheit auch deren Trainer Werner Grabherr durchschnaufen. Gut vorstellbar, dass er mit diesem 2. Heimsieg, den Kopf noch aus der Schlinge ziehen konnte.

 

Altach gelingt es ein Ausrufezeichen zu setzen

Bei den seit 7 Runden sieglosen Vorarlberger hat man es sich zum Ziel gesetzt, die dürftig gespielte Hinrunde noch einigermaßen versöhnlich ausklingen zu lassen. Dafür ist aber doch eine entsprechende Leistungssteigerung nötig. Denn die Altacher schafften es in den bislang ausgetragenen 8 Heimpartien nur ein einziges Mal voll anzuschreiben. Hinzu kommt, dass mit den Hartbergern eine höchst motivierte Truppe angerauscht kommt. Musste sich der spielstarke Aufsteiger doch in den letzten 8 Spielen nur ein einziges Mal geschlagen geben. Und die Oststeirer können den Vorarlbergern auch vom Start weg entsprechend die Stirn bieten. Trotzdem aber gelingt es dem Tabellennachzügler in der 14. Minute in Führung zu gehen. Christian Gebauer hat dabei das Auge für den Ex-Hartberger Manfred Fischer, der das Spielgerät direkt aus kurzer Distanz zum 1:0 versenkt. Die Schopp-Mannen finden daraufhin zwar gefällig in das Spiel, Tormöglichkeiten sind aber aufseiten der Hausherren beheimatet. 25. Minute: Nach einem Flankenball von Oum Gouet setzt Andreas Lienhart einen Kopfball völlig unbedrängt über das Gehäuse. Bei der darauffolgenden Gebauer-Möglichkeit kann Gästekeeper Rene Swete ein weiteres Gegentor verhindern. Gegen das 2:0 in der 40. Minute war dann aber kein Kraut gewachsen. Gebauer lässt dabei Siegl auf der rechten Angriffsseite alt aussehen. Das Zuspiel verwandelt der US-Amerikaner Joshua Gatt per Kopf zum 2:0 Halbzeitstand.

Gebauer GEPA2

Der Altacher Christian Gebauer, der das Auge für das Wesentliche besitzt, war auch aufgrund seiner Umtriebigkeit der "Man of the match".

 

Für die Hartberger kommt es faustdick

Gelingt es den Hartbergern im zweiten Durchgang noch eine Trendwende herbeizuführen. Oder aber ist der Zug bereits abgefahren bzw. müssen die Steirer die weite Heimreise punktelos antreten. Die Gäste starten die zweite Spielhälfte dann wie von der Tarantel gestochen. 47. Minute: Eine weite Blauensteiner-Vorlage in die Altacher Box legt Felix Luckeneder unfreiwillig für den eingewechselten Christoph Kröpfl ab. Der nicht lange fackelt und zum 2:1 in die Maschen trifft. Aber der aufkommende Offensivgeist der Hartberger erfährt sehr bald schon einen gehörigen Dämpfer. 58. Minute: Michael Blauensteiner mit der ungestümen Strafraum-Attacke am eingetauschten U-21-Teamspieler Adrian Grbic. Den dafür verhängten Elfmeter verwertet der Gefoulte selbst zum 3:1. Mit diesem Tor sind es wieder die Altacher, die das Sagen am Grasgrün haben. 69. Minute: Zuvor entschärft Gaste-Schlussmann Rene Swete noch einen Zwischenbrugger-Kracher. Mit der nächsten Aktion steht es aber 4:1. Einmal ist dabei Gebauer der Assistgeber, als Vollstrecker kann sich "Doppelpack" Adrian Grbic erfolgreich in Szene setzen. Damit aber noch nicht genug, so gelingt es den Grabherr-Schützlingen in der 78. Minute noch einen draufsetzen. Nach einem Lienhart-Zuspiel ist es Emanuel Schreiner, der das Netz zum zappelt bringt - 5:1. 91. Minute: Einen Freistoß aus 6 Metern pfeffert Grbic noch an das Quergebälk. Mit der nächsten Aktion kommt es aber zum 6:1-Spielendstand. Torschütze der stärkste Akteur am Platz, Christian Gebauer. Das Programm für das Kalenderjahr 2018 ist damit erledigt. Weiter geht es mit den noch ausstehenden vier Runden im Grunddurchgang am 23. Feber 2019. Altach gastiert dabei in Wolfsberg. Die Hartberger besitzen gegen St. Pölten den Heimvorteil.

 

SCR ALTACH - TSV HARTBERG 6:1 (2:0)

Cashpoint Arena, 2.543 Zuseher, SR: Walter Altmann (Tirol)

SCR Altach (5-3-2): Kobras, Zech, Luckeneder, Zwischenbrugger, Lienhart, Schreiner, Oum Gwet, Fischer (84. Müller), Nutz (70. Prokopic), Gatt (53. Grbic), Gebauer

verletzt: Aigner, Netzer, Lukse, Piesinger, Mwila

TSV Hartberg (4-2-3-1): Swete, Siegl, Rotter, Rasswalder, Blauensteiner (66. Schubert), Ljubic, Sittsam (46. Kröpfl), Rep, Ilic, Flecker, Tadic (74. Kainz)

gesperrt: Kovacevic

verletzt: Diarra, Huber, Sanogo

gelbe Karten: Schreiner, Nutz, Gatt bzw. Kröpfl

Torfolge: 1:0 (14. Fischer), 2:0 (40. Gatt), 2:1 (47. Kröpfl), 3:1 (58. Grbic/Elfer), 4:1 (69. Grbic), 5:1 (78. Schreiner), 6:1 (91. Gebauer)

Stimmen zum Spiel:

Werner Grabherr, Trainer Altach:

"Ich muss der Mannschaft ein großes Lob aussprechen, denn der Befreiungsschlag war doch ein sehr großer. Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass ab sofort der Kampf um den 7. Platz beginnt. Ich gehe fest davon aus, dass ich auch am 7. Jänner beim Start der Aufbauphase noch Trainer in Altach bin."

Christian Gebauer, Torschütze Altach:

"Wir haben uns so richtig den Frust von der Seele geschossen. Ich bin sehr froh darüber, dass wir uns für unsere harte Arbeit endlich belohnt haben. So können wir etwas beruhigend die Winterpause antreten."

Markus Schopp, Trainer Hartberg:

"Die Mannschaft hat einen tollen Herbst gespielt. Man hat in den letzten Wochen schon gemerkt, dass eine Müdigkeit im Kopf da ist. Nach dem 1:3 hat sich die Mannschaft augegeben. Das habe ich in der Form in der ganzen Hinrunde nicht gesehen. Wir können aus dem Spiel viel mitnehmen."

Christoph Kröpfl, Torschütze Hartberg:

"Unseren schwachen Auftritt gilt es gründlich zu analysieren, damit so etwas nach Möglichkeit nicht noch einmal passiert. So hat über weite Strecken nichts funktioniert, was Altach auch entsprechend zu nützen wusste."

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Photo: GEPA pictures

by: Ligaportal